Kempingtippek németül


Reinholds Camping-Tipps

Quelle:
http://www.camping-kultur.de/


Ez a kincs a világháló mélyén hever, elfelejtve, méltatlanul. A nyaralásra készülve bukkantam rá, és összefésültem egy szövegbe. Mire sorrendbe tenném, hosszú idő telne el, ezért most közzéteszem így, ahogy van, mindenki örömére. Aki szeretné, annak szívesen elküldömWord dokumentumban. Legyen szép a nyaratok!




Camping Tipps: Ankunft und Stellplatzwahl



Wer als Anfänger des Campens die Überschrift „Stellplatzwahl“ liest, der ist leicht geneigt zu glauben, dass es auf den Campingplätzen von malerischen Nischen, geebneten Sandflächen und grasbewachsenen Lichtungen nur so wimmelt und dass diese nur einfach belegt zu werden brauchen.

Das ist nur in der Vorund Nachsaison der Fall. Ein Zeltschein garantiert lediglich das Unterkommen auf dem eingetragenen Platz, nicht aber eine bestimmte Stellfläche! Wer erst spät am Abend des Anreisetages ankommt, der findet meist einen nahezu vollständig belegten Zeltplatz vor und muss sehen, welches Eckchen noch übrig ist.

Der Stellplatz für Zelt oder Wohnwagen wird entweder vom Campingplatzleiter oder Zeltwart zugewiesen und ist dann verbindlich, oder es wird gestattet, sich selbst auszuwählen.

Es soll am festgelegten Anreisetag in einer vorgegebenen Zeitspanne angereist werden (im allgemeinen zwischen 10.00 und 17-00 Uhr)Ankunft an einem späteren Tage ist möglich, keinesfalls darf man sich aber schon früher einfinden. Wer, durch eine Panne oder sonstige Widrigkeiten aufgehalten, verspätet auf dem Campingplatz ankommt, wird die Rezeption geschlossen vorfinden. Ist kein Verantwortlicher, z. B. ein Mitglied des Zeltbeirats, mehr zu erreichen, dann darf der verspätete Pechvogel sein Zelt an einer zumutbaren Stelle aufbauen, muss sich aber am nächsten Morgen beim Zeltplatzleiter melden.

Wer ohne Campinggenehmigung auf einem Zeltplatz angetroffen wird, kann von ihm wieder verwiesen werden. Das ist außerdem bei gröberen Ordnungswidrigkeiten möglich, bei brandschutzwidrigem, erheblich oder wiederholt ruhestörendem, naturschänderischem, unhygienischem oder anderweitig gemeinschaftswidrigem Verhalten.

Die Reservierung eines Stellplatzes für einen guten Freund, „der in den nächsten Tagen anreist“, ist nur dann zulässig, wenn sie mit dem Campingplatzleiter abgesprochen ist.

Bei der meist großen Platzknappheit wird das in der Hauptsaison nur in Ausnahmefällen möglich sein.

Augen und Ohren auf schützt vor unliebsamen Überraschungen!

Hat man die Wahl zwischen mehreren, ansonsten gleichwertigen Stellplätzen, so sollte die Entfernung zur Toilette (Kinder!), der Waschgelegenheit, Einkaufsstätte bzw. zum Stromanschluß entscheiden.

Bei Toiletten und Mülltonnen sind allerdings nicht 'immer die kürzesten Entfernungen auch die besten(Hauptwindrichtung beachten!) Schließlich solle man zu ergründen suchen, ob nicht der Zufahrtsweg durch nachfolgende Zeltler verbaut werden könnte. Das kann besonders bei verstecker Lage im Gebüsch geschehen. Der Verursacher muss dabei nicht einmal gedankenlos oder gar böswillig handeln. Er sieht ja nicht, dass „da drinnen“ noch jemand steckt!

Sonnige Sandplätze sind für Wärmebedürftige zu empfehlen. Bei anhaltender Hitze allerdings wird es im Zelt oder Wohnwagen niemals richtig kühl, es sei denn, es weht ein leichter Wind, den man bei Öffnen mehrerer Fenster zum Durchlüften quer durch die Behausung leiten kann. Nach Regen trocknet das Zelt auf einem solchen Platz schnell wieder ab, Wasser versickert problemlos. Heringe halten im Sand aber schlechter, was besonders bei Sturm Probleme bringen kann. Wohnwagen schmutzen im Sand nicht so stark ein, sind aber z.T. sehr schwierig auf einen solchen Platz zu manövrieren-

Wer sein Zelt unter großen schattenspendenden Bäumen aufstellt, hat es nach Regenwetter immer etwas feucht. „Unter Bäumen regnet es zweimal!“ Ideal ist ein Platz unter Bäumen mit einer großen Lichtung davor. Bevor man unter einem Baum aufbaut, sollte man unbedingt einen Blick in den Gipfel und einen zweiten auf den Boden darunter werfen. Morsche Äste können nämlich lebensgefährlich, Sammeloder Schlafplätze von Vögeln dagegen sehr lästig werden. Im Waldboden halten Heringe recht gut, aber im dichten Wald ist Sturm ohnehin kaum ein ProblemDurch herabfallenden Schmutz werden die Campingeinrichtungen unter Bäumen meist stärker verunreinigt. Dagegen hilft am besten ein über das ganze Zelt gespanntes Dach aus stabiler Folie.

Sehr dicht am Wasser ist es immer etwas feucht.

Besonders im Frühjahr oder spät in der Saison ziehen vom See Nebel herauf. An sehr flachen Ufern ist bei steigendem Wasserstand auch mit Versumpfung oder sogar Überschwemmung zu rechnen. Das ist bei Änderung der Windrichtung über großen Wasserflächen oder anhaltendem Regen nicht einmal selten der Fall.

Baut man sein Zelt auf einer Wiese auf, so lebt man meist in „sauberen“ Verhältnissen.

Bei Regen hat man allerdings immer nasse Schuhe. Für solche Fälle empfehlen sich Gummistiefel. An stark begangenen Stellen (unterm Campingtisch, am Eingang und in der Kochecke) entsteht bald unappetitliches, matschiges Heu. Es ist daher günstig, wenn an solchen Stellen eine stabile Folie gelegt wird, die man mit Zeltnägeln befestigen kann. Die Sitzecke sollte man öfter umstellen.

Zum Aufstellen eines Campinganhängers ist auf dem Zeltplatz eine Stelle zu suchen, auf der zumindest die beiden Räder auf gleicher Höhe stehen.

Wir denken auch daran, dass das Vorzelt einen möglichst ebenen Boden braucht. Bei gebremsten Anhängern wird die Handbremse angezogen. Die Kurbelstützen dürfen nur so weit ausgestellt werden, dass sie fest auf dem Boden stehen (bei weichem oder sandigem Grund Brettchen unterlegen, auch unter das Bugrad!)Der Wohnwagen muss noch fest auf seinen Rädern stehen; keinesfalls dürfen sie bereits in der Luft schweben oder die Federn stark entlastet sein. Für solche Belastung sind die Kurbelstützen meist nicht bemessen und knicken ab. Dem waagerechten Ausrichten des Anhängers muss man große Aufmerksamkeit widmen. Nach einigen Tagen sollten das Bugrad und die Kurbelstützen etwas nachgestellt werden.

Zelt oder Wohnwagen sollte man so aufstellen, dass der Eingang entgegen der Hauptwindrichtung liegt, also etwa nach Ost bis Südost zeigt.

Im dichten Wald oder in geschützter Hanglage spielt das aber eine untergeordnete Rolle.

Am Ufer einer weit ausgedehnten Wasserfläche hat man es besonders bei Westoder Nordwestlage fast ständig mit lästigem Wind oder sogar Sturm zu tun.

An Steilufern potenziert sich seine Wirkung, und es entsteht zusätzlich ein Sog. Das kann sehr leicht dazu führen, dass man mit seinem Zelt „das Segeln erlernt“. Generell ist von einer Steilküsten-Abbruchkante mit der Campingeinrichtung mindestens 10 Meter Abstand zu halten.

Weil wir den Zeltaufbau vorher schon fleißig geübt haben, darf es auf dem Campingplatz eigentlich keine Probleme mehr geben.

Günstig ist, wenn jedes Familienmitglied seine Aufgaben bereits kennt. Die Arbeitsteilung könnte bei „großer Ausrüstung“ etwa wie folgt aussehen: gemeinsames Aufstellen des Zelts von (mindestens) zwei Erwachsenen. Inzwischen laden die Kinder das restliche Gepäck aus, stellen die Campingmöbel auf, füllen die Luftmatratzen und holen im Kanister WasserSteht das Zelt, so teilen sich die Aktivitäten. Während der Vater die Innenausstattung einräumt und die „Technik“ installiert, kümmert sich die Mutter um die Küche und verstaut die Kleidung (bei progressiven Familien kann es auch umgekehrt sein)Die Kinder haben zu diesem Zeitpunkt meist schon die Nase voll und erkunden die Umgebung. Auch das kann nützlich sein, wenn man diesen natürlichen Drang in sinnvolle Bahnen zu kanalisieren versteht (wo sind Waschrinne, Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten?)Für das alsbald fällige Einzugsessen haben die „Erkunder“ meist einen sehr guten Riecher und finden sich dazu pünktlich ein.




















Tipps zur Campingordnung und Brandschutz



Der Hauptverantwortliche für Ordnung und Sicherheit auf dem Zeltplatz ist der Campingplatzleiter.

Er wird — ebenso, wie die Mitarbeiter des Wasserrettungsdienstes — von den örtlichen Organen eingesetzt und ist diesen gegenüber rechenschaftspflichtig. Diese Personen haben darum im Rahmen der geltenden Verordnungen Weisungsbefugnis gegenüber allen Campern und anderen Personen, die sich auf dem Zeltplatz oder am Badestrand aufhalten.

Auf vielen Zeltplätzen wird aus dem Kreis der Urlauber ein Campingbeirat gebildet.

Er steht der Zeltplatzleitung mit Rat und Tat zur Seite und kümmert sich vor allem um die kulturellen und sportlichen Aktivitäten. Schach-, Kegel-, Volleyball- und Tischtennisturniere, Kinderfeste, Grillparties, thematische Diskussionsabende und organisierte Wanderungen werden den Campern auf diese Weise geboten. Jeder ist aufgerufen mitzutun: im Beirat und bei Sport und Spiel!

Zelte mit einer Grundfläche über 10 m2 sollen einen Abstand von mindestens 2 m voneinander haben.

Es ist also nicht nur unfein, sich irgendwo dazwischenzudrängeln, sondern außerdem aus Brandschutzgründen verwerflich. Dürfen die Kraftfahrzeuge mit auf den Zeltplatz genommen werden, so müssen sie im Abstand von mindestens 3 m von Zelt oder Wohnwagen abgestellt werden.

Auf Campingplätzen am Wasser dürfen wir keine Trampelpfade im Schilf anlegen oder darin eine Stelle fürs Boot ohne Erlaubnis „freiroden“.

Auch Stege dürfen nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Zeltplatzleiter gebaut werden, jedoch nicht an einer Badestelle.

Großbrände sind zum Glück auf Campingplätzen sehr selten. Nicht zuletzt deshalb, weil es strenge Brand-

schutzregeln gibt, genügend Löschgeräte bereitstehen und immer gleich viele beherzte Helfer zur Stelle sind, wenn irgendwo ein Feuer entsteht. Jeder kann sich aber ausmalen, was geschieht, wenn einmal ein Entstehungsbrand nicht rechtzeitig gelöscht werden kann. Das Feuer findet überall reichlich Nahrung, Zelte lodern wie Fackeln auf, Gasflaschen explodieren und schleudern Stahl und glühende Flammenzungen in das Chaos.

Jeder, der leichtfertig mit Feuer auf dem Zeltplatz umgeht, soll sich diese schaurige Vision ausmalen und sich peinlich befragen, ob er solche Schuld zu tragen vermag? Damit es niemals dazu kommt!

Daß Erwachsene die auf dem Zeltplatz stationierten Feuerlöschgeräte — Eimer, Äxte, Schaufeln, Spaten, Feuerpatschen, Handspritzen und Wasserfässer nicht für Zeltarbeiten entfremden dürfen, müßte wohl jedem Camper klar sein.

Aber auch die Kinder-sind dahingehend dringend zu ermahnen; sie können die Gefahr nicht einschätzen, die sie durch ein Entfernen dieser Geräte heraufbeschwören. Die Löschgerätetafeln dürfen auch nicht verstellt oder der freie Zugang behindert werden, z.B. durch Zelte oder Autos.

Auf Campingplätzen gilt wie überall: keine Zündmittel in Kinderhand oder achtlos herumliegen lassen!

Auch verantwortungsbewußten Kindern, die sich am heimischen Herd schon manchmal ihr Süppchen selbst kochen, sollte man auf dem Zeltplatz die selbständige Benutzung des Kochers nicht gestatten. Die Gefahren sind ungleich größer.

Grundsätzlich gilt, dass alle Kochgeräte auf einer unbrennbaren Unterlage stehen müssen.

Das gilt auch für Kocher ohne offene Flamme (Elektrokocher). Ebenso dürfen die beim Kochen verwendeten Windschutze nicht aus brennbarem Material bestehen-

Mit brennbaren Flüssigkeiten hantieren wir niemals bei offener

Flamme. Wir schütten also keinen Spiritus in die Grillglut oder füllen Brennstoff bei in Betrieb befindlichen oder noch stark erhitzten Kochern, Leuchtoder Heizgeräten nach.

Offene Feuerstellen müssen, sofern auf Grund örtlicher Bedingungen keine strengeren Festlegungen bestehen, zu angrenzenden Gebäuden, brennbaren Außenwandflächen, zu Zelten und Lagerstätten für brennbare Stoffe folgende Mindestabstände haben: Kochfeuer und Kohlegrills 3 m, Lagerfeuer 10 m. Zu land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen mit leicht entzündlichem Bewuchs ist ein Mindestabstand von 20 m einzuhalten, zu Waldesdickichten und leicht brennbaren Gras- und Heideflächen sogar 50 m. Brennmaterial muss vom offenen Feuer mindestens 1 m entfernt gelagert werden.

In Wäldern und Heiden dürfen Kochfeuer, Grills und Lagerfeuer nur entzündet werden, wenn sie durch einen mindestens 1 m breiten Wundstreifen (umgegraben, von jeglichem Brennbaren befreit) gesichert sind.

Auf Campingplätzen werden dafür meist bestimmte Stellen festgelegt. Das Feuer ist ständig zu beaufsichtigen und muss am Schluß gründlich abgelöscht werden. Das kann mit Wasser oder Sand geschehen, aber dann ist auf glühende oder schwelende Reste zu achten. Das Feuer ist so zu führen, dass durch Funkenflug und Glut keine Brände entstehen können. Windrichtung beachten und Löschmittel bereitstellen (z.B. Eimer mit Wasser)! Kochstellen legen wir in einer etwa 30 cm tiefen Grube an.

An einigen Stellen ist es generell verboten, ein Koch- oder Lagerfeuer zu entzünden.

Das betrifft Naturschutzgebiete, Flächen mit leicht entzündlichem oder schwelfähigem Bewuchs (Moore, Torfböden) sowie Wälder und Heiden. In Wäldern mit hoher und sehr hoher Waldbrandgefahr muss in jedem Falle die Erlaubnis des Revierförsters eingeholt werden. Feueranmachen ist natürlich auch dann verboten, wenn spezielle örtliche Festlegungen bestehen, die durch Aushang oder Schilder gekennzeichnet sind.

Vor dem Entzünden eines Lagerfeuers muss man sich die Genehmigung dazu einholen, die aber nicht auf jedem Zeltplatz erteilt werden kann.

So besteht z. B. an der offenen Küste und an Schiffahrtswegen ein Verbot, weil durch große Feuer nachts Schiffe in die Irre geleitet werden könnten. Wir fragen am besten den Campingplatzleiter, der uns einen geeigneten Platz für das Lagerfeuer zuweist.

Und noch ein Vorschlag: Richtige Stimmung kommt am Feuer erst dann auf, wenn Kartoffeln in der Asche bruzzeln oder ein Fisch am Stock, wenn eine Klampfe in der Dämmerung aufklingt und ein gemeinsames Lied angestimmt wird. Eine lautstarke Kassettenheule kann kaum zur Lagerfeuerromantik beitragen.

Das Rauchen ist in Wäldern, Heiden, Mooren und Torfgebieten verboten.

Ausnahmen bestehen, wenn eine gekennzeichnete Raucherinsel eingerichtet ist, auf befestigten, öffentlichen Straßen oder wenn eine dichte Schneedecke alles Entzündliche einhüllt-

Beim Wegwerfen der Kippen müssen wir auch sehr vorsichtig sein, wenn wir außerhalb des Waldes rauchen. Abgesehen davon, dass uns das sorgfältige Ausdrücken sicher in keinem Falle viel Mühe bereitet, ist leichtfertiges Wegwerfen auf brenn- oder schwelfähigem Grund, in der Nähe brennbarer Stoffe oder das Hinauswerfen noch glimmender Reste aus einem Auto, dem Eisenbahnabteil oder einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel sehr gefährlich und darum verboten.

Auch vor dem Hantieren mit brennbaren Flüssigkeiten löschen wir unsere Zigarette.

Kerzen müssen beim Camping immer auf unbrennbarem Untergrund abgestellt werden.

Damit sie nicht umkippen können, ist ein stabiler Kerzenhalter zu empfehlen. Wer sich besonders brandschutzbewußt verhält, benutzt ein geschlossenes Laternchen oder eine Ausführung mit SchutzglasDas ist auch günstiger bei Zugluft und gibt angenehmeres Licht. Die beliebten „Flaschenkerzen“ sind beim Camping wegen ihrer mangelhaften Standsicherheit nicht ratsam. Es sei denn, man benutzt eine Flasche mit breitem Boden.







Vorschriften zum Umgang mit Flüssiggas



Flüssiggas (umgangssprachlich „Propan“) ist ein Gasgemisch, hauptsächlich aus Propan und Butan. Es lässt sich zum Transport und zur Lagerung unter geringem Druck verflüssigen und kann nach der Entspannung im gasförmigen Zustand verbrannt werden. Dabei werden große Energiemengen freigesetzt (der volumenbezogene Heizwert ist etwa sechsmal größer als der von Stadtgas!). Damit ist Flüssiggas ein idealer Energiespeicher für Campingzwecke, der noch dazu ungiftig ist. Vorsicht ist aber trotzdem geboten, weil Flüssiggas unverbrannt zu Boden sinkt und dort ein hochexplosives Gas-Luft-Gemisch bilden kann.

Gefüllte und leere Propanflaschen dürfen nur mit geschlossenem Ventil, aufgeschraubter Schutzmutter und aufgesteckter Verschlußkappe transportiert werden. Befindet sich die Flasche im Innenraum eines Pkw, so sollte mindestens ein Fenster etwas heruntergekurbelt sein, und man darf nicht im Auto rauchen. Auf Fahr- und Motorrädern ist die Flasche beim Transport so anzuschnallen, dass sie auf keinen Fall herunterrutschen kann. Flüssiggasflaschen dürfen auch liegend transportiert werden, sie sind dann aber gegen Herumkullern zu sichern. Dabei muss man auch an die erheblichen Trägheitskräfte beim Bremsen denken. Auch die Mitnahme von Propanflaschen in öffentlichen Verkehrsmitteln ist unter bestimmten Bedingungen möglich.

Beim Betrieb von Flüssiggasverbrauchern ist der Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen zu beachten.

Er beträgt beim Wärmestrahler vom Gehäuse aus 0,5 m, von der Heizfläche aus 1 m. Außerdem soll die Heizfläche schräg nach oben in den Raum gerichtet sein, und der Anschlußschlauch oder die Propanflasche dürfen nicht angestrahlt werden. Bei der Campingleuchte ist ein Abstand von 0,4 m nach allen Seiten hin einzuhalten-

Brennt eine Propangasflairune gelb, mit weichem Flammenbild und gelben Spitzen oder mit sehr langen Flammen über dem Brennerkopf, dann ist die Verbrennung unvollkommen.

Es kann sich das sehr giftige und geruchlose Kohlenmonoxidgas bilden. Solche Anlagen sind sofort außer Betrieb zu nehmen und einem

Fachmann zur Einregulierung zu übergeben. Bei Störungen der Gaszufuhr ist eigenmächtiges Herumhantieren an der Anlage unbedingt zu unterlassen! Ein Fachmann findet den Fehler schnell und beseitigt ihn gefahrlos (Vertriebsstelle befragen!).

Bei Temperaturen unter 0°C vergasen Propan-Butan-Gemische nur noch unvollständig.

Das liegt daran, dass Butan einen Verdampfungspunkt von —0,5 °C, Propan dagegen einen von —44,5 °C hat. Ideal wäre daher für Wintercamping eine Flaschenfüllung mit reinem Propan, das aber wird man sich wohl kaum aussuchen können. Jedenfalls sollte man darauf vorbereitet sein, dass man bei tieferen Temperaturen nicht die gesamte Gasfüllung entnehmen kann. Ist bei großer Kälte keine Gasentnahme mehr möglich, so genügt es, das Flaschenventil zu schließen und die Flasche zum Aufwärmen mit ins Wohnwageninnere zu nehmen. Danach geht es wieder eine Weile.

Um zu erkennen, ob eine Flasche noch nicht leer ist, braucht man sie nur zu schütteln: Man hört das restliche Flüssiggas darin herumglucksen.

Zum Außerbetriebsetzen einer Flüssiggasanlage ist zuerst das Flaschenventil zu schließen.

Dadurch kann das restliche Gas aus dem Schlauch noch ausbrennen, und er wird drucklos. Erst dann wird das Verbraucherventil geschlossen. Bei allen Ventilen genügt gefühlvolles Zudrehen; kraftvolles Zuschrauben kann den Ventilsitz beschädigen. Zum Öffnen des Flaschenventils genügt eine halbe Linksdrehung.

Propanflaschen bekommen beim rauhen Umgang leicht Kratzer. Dagegen hilft ein Stoffsack mit Gummizug am oberen Rand, den man der Flasche beim Transport überzieht. Außerdem lohnt ein gelegentlicher Blick auf den Flaschenboden, an dem sich leicht Rost ansetzt.
Lackschäden aller Art sollte man möglichst bald mit signalrotem Reparaturlack ausbessern.























Ungeschriebene Campingregeln


Auf einem Campingplatz leben die Menschen eng beieinander.

Da sind gutes Benehmen, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit besonders gefragt. Nicht alles lässt sich mit Gesetzen reglementieren, aber es gibt auch ungeschriebene Normen des Verhaltens, die jeder Camper beachten sollte. Und das gilt für groß und klein. Am wenigsten fällt man in der Gemeinschaft auf, wenn man sich bei seinem eigenen Tun oder bei fremdem Mißgeschick die Fragen vorlegt „Wie würde mir selbst dieses Verhalten bei anderen gefallen?“ und „Was würde ich selbst in dieser Situation von den Mitzeltern erwarten?“ Aus den Antworten kann man seine eigenen Handlungsaktivitäten ableiten.

Kommt man auf dem Campingplatz an, so begrüßt man seine Nachbarn der nächsten Wochen.

Die kurze oder auch längere Verabschiedung vor der Abreise ist meist viel selbstverständlicher, weil man sich inzwischen kennengelernt hat. Ein freundliches Wort zwischendurch zu den Nachbarn, ein „Guten Morgen“ oder „Guten Appetit“ ist angebracht, jedoch sollte man sich davor hüten, bei einem Gang über den Zeltplatz zur Mittagsoder Abendstunde allen Speisenden guten Appetit zu wünschen. Das wird für die Betroffenen auf die Dauer lästig; auch in einem Restaurant geht man schließlich nicht an den Tischen vorbei, ein „Wohl bekomm's“ nach allen Seiten austeilend!

Zum vorbildlichen Verhalten auf einem Zeltplatz gehört, dass man kein übertrieben großes Terrain für sich beansprucht.

Es gibt da wahre „Könner“, die mittels Strippe und Windschutz ihren Stellplatz unglaublich ausweiten und dadurch diesen Raum der allgemeinen Nutzung entziehen. Aufforderungen wie „Sie versperren mir ja die ganze Aussicht, wenn Sie hier aufbauen“ muss man nicht beachten, wenn der Platz knapp ist. In der Vor- und Nachsaison dagegen ist meist viel Raum, dann rückt man sich selbstverständlich nicht unnötig dicht auf den Leib-

Camper helfen sich untereinander, auch ohne eine entsprechende Bitte.

Wenn wir bemerken, dass ein Neuling Schwierigkeiten beim Aufstellen seines Zelts hat, dass jemand bei strömendem Regen helfende Hände braucht, dass sich ein Wohnwagen oder Auto im Sand eingewühlt hat oder eingewinkt werden muss: Wir helfen ohne viele Worte. Wie angenehm, wenn sich in einer Gruppe von Zeltlern jeden Morgen ein anderer nach Brötchen und Milch anstellt und die anderen mitversorgt. Was wäre, wenn das persönliche Eigentum ohne die Wachsamkeit der „1000 Augen des Zeltplatzes“ auskommen müßte?

seht nie, niemals (auch nicht rein „zufällig“) in ein anderes Zelt hinein!“

Es geht dabei nicht nur um den neugierigen „Blick zum Nachbarn“, sondern auch um jene Wißbegierigen, die sich über Besonderheiten informieren wollen, um einen neuen Typ von Zelt oder Wohnwagen herumschleichen und durch die Scheiben „linsen“, um etwas von den Ausstattungsmerkmalen zu erhaschen. Wie peinlich kann ein solcher Blick für Beobachter und Einwohner werden! Da ist es schon besser, man „klopft“ an und bittet um Information. Kaum einer wird erleben, dass der stolze Besitzer diese nicht bereitwillig gibt.

Die sanitären Einrichtungen des Campingplatzes werden von vielen Menschen gemeinsam benutzt. Schon daraus erwächst die Verpflichtung, alles peinlich sauberzuhalten. Das gilt für die Waschgelegenheiten ebenso wie für die Toiletten. Kleine Kinder, die trotz aller Mühe noch nicht richtig auf den Abort hinaufkommen, oder deren „Treffsicherheit“ noch nicht ausreichend entwikkelt ist, müssen wir bei ihrem Toilettengang beaufsichtigen. Ein wahrhaft sinnvoller Beitrag zur Sauberkeit der Toiletten wurde bei jenen Campingplätzen verwirklicht, auf denen neben den üblichen Ausführungen auch ein paar „Sitzgelegenheiten“ geschaffen wurden, welche in Höhe und Durchmesser der Anatomie unserer Nachwuchscamper besser angepasst sind.

Viele Camper waschen sich früh am Strand. Für die Nachfolgenden ist es jedoch kein Vergnügen, an der öffentlichen Badestelle in die Seifenlauge, Shampoonbrühe oder den Zahnpastaschaum des Vorgängers zu steigen.

Es ist sicher eine zumutbare Aufforderung an jeden verantwortungsbewußten Camper, erkennbare Scherben auf den Wegen, und andere, Verletzungsgefahr in sich bergende Gegenstände aufzuheben und fortzuräumen.

Diesen Unrat nur in die Büsche zu werfen genügt nicht, denn dort kann bald ein neuer Stellplatz entstehen, oder spielende Kinder können sich schlimm verletzen.

Natürlich kann das eine Erziehung der leichtsinnigen Verursacher solcher Gefahrenquellen nicht ersetzen, aber eine Einstellung wie: „Soll ich anderen den Dreck nachräumen?“ hilft nicht weiter. Schließlich kann jeder das Opfer mit aufgeschnittenem Fuß oder Schlimmerem sein.

Zur Sauberkeit gehört auch die Ordnung im oder am Zelt. Herumgestreute Utensilien, Abfälle und leere Dosen oder Flaschen sind weder eine Zierde des Zeltplatzes noch erfüllt der schlampige Camper damit die Forderungen der Hygiene. Unordnung macht außerdem den Langfingern das Gewerbe leichter.

Es ist eine grobe Unsitte, Heringe nicht vollständig in den Boden zu klopfen.

Zumindest an begangenen Stellen sollten wir darauf achten, dass ihre Köpfe vollständig im Erdreich verschwinden. Tritt nämlich jemand mit bloßen Füßen auf einen herausstehenden Hering oder läuft unglücklich mit einem Zeh dagegen, so kann er sich eine sehr schmerzhafte und nicht ungefährliche Verletzung einhandeln. Das vollständige Einschlagen bedeutet keine zusätzliche Mühe beim Abbau; der Hering lässt sich an der Zeltleine leicht herausziehen. Es gibt auch ganz Pfiffige, die Mostkappen über die Heringsköpfe stülpen.

Niemals schlagen wir Nägel, Haken oder Klampe in Bäume oder schlingen Drähte um Äste oder Stämme.

Sie wachsen nach und nach ebenso in die Rinde ein wie stramm herumgeschlungene und vergessene Leinen. Die Generationen von Campern machen auf diese Weise mit ihren ganz „individuellen Aufhängevorrichtungen“ die Bäume allmählich kaputt oder erzeugen Mißbildungen oder Krüppelwuchs. Viel besser als Nägel sind vorgefertigte, eventuell sogar mit Plastikschlauch überzogene Haken verschiedener Größe, die man an beliebiger Stelle in die Äste hängen oder mit einer Schnur am Stamm befestigen kann. Auch vorgefertigte Schnurhaken, Ablagebretter mit 4 Schraubösen an den Ecken oder Gurte mit Ringen für Zahnbürsten und Becher sind sehr praktisch und umweltfreundlich.

Die Leinen einer Hängematte beschädigen die Rinde.

Es ist daher gut, zwischen Seil und Stamm einen Plastike-, Lederoder Stofffleck zu legen oder das Seil wenigstens zweibis dreimal um den Stamm zu schlingen.

Beim Spannen von Leinen aller Art dürfen wir keine Gehwege zwischen den Zelten versperren.

Notfalls müssen wir sehr steil abspannen und eine dann zu tiefliegende Traufe mit einem Stock stützen. Wir müssen aber auch an nächtliche Irrgeister auf dem Zeltplatz denken, die mit Zeltleinen zwar zu rechnen haben, mit tiefhängenden, strangulierenden Wäscheleinen oder „Terrainabgrenzungen“ aber nicht.

Wer am Tage über eine Zeltleine stolpert, sollte das nicht mit einem hemdsärmeligen Fluch quittieren, sondern am besten mit einem freundlichen „Pardon“.

Das schadet auch nichts, wenn der Betreffende nicht weiß, ob sich überhaupt jemand im Zelt

befindet. Nachts bleiben wir möglichst überhaupt auf den großen Wegen, da stört man niemand und kommt auch nicht in den Verdacht unlauterer Absichten.

Es gehört zum rücksichtsvollen Verhalten, dass man zwischen den Zelten keine Ball- oder Wurfspiele betreibt.

Auch zwischen den Windschutzen und Strandkörben am Ufer ist dafür nicht der richtige Platz. Wem zum 'zigsten Male ein Ball gegen die Zeltwand oder ins entspannte Gesicht geplatscht ist, wer wiederholt einen Wurfpfeil aus dem empfindlichen Campingwohnwagen gezogen hat, dem darf man eine unbeherrschte Bemerkung nicht übelnehmen. Auf jedem Zeltplatz und an jedem Strand gibt es genügend Freiraum für solche Spiele: entweder die vorgesehenen Spielplätze oder breite Zufahrtswege, auf denen man niemand belästigt.

Freistehende Wasserzapfstellen oder Pumpen ohne Abfluß sind nur zur Wasserentnahme in Kanistern oder anderen Behältern gedacht.

Benutzt man sie, was leider allzu häufig geschieht, in zweckentfremdender Weise, so bildet sich darum herum bald ein unappetitlicher, unhygienischer Sumpf, der einen günstigen Nährboden für Krankheitserreger bildet. Es können sich Maden ansammeln, und eine Infektionsgefahr ist nicht mehr fern. Ganz kritisch sind die Verhältnisse bei Handpumpen, bei denen immer damit zu rechnen ist, dass ein Teil des verunreinigten Wassers wieder in den Brunnen zurückfließt.

Wenn Kinder an der Wasserpumpe spielen, dann haben die Eltern einige Zeit Musse!

Das Wasser plätschert, die Kleinen kreischen vor Freude, und immer wieder fährt das kleine Schifflein die Rinne hinunter. Später ist plötzlich die Pumpe randvoll mit Sand, und die Kinder sind verschwunden. Kann man ihnen solches Tun wirklich übelnehmen? Kinder dürfen auf einem Campingplatz vieles, aber einiges dürfen sie nicht: die Einrichtungen der Sicherheit, die Sanitäranlagen und fremdes Eigentum als ihr Spielzeug betrachten. Hier setzen Aufsichtspflicht und vor allem geduldige Aufklärung seitens der Eltern ein.

Nächtliche „zünftige Campingsausen“ stören immer eine Menge Ruhebedürftiger, auch wenn sich die fröhliche Runde zu bremsen versucht.

Die übertönenden Umweltgeräusche sind nachts weitgehend erstorben, Leib und Seele der meisten Camper sind nicht mehr aktiv, und sie wollen ruhen. Da wirkt Kofferradiomusik oder spontan aufloderndes „homerisches Gelächter“ wie ein Stachel im Gehirn. Bitte, liebe späte Zechgenossen, bitte bedenkt das alles. Fern am Strand ist noch ein einsames Plätzchen frei!

Die Unbekümmertheit einiger — zum Glück nur weniger — Zeitgenossen ist bemerkenswert! Da sitzen nicht einmal so ganz junge Leute am Küstenstreifen und feiern die längste Nacht des Jahres. Die Stimmung wird immer wüster, und die geleerten Flaschen fliegen im hohen Bogen ins Wasser, zerschellen an Steinen genau an der Stelle, wo ahnungslose Erwachsene und unschuldige kleine Kinder tagtäglich baden.

Wer einmal in ohnmächtigem Zorn miterlebt hat, wie ein unglückseliger Camper mit bis auf die Knochen zerschnittener Fußsohle ins Krankenhaus transportiert wurde, wer selbst davon betroffen war, der wird zeitlebens ein unnachgiebiger Ankläger dieser Scherbenstreuer sein! Wir glauben zwar nicht, dass wir solche Menschen auf diesem Wege zum Umdenken bewegen können, vielleicht erreichen wir mit unseren Zeilen aber wenigstens jene, die heute noch stumm zuschauen, wenn von unbeherrschten Angetrunkenen oder übermütigen Kindern — die noch nicht wissen, was sie damit anrichten — solche „Tretminen“ gelegt werden.

Von anderen werden Flaschen, Gläser und scharfkantige Blechdosen achtlos ins Gebüsch geworfen oder bestenfalls auf einen Haufen neben der Mülltonne, wo das Glas zerklirrt und ungezählte Splitter in die Umgebung streut. Vorsichtigere Camper graben ihren Glasmüll ein. Wind, Wetter und ahnungslose Zeltnachfolger bringen ihn wieder hervor.

Ein für allemal: Intakte Flaschen und Gläser, die nicht selbst wieder zurückgegeben werden, gehören in die aufgestellten Sammelbehälter oder — wenn solche nicht vorhanden sind — vorsichtig aufgeschichtet neben die Mülltonnen. Alles zerbrochene oder scharfkantige Material kommt in die Tonnen hinein!

Manchmal herrscht bei einer Gruppe von Campern auch noch nach 22 Uhr großes Hallo, und es ertönt störende Musik.

Meistens hilft dann schon eine freundschaftliche Ermahnung eines Nachbarn mit dem Hinweis auf die fortgeschrittene Stunde. Wenn ein im Schlaf Gestörter dagegen gleich allzu forsch und böse auf seine (berechtigte) Nachtruhe

pocht, dann fordert er manchmal eher Widerborstigkeit heraus oder muss sich beleidigt entgegnen lassen: „Ist ja schon gut! Kann man das nicht auch in Ruhe sagen, wir sind doch verständige Leute!“

Wer dagegen höfliche Aufforderungen mit höhnischem Gelächter quittieren sollte und in den Wind schlägt, wer unbelehrbar ist und die Nachtruhe gröblich verletzt oder anderweitig gegen Ordnung und Sicherheit verstößt, muss sich nicht wundern, wenn davon am nächsten Tag der Zeltplatzleiter informiert wird, der seine Maßnahmen ergreift.



Camping Tipps zum Wohnen im Grünen


Campingplätze sind teilweise sehr groß und unübersichtlich.

Weil sich Wohnwagen, Zelte und ihre Gruppierungen alle sehr ähneln, besteht die Gefahr, dass sich spielende Kinder darauf ebenso schnell verirren können wie bekannterweise am Strand. Spielen sie „Bärentöter“ und „Indianer“ im Wald, so wollen sie von fremden Stämmen (sprich Erwachsenen) nicht unbedingt überrascht werden. Sie entfernen sich vom heimischen Zelt oft weiter, als sie zunächst bemerken. Es ist daher richtig, schon am ersten Tage mit den Kleinen die Umgebung zu erkunden und sie auf markante Punkte der Landschaft hinzuweisen. Jedes, auch das kleinste Kind, muss den Campingort und die Blocknummer wissen. Wenn die Eltern ihren Kindern beim Herumtollen „lange Leine“ geben, so müssen sie unbedingt einschätzen, inwieweit sie sich auf sie verlassen können; denn jegliche Verantwortung bleibt den Erwachsenen.

Auf dem Campingplatz ist man Individualist!

Allerdings kann man oft einen Individualisten mit Trainingsoder Jeansanzug und mit Stoppelbart nicht mehr vom anderen unterscheiden. Zugegeben, das alles ist sehr praktisch, aber etwas Abwechslung sollte es doch geben. Auch unter den vereinfachten Verhältnissen des Campings muss man nicht die gleichen Sachen Tag für Tag und manchmal auch noch nachts tragen.

Im Sand halten Heringe aus Holz besser als solche aus Metall.

Wir fertigen sie uns selbst aus Rundholz an, z. B. aus Besenstielen, notfalls auch aus Ästen. Am oberen Ende schlagen wir eine kurze Muffe aus Alu- oder Plastikrohr auf, damit das Holz beim Einklopfen nicht splittert oder ausfranst. Eine Holzschraube mit Rundkopf, schräg eingedreht, gibt der Zeltleine Halt. Sehr haltefähig sind speziell angefertigte „Sandanker“, die sich auch zum Bootefestmachen gut eignen.

Auf lockerem oder sandigem Grund drücken sich die Zeltstützen nach und nach tief in den Boden.

Abhilfe schaffen leere Konservendosen, die man verkehrt herum unter den Streben in den Boden drückt. Bei Zeltgestängen, die sich auf dem Zeltboden abstützen, verlassen wir uns nicht allein auf die aufgesetzten Verstärkungsflecke, denn die Enden der Stangen sind oft scharf Besser ist, wir legen vorbereitete Plastikescheiben mit kleinen Zapfen oder Muffen unter. Die oft als Notbehelf empfohlenen Kronenverschlüsse wollen wir lieber nicht verwenden; sie könnten die Luftmatratze beschädigen!

Zur besseren Wärmeisolierung und zum Schutz gegen Durchfeuchten sollen Zelt-Innenkabinen überall einen Mindestabstand von 10 cm zur Zeltwand haben. Sie sollen zwar glatt, aber nicht straff wie ein Trommelfell aufgehängt werden, damit ein unruhiger Schläfer sie bei seiner Traumgymnastik nicht herunterreißt. Jeden Morgen sollen die Kabinen zum Lüften offen bleiben.

Hat ein Zelt keine Schlafkabinen, so sollte man sich mit den Schlafstätten etwas entfernt von der Zeltleinwand halten. Diese wird in den Morgenstunden oft kühl und feucht. Eine warme Decke — zur Not hilft auch der Bademantel — sollte immer griffbereit sein.

Luftmatratzen sollten nie mit dem Mund aufgeblasen werden. Ihnen schadet die Feuchte der Atemluft. Richtig ist die Verwendung einer sogenannten Schildkröte oder eines komfortablen Campingkompressors für 12 Volt. Neuerdings ist auch eine fußkraftbetriebene Campingluftpumpe zum Füllen und Absaugen im Handel, leider ist dieses eigentlich nur Hilfsfunktion ausführende Requisit etwas voluminös ausgefallen.

Luftmatratzen werden von Anfängern meist viel zu stramm aufgepumpt.

Will man nicht wie auf einem Brett schlafen, dann genügt so viel Luft, dass sich beim Sitzen das Hinterteil breitflächig durchdrückt.

Eine Luftmatratze sollte immer nur zusammen mit einem Schlafsack benutzt werden.

Ihre Innengummierung verhindert nämlich, dass die vom Körper nachts ausgeschiedene Flüssigkeit aufgesaugt werden kann. Das Unterlegen einer Wolldecke allein genügt nicht, weil sich diese mit Schweiß vollsaugt und dann in kühlen Nächten zum Frösteln Anlaß gibt. So kann aufgenommene Feuchtigkeit wieder verdunsten. Weil sich auch unter Luftmatratzen Kondenswasser ansammeln kann, sollen sie öfter gelüftet und gewendet werden. Das gilt vor allem für Kastenmatratzen, die vollflächig auf dem Boden aufliegen und keine Luftbewegung zulassen.

Auch Schlafsäcke müssen jeden Morgen gelüftet werden.

Dazu zieht man sie vollständig auf oder stülpt wenigstens das Innere nach außen, bevor man sie auf die Leine hängt-

Fensterklappen an Zelten werden immer nach innen aufgerollt. Schmutz und Wasser kann sich dann weniger in den Falten festsetzen und den Stoff verunreinigen. Bei Dauerniesel kann man die Klappe vor einem Gazefenster mit zwei Leinen schräg nach unten abspannen. Dann sprüht es nicht durch, und die Entlüftung ist trotzdem gewährleistet.

In einem Zelt oder Wohnwagen und in seiner Umgebung sollte stets peinliche Ordnung herrschen. Das gilt in um so stärkeren Maße, wie Personen auf dem kleinen Raum zusammenwohnen. Bemerkenswert ist vor allem das als „planmäßige Unordnung“ bezeichnete Chaos, das oft in kleinen Hauszelten anzutreffen ist. Unordnung ist eine Quelle von Zank und Streit und verdirbt die gute Urlaubslaune. Auch auf kleinstem Raum kann man Ordnung halten, wenn jedes Ding seinen angestammten Platz erhält. Man kann sich zusätzliche Hilfsmittel zum Ordnunghalten schaffen, zB. Haken, eine Art Hängematte im Zeltfirst, Zeltecken. Abfallberge neben einem Zelt sind keine Empfehlung für dessen Bewohner; sie locken außerdem Schädlinge an.


Böse Zwischenfälle auf dem Campingplatz


Entsteht auf einem Campingplatz ein Brand, so ist in jedem Falle sofort die Feuerwehr zu alarmieren (oder von einer anderen Person alarmieren zu lassen), bevor mit der Evakuierung und den eigenen Löschversuchen begonnen wird.

Beim Löschen müssen wir im allgemeinen mit den auf dem Campingplatz vorhandenen Löschmitteln und -geräten auskommen. Das sind vorwiegend Wasser, Sand, Erde, Decken, die Geräte an den Löschgerätetafeln und eventuell Autofeuerlöscher. Zur Sicherheit informieren wir uns schon bei der Ankunft darüber, wo sich der nächstgelegene Standort von Feuerlöschgeräten befindet-

Niemals in ein lichterloh brennendes Zelt oder einen Wohnwagen hineinlaufen, um seine Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen!

Von außen mit Wasser ablöschen. Auch benachbarte Zelte möglichst nass machen! Autos wegfahren! Alle Evakuierungs- und Sicherheitsmaßnahmen zunächst auf der Seite einleiten, in die der Wind weht, alle Löscharbeiten in Brandausdehnungsrichtung vornehmen! In der Nähe befindliche Zweige, vor allem brennende, mit Äxten abschlagen oder abbrechen! Weitere Helfer schaufeln einen Wundstreifen, damit sich der Brand nicht über trockenen Bodenbewuchs und Unterholz ausbreiten kann! Umgebung möglichst feucht halten! Je mehr Wasserträger, um so besser! Zufahrt für die Feuerwehr frei machen!

Eine sich im Feuer befindende, aber selbst nicht brennende Propanflasche, wenn sie sich noch nicht zu stark erhitzt hat, ist ins Freie zu schaffen.

Bei bereits stark erhitzten Flaschen besteht Explosionsgefahr! Solche Flaschen nicht mit einem starken Löschstrahl einseitig abkühlen, sonst entstehen starke Spannungen im Flaschenkörper! Richtig ist ein übersprühen mit einem fein verteilten Strahl. Vorher sollte die Flasche — wenn möglich mit einer feuchten Decke oder etwas Ähnlichem überworfen werden.

Ist eine Propananlage in Brand geraten, so ist — falls gefahrlos noch möglich — das Flaschenventil zu schließen. Geht das nicht mehr, dann hilft eine übergeworfene nasse Decke oder der Feuerlöscher aus dem Auto. Bei hervorschießender Stichflamme wird der Löschstrahl, vom Flammenaustritt beginnend, schräg nach vorn geführt, so dass er die Flamme quasi „abschneidet“.

In einer Pfanne brennendes Fett ist in einem Zelt oder Wohnwagen eine große Gefahr!

Wir dürfen keinesfalls mit Wasser zu löschen versuchen; denn Fett schwimmt oben und brennt weiter. Richtig ist, die Pfanne mit einem Topfdeckel abzudecken oder ein stabiles Tuch darüberzuwerfen, damit das Feuer sofort erstickt.
Notfalls hilft auch Sand, dann aber ist unser schönes Schnitzel futsch!

Lässt sichern Zeltreißverschluß überhaupt nicht mehr schließen, so ist das kein Grund zur Verzweiflung.

Wir erinnern uns des klassischen Schlaufenverschlusses und an die Schlüsselringe in unserer Ersatzteilkiste. Unsere Abbildung bietet zwei Varianten an, mit denen wir uns helfen können. Sicherheitsnadeln zum Zustecken des Eingangs sind weniger zu empfehlen. Das ist langwierig, außerdem zerpieksen sie den Stoff und halten bei Nässe sowieso die Spannungen in der Leinwand nicht aus.

Kleine Kinder sind zwar auf Campingplätzen weniger durch Haushaltsreiniger gefährdet, man muss sie aber davor warnen, „gefundene“, halbleere Flaschen auszutrinken. Immer wieder ist ihnen die Gefahr zu verdeutlichen, die von solchem Tun ausgeht. Wurde doch einmal etwas Unrechtes getrunken, so sind der Betroffene und das Behältnis sofort dem Arzt vorzustellen — auch bei Beschwerdefreiheit! Übrigens gilt die Aufschrift „Wenig gesundheitsschädigend“ auf irgend einem Mittel immer nur für die vorgesehene Anwendung. Auch das Trinken aus Wasserzapfstellen sollte bei Kindern unterbunden werden. Man kann ein solches Verbot aber nur dann wirksam durchsetzen, wenn man ausreichend erfrischende Getränke bereithält. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese den Kindern zur „Selbstbedienung“ überlassen werden. Kinder trinken meist zuviel, so dass der Flüssigkeitskonsum kontrolliert und eventuell rationiert werden sollte.


Camping Tipps: Auto und Zeltplatz



Schon der Zustand der Zufahrtswege zum Campingplatz kann Probleme bringen, die sich bei Anhängerbetrieb noch vergrößern.

Vielmehr ist sehr gemäßigtes Tempo anzuraten. Erstens ist mit Gegenverkehr zu rechnen, dem man schon beim entfernten Auftauchen in der nächstgelegenen Ausweichbucht Platz schaffen sollte, zweitens kann es bei den oftmals hochliegenden Kanten zu einer Beschädigung der Reifenseitenflächen kommen, wenn man es einmal verpaßt und abrutscht. Auch die oft sehr breiten und ungleichmäßigen Plattenstöße zwingen zu verhaltener Fahrweise. Bei Ausweichmanövern sollte man rücksichtsvoll dem schwerer zu beherrschenden Fahrzeug (z-B. einem Gespann) den Vortritt lassen-

Auf grasbewachsenen Zufahrtswegen, auch Wiesen, kann es bei großer Nässe ähnliche Probleme geben wie bei
Schnee oder Glatteis.

Die Fahrweise ist darum ganz ähnlich. Sie muss starkes Beschleunigen und hartes Bremsen ebenso vermeiden wie allzu forsche Lenkkorrekturen. Festgefahren, helfen Decken, die altbekannte „Schaukeltherapie“ mit Gas- und Kupplungspedal oder die Schiebekraft mehrerer Helfer.

Ausgedehnte Wasserpfützen auf Wegen, die man nicht umfahren kann, sollte man sehr behutsam „durchwaten“. Niemals weiß man, wie tief sie sind. Wir denken dabei an jene englische Autofahrerin, deren „Sport“ darin bestand, die Passanten beim rasanten Durchfahren von Wasserpfützen zu duschen, -bis sie eines Tages mit ihrem Wagen in einer vollgelaufenen Baugrube versank. Führen bereits Fahrzeugspuren durch einen solchen Fahrbahnsee hindurch, dann ist damit zu rechnen, dass man auch problemlos hindurchkommt. Im Zweifelsfall kann man vorher mit einem Stock loten. Ahnungslose Schiebehelfer im Falle des Steckenbleibens sollte man so am Fahrzeug positionieren, dass sie nicht gerade vom Schlammstrahl der Antriebsräder verunziert werden.

Sandwege sind im zweiten Gang bei mittlerem Gas und mit Anlauf zu durchfahren.

Nur bei Safari-Rallyes fliegt dabei der Sand! Möglichst soll nicht geschaltet werden; im Notfall jedoch so schnell, dass das Fahrzeug nicht stehenbleibt. Steckt man trotzdem fest, dann führt weiteres Durchdrehenlassen der Räder lediglich dazu, dass man sich hoffnungslos einwühlt. Sitzt dann erst der Boden des Autos oder die Antriebsachse im Sand auf, dann wird das Freischaufeln zur schweißtreibenden Schinderei. Am besten geht es noch, wenn möglichst viele Helfer schieben. Vor den Antriebsrädern ist aber vorher Platz zu schaffen. Untergelegtes Reisig, Zweige oder auch eine Decke lassen die Räder besser greifen.

Wenn es erlaubt ist, die Kraftfahrzeuge am Zelt zu stationieren, bringt das Vor- und Nachteile mit sich.

Wären manche Besitzer einsichtiger, dann könnten die Vorteile überwiegen. So kann man z.B. das Auto als Gepäckraum oder als Energiequelle für Licht und Kofferradio nutzen. Außerdem ist es immer unter Aufsicht und somit vor mutwilliger Beschädigung und Diebstahl besser behütet. Zwar sorgen die Autos auch dafür, dass die Zelte nicht gar so eng zusammenrücken, aber sie nehmen auch viel Platz weg und verderben das Bild des Campingplatzes. Auf Transitcampingplätzen ist das Abstellen des Autos am Zelt fast eine Notwendigkeit und daher i.allg. gestattet.

Anstatt ihr Auto in Eckchen unterzubringen, die zum Zeltaufbau sowieso kaum geeignet sind, blockieren einige Egoisten passable Stellflächen.

Sie behindern sich teilweise sogar gegenseitig bei der Ausfahrt. Manche sichern sich, indem sie das Auto 5 bis 6m vom Zelt entfernt parken, ein unbotmäßiges Terrain („dazwischen darf ja aus Brandschutzgründen kein anderes Zelt mehr aufgebaut werden!“). Autos werden auf dem Zeltplatz gewaschen (i.allg. untersagt), Probeläufe werden veranstaltet, sogar Ölwechsel vorgenommen. Motorräder und Mopeds jagen lautstark über die Wege; denn sie haben ja eine „imponierende“ Beschleunigung, und eine vom Hinterrad emporgeschleuderte Sandwolke, die einer mittagsmahlenden Familie in die Suppe weht, ist schon eine eindrücksvolle Demonstration!

Besonderer Wertschätzung erfreuen sich die allmorgendlichen „Brötchenfahrer“.

Sie werfen etwa ab 6Uhr ihre Apparate an, weil sie den 500-m-Fußmarsch bis zum nächsten Bäcker nicht bewältigen können. An Stelle erfrischender Ozonluft zieht stinkender Öldunst durch die Zelte, das Morgenlied der Vögel erstirbt im Dröhnen der Motoren, und die schlaftrunkenen Camper „stehen senkrecht“ auf ihren Matratzen. Es ist wahrhaftig keine Hirngespinst, das ein phantasiebegabter Autor seinen staunenden Lesern um des Effektes willen aufbürden möchte: Einer dieser „Harfenspieler auf Zeltlernerven“ hielt doch tatsächlich vor seiner Abfahrt regelmäßig am Toilettenhäuschen und verrichtete in aller Seelenruhe sein Morgengeschäft. Den Motor ließ er inzwischen warmlaufen!

Inhaber von Autodachzelten können mit ihrem Pkw auch einen solchen Zeltplatz benutzen, auf dem normalerweise keine Autos abgestellt werden dürfen.
Dann ist aber das Auto samt Dachzelt wie ein Zelt auf einem festen Stellplatz zu behandeln:
beides muss während der gesamten Campingdauer an Ort und Stelle verbleiben. Autoausflüge in die Umgebung und Einkaufsfahrten müssen entfallen.

Das häufig beobachtete Abdecken der Pkw-Räder mit Karton, Plastiktüten usw. auf Parkplätzen — um sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen — bringt keinerlei praktischen Nutzen.

Wie Langzeitversuche gezeigt haben, werden die Reifen durch diese Maßnahme nicht weniger schnell brüchig. Der Alterungsprozeß des Gummis findet auch ohne Sonneneinstrahlung, lediglich durch die Ozoneinwirkung statt. Auch ein Ansteigen des Innendrucks bis zum Platzen der Reifen ist nicht zu befürchten; bei Fahrten im Sonnenschein werden sie noch viel wärmer!



Tiere auf dem Campingplatz


Hunde sind Rudeltiere und leiden daher unter einer Trennung von den vertrauten Menschen.

Darum ist mit Rücksicht auf das Tier eine Mitnahme auf dafür vorgesehene Zeltplätze nicht generell abzulehnen. Etwas anders ist es bei Katzen, die stark an ihr gewohntes Territorium, i.allg. aber etwas weniger eng an ihren Pfleger gebunden sind. Man sollte versuchen, sie während des Urlaubs von einem Bekannten versorgen zu lassen oder in einem Tierheim unterzubringen. Obwohl man hin und wieder auch Katzen auf Campingplätzen sieht, ist ihre Mitnahme.nicht ohne Risiko. Katzenhalter wissen um die Eigenheiten ihres Tieres: im weiten Umkreis herumzuwandern und vor fremden Behausungen, Nahrungsmitteln und Kleinlebewesen (Vögeln!) keinen Halt zu machen. Das kann auf einem Zeltplatz schlimmen Ärger geben; denn nur wenige Katzen lassen sich an die Leine legen oder wirksam im Zelt einsperren. Wir denken auch daran, dass streunende und wildernde Katzen vom Förster abgeschossen werden müssen.

Bereist man mit einem Hund ein Tollwutsperrgebiet, so ist besondere Vorsicht geboten.

Wir informieren uns sofort über die geltenden Vorschriften. Keinesfalls ist dem Tier freier Auslauf zu gewähren (Leinenzwang). Auch der Kontakt mit anderen Hunden ist strikt zu unterbinden. Die Tollwut ist eine bei Tieren unheilbare Viruskrankheit. Infizierte Hunde sind mürrisch, reizbar, sie scheuen helles Licht, fressen

kaum oder auch ungenießbare Gegenstände, sie bellen teilweise jaulend. Im Endstadium der Krankheit treten Lähmungen des Fanges (Maul) und der Hinterläufe auf. Schon beim geringsten Verdacht ist das Tier einem Tierarzt vorzustellen, für die Menschen droht schwerste Gefahr!

Wenn wir einen Hund oder ein anderes Haustier im Auto mitnehmen, so darf es den Fahrzeuglenker in keiner Weise behindern oder ablenken.

Das Tier gehört auf einen festen Platz auf dem Fahrzeugboden, dem Rücksitz oder bei Kombis auf der Ladefläche. Es gehört nicht auf die Heckablage, wo es die Fahrersicht behindert und bei plötzlichen Bremsungen nach vorn geschleudert werden kann, und keinesfalls in den dunklen, schlecht belüfteten KofferraumDas Tier muss so erzogen werden, dass e‘: sich im Auto während der Fahrt ruhig verhält. Das gelingt, wenn es von kleinauf mitfährt. Wir denken auch an die natürlichen Gewohnheiten eines Hundes und legen regelmäßige Pausen ein, um dem Tier Auslauf zu gewähren. Keinesfalls dürfen wir Tiere in einem in praller Sonne geparkten Auto zurücklassen, womöglich noch bei geschlossenen Fenstern! Das Fahrzeug kann sich auf Temperaturen über 60 °C aufheizen, und für das Tier besteht die Gefahr eines Hitzschlags. Auch im Winter darf ein Tier nicht allein im Auto bleiben Hunde können sich z.B. bei höheren Kältegraden im Auto nicht durch Bewegung erwärmen. Man legt Hunde im geparkten Auto außerdem nicht an die LeineGeraten sie aus irgendeinem Grund in Panik, so können sie sich in dem engen Raum erwürgen.

Tiere, die im Auto zum Erbrechen neigen oder sehr unruhig sind, können mit einem Medikament behandelt werden, das der Tierarzt verschreibt.

Es wird dem Vierbeiner etwa 1/2 Stunde vor Fahrtantritt verabreicht Hunden und Katzen schadet es außerdem nichts, wenn sie erst nach Ende der Fahrt gefüttert werden.

Begegnen wir auf unseren Wanderungen freilebenden oder verwilderten Tieren, so müssen wir sie in Ruhe lassen. Im Normalfall flüchten sie ohnehin. Sind wilde Tiere dagegen unnormal zutraulich oder aggressiv, zeigen sie ein anderweitig abnormales Verhalten oder Aussehen (z.B. heftiger Speichelfluß, schleppender Gang, struppiges Fell), so besteht der Verdacht auf Tollwut. Jeder Biß von einem Wild- oder Haustier muss darum sofort einem Arzt vorgestellt werden. Tollwuterreger können alle Tiere übertragen, besonders häufig erkranken Fuchs, Hund, Katze, Rind, Marder und Reh.

Tollwutinfektionen können auch ohne sichtbare Wunde entstehen.

Manchmal findet man auf Wanderungen aus dem Nest gefallene oder bei Bodenbrütern noch im Nest hockende Vogelkinder.

Diese Tierchen darf man sich zwar aus respektvoller Entfernung ansehen, anfassen oder aufscheuchen darf man sie jedoch nicht. Kann der Jungvogel bereits sitzen, hüpfen oder flattern, dann gelingt es den Vogeleltern meist, ihn wieder auf einen Zweig oder ins Nest zu locken. Halbnackte und somit hilflose Vögelchen sind wohl dagegen meist dem Tode geweiht. Zwar gelingt sehr geduldigen Menschen manchmal eine Aufzucht, um den Vogel – flügge geworden – wieder in die Freiheit zu entlassen.


Was kann man gegen Insekten beim Campen machen?


Alle saugenden und mit einem Rüssel stechenden Insekten können überträger z.T. gefährlicher Krankheiten sein. Sie können sich schon an anderer Stelle bei einem Stich infiziert haben. Insektenbekämpfung und Behandlung der Einstichstelle bei Entzündung sind darum nicht nur des Juckens wegen wichtig. Auf größeren Zeltplätzen (auch an der Ostsee) und in Naherholungsgebieten werden darum Mücken, Fliegen, Bremsen und andere Plagegeister durch Bestäuben bekämpft. Es empfiehlt sich, bei solchen Aktionen die Kraftfahrzeuge vom Campingplatz zu entfernen, weil manche Spritzmittel Lackschäden verursachen.

Bedauernswerte Camper, die im Urlaub ein solches Mückenparadies vorfinden und keine entsprechenden Einreibemittel bei sich haben, müssen zu natürlichen Methoden der Abwehr greifen.

So hat es sich z.B. bewährt, in der Grillpfanne eine Kienäpfelglut zu entfachen und sie den ganzen Abend räuchern zu lassen. Brennmaterial liegt im nahen Wald genügend herum. Die Mücken bleiben in respektvoller Entfernung vom Rauch. Bei wechselnden Winden ist das zwar keine sehr verlockende Methode, aber bestimmt noch das kleinere Übel.

Bei einem Wohnwagen kann man das Eindringen von Fliegen durch die offene Tür mit einem Vorhang aus Bändern verhindern.

Das sieht außerdem nicht nur exotisch aus, sondern erschwert auch das Eindringen neugieriger Blicke.

Bienen, Wespen und ihre großen Verwandten — die Hornissen — stechen nur, wenn sie ihren Bau verteidigen wollen oder in Bedrängnis geraten.

Es ist daher beim Anfliegen solcher Insekten grundfalsch, wild und ängstlich um sich zu schlagen. Die Gefahr lauert aus einer ganz anderen Richtung: Da besonders Wespen gern Nahrungsmittel anknabbern und Süßes naschen, können sie leicht mit einem Bissen in den Mund gelangen oder sogar verschluckt werden. Ein Stich in Mundhöhle oder Rachen kann durch drohende Erstickungsgefahr tödlich sein. Daher ist sofortige ärztliche Hilfe anzuraten (außerdem sofort den Mund mit kaltem Wasser mehrfach spülen!). Besonders Kinder kann man nicht oft genug belehren, dass sie im Freien jeden Bissen genau ansehen sollen, bevor er in den Mund wandert. Alle angebrochenen Trinkflaschen sind sofort wieder zu verschließen.

Es ist zwar ein Märchen, dass zwei Hornissenstiche einen erwachsenen Menschen und drei sogar ein Pferd töten können, aber viele Menschen reagieren überempfindlich auf Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche.

Riesige Quaddeln, Schwellungen im Gesicht, Schüttelfrost, sogar Atemnot und Kreislaufschock sind Zeichen dafür, dass sofort ein Arzt zur Verabreichung eines Gegenmittels aufgesucht werden muss. Sticht eine Biene, so reißt aus ihrem Körper die Giftdrüse heraus und bleibt am Stachel zurück. Wenn man ihn herauszieht, darf man daher nicht auf den noch teilweise gefüllten Giftapparat drücken. Wespen und Hornissen dagegen können ihren Stachelwieder aus der Haut des Gestochenen ziehen und sogar mehrmals hintereinander stechen. Die Giftmenge und -stärke ist bei den beiden — trotz unterschiedlicher Körpergröße — etwa gleich.

Kratzen an der Einstichstelle vergrößert Schmerz und Juckreiz. Besser ist ein vorsichtiges Einreiben mit Kühlgel, Salmiakgeist, einer angeschnittenen Zwiebel, oder man kühlt einfach unter fließendem kaltem Wasser. Werden Kinder in den Finger gestochen — so empfahl es irgendwann ein Ulkbold —, dann ist es am besten, wenn sie diesen Finger in den Mund stecken und feste dran saugen. So hört zwar nicht der Schmerz auf, wohl aber das entnervende Gebrüll!

Wespenfallen“ sind enghalsige Flaschen, die zu etwa einem Drittel mit Fruchtsaft oder Zuckerwasser gefüllt werden.

Sie haben nur dann einen Sinn, wenn man sie bei einer größeren Wespeninvasion etwas entfernt vom Aufenthaltsoder Eßplatz aufstellt. Ansonsten locken sie eventuell mehr Nachschub an, als durch sie vernichtet werden kann. Für Tierfreunde ist der langsame, klebrige Tod ohnehin kein erfreulicher Anblick, für Kinder kein Beispiel von Achtung der Kreatur!

Es geht das Gerücht, dass Hummeln nicht stechen können.

Flugunfähig sollen sie ja im Prinzip auch sein, mit ihren für den dicken Leib viel zu winzigen Flügeln. Nur aufgrund mangelhafter aviatischer Kenntnisse fliegen die Hummeln trotz dieser Mißproportion. Mit dem Stechen ist es ganz ähnlich, denn verschiedene Arten tun es nämlich doch, wenn aua; nur in äußerster Bedrängnis. Eine Furcht vor diesen „Brummseln“ ist darum wohl unbegründet, und wir lassen sie in Ruhe weiter ihre Blüten bestäuben. Außerdem stehen alle Hummelarten unter Naturschutz!

Zecken — volkstümlich auch Holzböcke genannt — lassen sich in feuchten Waldgebieten von Bäumen und Sträuchern auf ihre Opfer fallen.

Auslösendes Signal dafür sind Körperwärme und Erschütterungen, die ein vorbeimarschierender Warmblüter ausstrahlt. Die Zecken klammem sich mit Widerhaken an ihrem Kopf in der Haut ihres Opfers fest und saugen tagelang Blut, wobei ihr Leib bis auf das zwanzigfache seines Ausgangsvolumens anschwellen kann. Schmarotzende Zecken werden oft nicht bemerkt, da sie ihr Saugegeschäft fast schmerzlos für den Wirt betreiben. Man erkennt sie aber als grützbeutelähnliches, graubraunes Säckchen von Stecknadelkopfbis Erbsengröße auf der Haut. Da auch der Holzbock ein Überträger gefährlicher Krankheiten sein kann, muss er möglichst rasch entfernt werden. Einfaches Ausreißen oder Herausdrehen führen nicht zum Erfolg; der Kopf bleibt in der Haut und führt zu Entzündungen. Meist lässt die Zecke von selbst los, wenn man sie mit Öl betropft (Luftmangel). Am besten hilft Betupfen mit Benzin.

Auch Hunde werden von Zecken stark befallen. Man findet sie beim gründlichen Absuchen des Fells, oft sitzen sie in der Nähe der Ohren und Augen.

Die Spinne ist des Menschen Freund, aber nur wenige Menschen sind Freunde von Spinnen!

Sie sind ganz harmlos, wenn man sie in Frieden ihre Netze knüpfen und ihre Beute jagen lässt. Zugegeben, im Zelt können sie ihre Aufgabe im Getriebe der Natur nur sehr mangelhaft erfüllen, darum sollten wir sie behutsam exmittieren.

Wer eine „garstige Spinne“ angewidert zerquetscht, der hat nichts gekonnt! Vielleicht überzeugt ihn davon folgende Tatsache: Die auf einem Hektar Waldfläche lebenden Spinnen vernichten jährlich etwa 100kg Insekten!


Camping Tipps: Erkrankungen, Unfälle, Erste Hilfe


Jede Soforthilfe bei Unfällen und plötzlichen Erkrankungen, die von Laien oder ausgebildeten Gesundheitshelfern geleistet wird, ist allein eine Nothilfe, die das alsbaldige Eingreifen eines Arztes niemals ersetzen kann!

Richtige Erste Hilfe kann aber darüber entscheiden, ob ein Mensch gerettet werden kann. Ist ein Helfer seiner Sache nicht sicher, darf er nicht kopflos handeln und wahllos am Unfallopfer herumlaborieren. Auf einem Zeltplatz oder am Strand finden sich immer sachkundige Unfallhelfer. Größere Wunden, Bißverletzungen durch Tiere aller Art, Knochenbrüche, Stromunfälle, Herz- und Atemstillstand, größere Verbrennungen, Vergiftungen, Erfrierungen, Hitzschlag und Sonnenstich erfordern in jedem Falle schnelle ärztliche HilfeAuch fiebrige Erkrankungen und Durchfall sowie starker Sonnenbrand sind dem Arzt vorzustellen.

Hitzschlag ist die Folge eines Wärmestaus im Körper, es besteht akute Lebensgefahr!

Er entsteht, wenn man an heißen und schwülen Tagen zu dick oder zu wenig luftig angezogen ist und sich dabei starker körperlicher Belastung aussetzt, oder wenn die Körpertemperatur durch zu intensive Sonnenbestrahlung gesteigert wird. Angstgefühl, Schwindel, Durst, Übelkeit bis zum Erbrechen künden den Hitzschlag an. Die Haut des Betroffenen ist kühl und trovken, Atmung und Puls sind flach, der Pulsschlag aber schnell. Es können hohes Fieber bis zu 42 °C, Krämpfe und Bewußtlosigkeit auftreten. In jedem Falle ist für möglichst rasche Abkühlung des Körpers zu sorgen. Dazu ist der Betroffene vollständig zu entkleiden, kühl, schattig und luftig zu lagern, und der Körper ist mit kaltem Wasser zu besprühen oder abzureiben. Auch der Kopf ist zu kühlen, Patienten bei Bewußtsein werden kalte Getränke gereicht. Dann wird der Körper mit feuchten Tüchern abgedeckt. Sofort Arzt verständigen!

Ein Sonnenstich entsteht als Folge zu intensiver Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf.

Es kommt zu Schwellungen der Hirnhäute, was sich beim Betroffenen durch Benommenheit und Schwindelgefühl, durch Ohrensausen, teilweise sehr hohes Fieber, starken Kopfschmerz und Übelkeit bis zum Erbrechen bemerkbar macht. Puls und Atemrhythmus sind beschleunigt, das Gesicht hochrot. Oft tritt kurzzeitig Bewußtlosigkeit ein. Der Patient ist sofort in kühler und schattiger Umgebung flach mit hochgelegtem Kopf zu lagern. Die Kleidung wird geöffnet, und Stirn, Nacken und Schädeldach werden mit feuchten Kompressen vorsichtig gekühlt (keine starke und plötzliche Abkühlung!). Es darf ein kühler Trunk gereicht werden, jedoch ist Bewußtlosen niemals Flüssigkeit einzuflößen (Erstickungsgefahr!). Bewußtlose sind in die stabile Seitenlage zu bringen. Nach der Soforthilfe ist ein Arzt zu rufen.

Eine offene Wunde bedeutet Lebensgefahr, wenn sie stoßweise blutet, d.h. wenn eine Arterie verletzt ist.

Blutungen versucht man immer erst durch Hochlagern des betreffenden Körperteils und mit einem Druckverband zum Stehen zu bringen. Dazu wird ein Verbandpäckchen, eventuell zusätzlich eine noch zusammengerollte Mullbinde, auf die Wunde gelegt und mit einem Verband fest, aber nicht abschnürend aufgedrückt. Erst wenn das die Blutung nicht stoppt, muss das verletzte Glied etwa handbreit über der Wunde in Richtung Herz mit einem Gürtel, einer starken Binde oder einem verdrillten Tuch abgebunden werden (keinesfalls mit dünnen Schnüren!). Es ist ein Zettel mit der genauen Uhrzeit des Abbindens anzuheften, dann ist der Verletzte auf schnellstem Wege einem Arzt vorzustellen. Bei längerer Transportzeit ist die Abbindung alle halbe Stunde kurzzeitig vorsichtig zu lockern, damit das verletzte Glied durchblutet wird. Kann eine Abbindung nicht vorgenommen werden — z.B. bei Wunden an Leib oder Kopf — so muss, wenn ein Druckverband nicht hilft, in jedem Falle die Ader gesucht und mit dem Finger abgedrückt werden, notfalls, und um keine Zeit zu verlieren, direkt in der Wunde.

Bei infizierten Wunden ist alsbald ein Arzt zu Rate zu ziehen.

Wir erkennen sie an Rötung der Umgebung, einem roten Strich in Richtung Herz („Blutvergiftung“), Eiterung bzw. pochendem oder ziehendem Schmerz in der Wunde. Bis zur ärztlichen Versorgung ist der betroffene Körperteil ruhig zu halten, und er kann mit feuchten Kompressen (abgekochtes Wasser, verdünnter Alkohol) gekühlt werden. Ein Baden der Wunde in Wasser, dem einige Körnchen Kaliumpermanganat zugesetzt wurden, wirkt keimtötend und reinigend.

Eine große Gefahr geht bei offenen Wunden von einer möglichen Infektion mit dem Wundstarrkrampferreger (Tetanusbazillus) aus.

Da er im Erdreich verstärkt vorkommt, sind die häufigen Fuß- und Beinverletzungen auf Campingplätzen und am Strand besonders gefährlich. Jeder Mensch sollte darum die gesetzlich vorgeschriebene Tetanusschutzimpfung (drei Impfungen) im ersten Jahr erhalten haben. Diese muss im Abstand von 10 Jahren wieder aufgefrischt werden. Die Zeit von einer Tetanusinfektion bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt i.allg. 5 bis 20 Tage. Einmal ausgebrochen endet die Krankheit ohne Therapie qualvoll und tödlich. Eine fehlende oder zu lange zurückliegende Immunisierung wird darum bei jeder dem Arzt vorgestellten Verletzung sofort nachgeholt, weil selbst „Bagatellwunden“ (z.B. Hautabschürfungen oder eingetretene Fremdkörper) eine Infektion mit Wundstarrkrampf hervorrufen können.

Bei einer Verrenkung springen die Knochenenden im Gelenk auseinander.

Die Ursache liegt häufig bei Sport und rauhem Spiel, und das betroffene Glied nimmt gegenüber dem Körper z.T. eine abnormale Stellung ein. Es sind keine eigenen Einrenkversuche zu unternehmen, sondern das Gelenk muss wie ein Knochenbruch geschient werden. Der Verletzte ist sehr schonend und schnell zum Arzt zu transportieren. Nach fachgerechtem Einrenken ist das Gelenk nach einigen Tagen Schonung i.allg. wieder voll funktionsfähig. Bei Schultergelenkverrenkungen wird der Arm in eine Trageschlinge gelegt und mit dem anderen Arm Unterstützt.

Bei Verstauchung eines Gelenks werden die Gelenkkapsel und die Bänder überdehnt und können sogar reißen. [/b]Sehr häufig sind Verstauchungen des Fußgelenks, wie sie z.B. beim Umknicken des Fußes entstehen. Es kommt zu starkem Bewegungsschmerz, zu Schwellungen, teilweise zu Blutergüssen. Als Hilfe wird ein strammer Verband angelegt, das Gelenk wird hochgelagert und mit kaltem Wasser gekühlt. Es soll nicht unnötig bewegt werden. Bei starken, nicht abklingenden Schmerzen, oder wenn die Schwellung bis zum nächsten Tag nicht weitgehend zurückgegangen ist, besteht Verdacht auf einen Bruch, und es muss ein Arzt konsultiert werden. Verstauchungen können sehr langwierig sein, daher soll das Gelenk bis zur völligen Schmerzfreiheit bandagiert bleiben.

Ein Knochenbruch ist von außen nicht immer als solcher zu erkennen.

Das trifft besonders dann zu, wenn Knochen nur angebrochen sind oder wenn sie nicht zum aktiven Bewegungsskelett gehören (Rippen, Schulterblätter, Beckenknochen). Was zunächst wie eine Prellung, Verstauchung oder Verrenkung aussieht, kann sich bei einer Röntgenuntersuchung durchaus als Knochenbruch herausstellen. Schmerzen, Schwellungen, Bewegungsbeeinträchtigungen und Fehlstellungen können darauf hindeuten. Auch wenn nur der Verdacht besteht, muss der Betroffene unnötige Bewegungen vermeiden. Keinesfalls darf versucht werden, die Knochen wieder „in die richtige Lage“ zueinander zu bringen. Gliedmaßen müssen für den Transport des Verletzten zum Arzt geschient werden. Dazu können auch Bretter, Latten, Äste, Skistöcke und Skier verwendet werden. Sie werden gut abgepolstert und an das verletzte Glied unter Einbeziehung der benachbarten Gelenke angelegt und an mehreren Stellen nicht allzu fest angebunden. Bei Beinbrüchen kann das gesunde Bein mit eingebunden oder sogar als „Schiene“ verwendet werden. Spießt das Ende eines Knochens aus einer Wunde, so wird diese Stelle vor dem Schienen lediglich keimfrei abgedeckt und verbunden. Kann der Verletzte nicht selbst laufen, so wird er auf einer improvisierten Trage oder einem Brett zum Arzt transportiert.

Bei Blutung aus einem Ohr nach einem Sturz oder einer Kopfquetschung besteht der Verdacht eines Schädelbruchs.

Der Verletzte ist ruhig zu lagern und sofort einem Arzt zuzuführen.

Bei Verdacht einer Wirbelsäulenverletzung, z.B. nach einem Kopfsprung in flaches Wasser oder einem unglücklichen Sturz von einem Baum, ist behutsame Vorsicht geboten.

Der Verletzte klagt über starke Rückenoder Nackenschmerzen, bzw. er kann bestimmte Gliedmaßen nicht bewegen. Mehrere geübte Gesundheitshelfer heben den Verletzten unter Abstützung des Kopfes ganz gleichmäßig an, eine weitere Person schiebt eine flache, breite und feste Unterlage — 'z.B. eine ausgehängte Tür — unter den Körper. Bewußtlose werden in die stabile Seitenlage gebracht. Ansonsten darf die Lage des Verunglückten möglichst nicht verändert werden, sonst besteht die Gefahr zusätzlicher Rückenmarkverletzungen. Es wird sofort ein Arzt bzw. die Schnelle Medizinische Hilfe über Ruf 110 alarmiert. Dabei muss bereits telefonisch über die Sachlage und die näheren Umstände des Unfalls informiert werden.

Ein vom Ertrinken Geretteter wird am Strand sofort hingelegt und mit
einer wärmenden Decke abgedeckt.

Ist er ohne Bewußtsein, besteht durch Schlamm und Wasser in den Atemwegen akute Erstickungsgefahr. Er wird darum in die stabile Seitenlage gebracht , und die Atemwege werden gesäubert. Sofort einen Arzt verständigen! Bei Atemstillstand wird der Gerettete auf den Rücken gelegt, und ein Helfer muss sofort mit der Mund-zu-Mundoder Mund-zu-Nase-Beatmung beginnen. Bei Herzstillstand übernimmt ein zweiter Helfer die' Herzdruckmassage. Beides wird so lange fortgesetzt, bis der Gerettete wieder selbständig atmet, sonst so lange, bis der Arzt eingetroffen ist. Bei einsetzender Atmung und fühlbarem Puls wird wieder die stabile Seitenlage gewählt.

Bei Vergiftungen durch vermeintlich bekömmliche Speisen, erkennbar an Magenoder Gliederkrämpfen, Übelkeit, stinkendem Durchfall, Kopfschmerz, z.T. auch Fieber, ist sofort ärztliche Hilfe nötig.

Bis dahin muss versucht werden, den Betroffenen zum Erbrechen zu bringen. Dazu eignen sich Salzwassertrünke (Salzwasser nicht bei Kindern unter 6 Jahren!) oder einfach „Finger in den Hals“. Das alles hat aber nur dann einen Sinn, wenn sich das Gift noch im Magen befindet, also bis zu drei Stunden nach Verzehr der Speise. Keinesfalls Milch zu trinken geben! Das Erbrochene und Reste der verdächtigen Speise sind zum Arzt zwecks leichterer Diagnosefindung mitzunehmen. Sonst sind ihm, wenn möglich, Hinweise zur Art der Vergiftung zu geben (z.B. Pilze, verdorbene Konserven, überlagertes Fleisch). Bei Kindern ist auch an die Möglichkeit zu denken, dass sie von giftigen Waldfrüchten genascht haben.

Bei Verbrennungen sind Schwere und Ausdehnung entscheidend. Ist mehr als ein Drittel der Hautoberfläche betroffen, so besteht akute Lebensgefahr. Verbrennungen ersten Grades mit Rötung der Haut werden sofort unter fließendes kaltes Wasser gebracht und dort mindestens 10 Minuten belassen. Der Schmerz klingt dabei meist schnell ab. Bei Verbrennungen zweiten und dritten Grades, mit Blasenbildung, Hautablösung, Verschorfungen und Verschmorungen der Haut werden die betroffenen Partien lediglich mit sterilem Verbandmaterial, Mull, Verbandtüchern, im Notfall auch mit einem frischen Laken abgedeckt. Keinesfalls dürfen Salben, Puder oder Öle auf die Verletzung gebracht werden. Der Arzt ist sofort zu verständigen. Dem Verletzten reicht man zur Vorbeugung eines Schocks Salztrünke (1 Teelöffel Kochsalz auf 1 Liter Wasser oder Tee).

Bei Augenverletzungen dürfen eingedrungene Fremdkörper nicht entfernt werden.

Es sind beide Augen — auch das unverletzte — steril abzudecken und mit einem Tuch um den Kopf zu schützen. Sofort ist ein Augenarzt aufzusuchen! Bei kleineren, nur zwischen Lid und Augapfel liegenden Fremdkörpern können diese bei sonst unverletztem Auge vorsichtig mit einem Taschentuchzipfel entfernt werden. Keinesfalls reiben, das macht das Druckgefühl im Auge nur noch schlimmer! Meist spült Tränenflüssigkeit kleine Fremdkörper von selbst heraus. -


Camping Tipps: Wetter und Unwetter


Wohl keine Urlaubsform ist vom Wetter so abhängig wie das Camping, jedoch bei keiner anderen lassen sich auch kurze Aufheiterungen so intensiv nutzen. Bei lang anhaltendem Schlechtwetter mit Regen, Kälte und Wind ist naturgemäß auch ein Campingurlaub schlichtweg „geplatzt“, aber das kommt nur selten vor. Weil man nicht, ständig unter laufendem Umkleiden zwischen Strand, Zimmer und Verpflegungsstelle herumzuspringen braucht, ist man auf dem Campingplatz bei jedem Loch in den Wolken vor dem Zelt oder am Strand. An wie vielen Tagen eines Urlaubs wechseln Schauer oder Niesel mit Sonnenschein! Der Camper wechselt mit ein paar Sprüngen zwischen Zelt und Strand mit, weil er an keine festen Zeiten gebunden ist.

Bei schönem Wetter braucht man einem Camper nicht zu sagen, was er zu tun hat.

Wir beschäftigen uns darum hauptsächlich mit dem weniger erfreulichen Wettergeschehen. Ist das Zelt dicht und der Platz darin nicht zu knapp, dann gibt es auch bei Regen mannigfache Möglichkeiten der Beschäftigung. Spiele vertreiben kurzweilig die Zeit, Basteleien helfen über deprimierte Laune hinweg. Aber es muss ja nicht gleich Dauerregen sein! Bei bedecktem Himmel braucht es nicht einmal warm zu sein, um Ausflüge und Wanderungen unternehmen zu können. Man darf sich nur nicht dem Zwang einer starren Planung unterjochen:

„Heute geht's auf den Gipfel, ganz gleich, ob es Schusterjungen regnet oder ob die Sonne glühende Pfeile schießt!“

Wer gleich die Flinte ins Korn, richtiger „das Gepäck in den Campingbeutel“ schmeißt, wenn es 2 Tage durchgeniegelt hat und der Wetterbericht keine durchgreifende Besserung verspricht, der ist ein kleinmütiger Mensch-

Er ist selbst schuld, wenn er dann den größten Teil seines Urlaubs zu Hause bei Sonnenschein abhockt. Gerade in den Bergen oder an der offenen See gibt es immer zwischendurch Aufklarungen, die der komplexe Großwetterbericht nicht zu erfassen vermag. Wie oft hat der Autor schon bei übelstem Hundewetter eine Reise begonnen — ohne amtlich zugesicherte Chance einer Besserung —, und dann gab es am Urlaubs-ort Sonne, Sonne, Sonne, während die Daheimgebliebenen die „örtlichen Schauer“ aus dem Keller schöpften. Für ihn gibt es seither eine Urlaubsregel: Die Hinreise zum Campingort wird ohne Rücksicht aufs Wetter planmäßig angetreten, abgereist wird höchstens 1 bis 2 Tage früher, wenn sich ein Warten auf Wetterbesserung nicht mehr lohnt!

Auf die Wetterzeichen der Natur wollen wir uns in diesem Buch nicht einlassen.

Es sind zu viele, teilweise sind sie widersprüchlich oder umstritten. Es lassen sich aus Wolken-, Tier- und Pflanzenbeobachtungen zwar einige Regeln aufstellen, aber da muss man vieles im Zusammenhang zu deuten wissen. Mit zwei Volksweisheiten' wollen wir uns aber doch kurz befassen. Es ist nicht richtig, dass bei abnehmendem Mond i.allg. schlechteres Wetter herrscht als in der übrigen Zeit des Monats. Das haben langfristige Wetterbeobachtungen sicher gezeigt. Der clevere Camper tut also gut daran, gerade in der Zeit des abnehmenden Mondes seinen Urlaub zu planen. Er hofft dabei, dass möglichst viele Zeitgenossen an diese faule Wetterregel glauben und er darum einen weniger vollen Zeltplatz vorfindet. Dagegen hat der Siebenschläfer doch eine gewisse Berechtigung. Es stimmt zwar nicht in absoluter Strenge, dass das am 27. Juni herrschende Wetter symptomatisch für die folgenden 7 Wochen ist, Tatsache ist allerdings, dass in der zweiten Junihälfte oftmals in der großen atlantischen Wetterküche die Suppe für die nächsten Wochen zusammengerührt wird. Nur: Leider steht dann der Urlaubstermin fast immer fest!

Eine für Camper sehr unangenehme Wettererscheinung ist der Sturm.

Es hat Fälle gegeben, dass ganze Zeltplätze „zusammengeblasen“ worden sind, Wohnwagen stürzten um. Schon durch bedachte Stellplatzwahl kann man solchen allerdings sehr seltenen Katastrophen vorbeugen. Mitten im dichten Wald ist kaum ähnliches zu befürchten. Befindet sich dagegen in West bis Nordwest (Hauptwetterrichtung) vor der Campingeinrichtung eine ausgedehnte freie Fläche, z.B. eine größere Wiese oder ein Gewässer, darin können Sturm und böiger Wind ihre ganze Kraft entfalten.

Wer auf Sturm vorbereitet ist, kann das Schlimmste verhindern.

Das gilt besonders für Dauerzelter, die ihre Behausungen sorgfältig sichern müssen, wenn sie tagelang nicht anwesend sind. Ein Zuviel an Sturmabsegelungen ist viel besser als leichtfertige Sparsamkeit! Wer bedenkt, dass ein großes Steilwandzelt bis zu 18m2 Windangriffsfläche bietet — das ist mehr als die Segelfläche eines mittleren Jollenkreuzers —, der kann sich die verheerende Kraft des Sturmes sicher leicht veranschaulichen. Nur: Beim Segelboot kann man im Notfall das Segel einholen!

Ist Sturm angesagt oder zieht ein Gewitter herauf, das fast immer von starken Sturmböen begleitet ist, so sind sofortige Sicherungsmaßnahmen angezeigt.

Geht man planvoll und sorgsam vor, so hält selbst ein großes Steilwandzelt stärksten Stürmen oder Böen stand. Zunächst ist es wichtig, dass alle serienmäßig am Zelt befindlichen Sturmleinen stramm angezogen sind und die haltenden Heringe auch feste Verankerungen im Erdreich finden. Bei großen Zelten sollten diese Heringe mindestens 30 bis 40cm lang sein.

Bei heftigen Stürmen ist ein Spannen weiterer starker Sturmleinen unumgänglich.

Sie können mit kräftigen Heringen im Boden, besser aber an Bäumen verankert werden. Man spannt sie, wie alle anderen Leinen auch, unter einen Winkel von etwa 450, damit sie einesteils die waagerechten Windkräfte abfangen, andererseits das Zelt am Boden festhalten, falls der Wind daruntergreift. Zur Abschirmung des Windes kann das Auto vors Zelt gefahren werden, was besonders bei fehlenden Bäumen günstig ist. In diesem Falle lassen sich Sturmleinen auch an den Stoßstangentraversen oder an der Anhängerkugel befestigen.

Drückt der Wind eine Zeltwand stark nach innen, besteht die Gefahr, dass das Zeltgestänge einknickt oder bricht. -
Dann kann man es von innen mit nicht genutzten Streben (z.B. von den Ausstellklappen der Fenster) abstützen. Diese sollten schon bereit liegen und nicht erst mühselig hervorgekramt werden müssen.

Gut verspannte große Überdächer aus Plastikfolie sind meist weniger sturmgefährdet, als man zunächst erwartet. Wegen der Sogwirkung zwischen ihrer Unterseite und dem Zeltdach bleiben sie i.allg. in stabiler Lage. Dagegen kann sich der Wind leicht unter frei stehende Vordächer von Wohnwagen oder Zeltveranden setzen und sie heraufklappen. Sie müssen darum an ihren Ecken stabil abgespannt werden.

Bei sehr starkem Sturm ist es nicht übertrieben, quer zur Windrichung . stehende Wohnwagen ebenfalls mit zwei kräftigen Leinen zu sichern.

Die Insassen bevorzugen die dem Wind zugekehrte Seite der Sitzgruppe, um das Kippmoment durch ein entsprechendes Gegenmoment zu kompensieren.

Während eines Campingurlaubs muss man auch mit ergiebigen Regenfällen rechnen.

Das ist bereits bei der Stellplatzwahl zu bedenken, wenn nicht später Sturzbäche durchs Zelt fließen sollen oder man nicht eines Morgens in einem See erwachen will. Besonders, wenn man an einem Hang, in einer Rinne oder Mulde aufbaut, muss die Wasserführung bedacht und gegebenenfalls mit kleinen Erdaufschüttlingen korrigiert werden. Wie unangenehm, wenn solche Arbeiten — die in der Hektik ohnehin nur zweifelhaften Erfolg bringen — erst bei strömendem Regen erledigt werden. So betrüblich diese Feststellung auch ist: Man hat mit der grinsenden Schadenfreude der Anrainer zu rechnen!

Ein sogenannter Wassergraben kann in den meisten Fällen auch nicht viel verbessern.

Bei leichtem Regen ist er ohnehin unwirksam, bei sehr starkem läuft er über (außer im Sand, • aber da sickert's auch ohne Graben schnell ab). Weil von tiefen Gräben die Kapillarwurzeln der Bäume zerstört werden, ist der Autor grundsätzlich gegen solche Drainagen im Wald. Es genügt, wenn der Boden um den Faulstreifen leicht angehäufelt wird. Läuft wirklich mal ein bißchen Wasser unter dem Zelt herein, so wird uns das nicht gleich jämmerlich ertränken. Es sickert schnell wieder ab. Glaubt ein Zelter, auf einen Graben wirklich nicht verzichten zu können, so ist es wenigstens seine Pflicht, vor der Abreise das Terrain wieder sorgfältig zu ebnen-

Wer nach vollem Öffnen aller Himmelsschleusen wahrnimmt, dass es ihm unter dem Zeltdach aufs Haupt regnet, der hat meist nicht auf frühe Warnzeichen einer erschöpften Zeltimprägnierung geachtet.

Schon bei Dauerniesel weisen größere Nassflecken in der Leinwand frühzeitig darauf hin, dass eine Nachimprägnierung fällig wird. Tropft es schon bei leichtem Regen nach einiger Zeit irgendwo durch, so ist damit zu rechnen, dass das Zelt im Ernstfall nur noch den Schutz eines zerlöcherten Siebes zu bieten vermag. Dagegen ist leichtes Durchsprühen zu Beginn eines Regengusses kein Zeichen von Undichtheit; das Baumwollgewebe muss erst quellen, damit sich seine Poren schließen.

Auf sogenannte Wassersäcke im Zeltdach muss besonders geachtet werden.

Liegt kein genereller Konstruktionsfehler am Zelt vor, z. B. eine zu flache Dachneigung bei einem Eigenbau, so entstehen Wassersäcke immer dann, wenn das Zelt auf schrägem Untergrund aufgebaut wurde oder wenn seine Leinen zu lose sind. Hat er sich erst einmal gebildet, so bekommt man den Wassersack, solange es weiterregnet, kaum wieder heraus. Wir sollten ihn auch nicht durch das Hochdrücken des Zeltdaches von innen entleeren, denn es kann anschließend durchtropfen. Besser, wir spannen alsbald die Leinen nach.

Beachtet oder bemerkt man einen Wassersack nicht (Dauerzelter bei Abwesenheit!), so kann er bei Dauerregen solche Ausmaße annehmen, dass das ganze Zelt unter seiner Last zusammenbricht. Bildet sich ein Wassersack immer wieder an der gleichen Stelle, so hilft nur eine zusätzliche Dachstrebe.

Ein Gewitter kommt dann in gefährliche Nähe, wenn der zeitliche

Abstand zwischen Blitz und zugehörigem Donner unter 3 Sekunden liegt.

Ein völlig freistehendes oder unter einzelnen Bäumen aufgebautes Zelt sollte man bei Gewitter verlassen.

Es ist zwar wenig einladend, bibbernd und triefnaß im Freien zu stehen, aber ein Zelt bietet

nur dann einen gewissen Blitzschutz, wenn es nicht zu klein ist und sein metallisches Gerippe guten Kontakt zum Erdreich hat (z. B. ein größeres Steilwandzelt). In diesem Falle ist der sicherste Platz etwa in der Zeltmitte, mit geschlossenen Füßen hingehockt auf einer trockenen Luftmatratze (keinesfalls auf Campingstuhl oder -liege mit Metallgestell!).

Autos schützen ihre Insassen sicher bei Blitzeinschlag. auch der Trabbi mit seiner Duro-

Plastikkarosserie. Ein Auto sollte man daher während eines Gewitters niemals verlassen. Ähnlich gut aufgehoben ist man in einem Campingwohnwagen, vorausgesetzt, die Kurbelstützen haben guten Kontakt zum Erdreich.

Für Badende und Wassersportler gilt bei einem aufziehenden Gewitter die eherne Regel: So schnell wie möglich aus dem Wasser! Einerseits besteht Gefahr durch direkten Blitzeinschlag, weil zB. ein Boot deutlich aus dem ebenen Wasserspiegel herausragt, andererseits ist das immer verunreinigte Wasser ein ausgezeichneter Elektrizitätsleiter, von dem ein Badender förmlich umhüllt ist. Schlägt der Blitz irgendwo ins Wasser, so wird der Schwimmer zum Teil des Pfades für den Blitzstrom. Wind und Wellen können schließlich solche Stärke annehmen, dass Mann und Boot in Gefahr geraten.

Auf Wanderungen sind folgende Verhaltensregeln bei Gewitter zu beachten:

Der alte Spruch von den „Eichen, denen zu weichen" sei und von den „Buchen, die man suchen" soll, ist eine gefährliche Weisheit! Er fußt auf der Tatsache, dass die Bäume im Erdreich teils flach, teils tief wurzeln, was bei niedrigem Grundwasserstand bedeutungslos ist. Sprüche nützen denjenigen wenig, die von einem zersplittemden Ast zerschmettert oder von einem abspringenden Blitzstrahl verbrannt worden sind.
  1. Am sichersten ist man im Innern von Gebäuden, auch wenn diese keinen Blitzableiter haben. Auch im dichten Wald ist man geschützt, man darf sich nur nicht an Bäume anlehnen.
  2. An erhöhter Stelle riskiert man immer vom Blitz getroffen zu werden. Günstig ist der
    Aufenthalt in Schluchten und Hohlwegen.
  3. Lange Stäbe, besonders aus Metall oder mit Metallbeschlägen, sind aus der Hand zu legen. Sogar in eine Angelrute soll schon der Blitz eingeschlagen haben.

Auch eine nicht unmittelbar vom Blitz getroffene Person kann durch die sogenannte Schrittspannung gefährdet werden.

Bei einem Einschlag verteilt sich der bis zu 100000 Ampere betragende Blitzstrom im Erdreich. Dabei ruft er einen Spannnungsabfall hervor, der allerdings mit wachsendem Abstand von der Einschlagstelle immer kleiner wird. Dieser Spannungsabfall kann in der Nähe der Einschlagstelle über 1000 Volt je Meter auf dem Erdboden betragen und noch bis zu 100 m davon eine Gefahr darstellen. Daher ist der oft gegebene Rat, sich bei Gewitter der Länge nach auf den Boden zu legen, stockgefährlich! Man verhält sich dagegen richtig, wenn man sich mit geschlossenen Füßen am Boden hinhockt, um für den Blitz ein möglichst unauffälliges Ziel abzugeben und zwischen beiden Füßen einen nur geringen Spannungsabfall zu haben.


Wie kann man sich vor Dieben auf dem Zeltplatz schützen?


Die vielen, dicht beieinanderwohnenden Camper bilden eine starke Bastion gegen Diebesgesindel und Sachbeschädiger.

Tausende Argusaugen wachen über das persönliche Gut des Nachbarn und das der Allgemeinheit gehörende. Daher sind Diebstähle auf Zeltplätzen viel seltener, als manche Außenstehenden zu glauben bereit sind. Wenn aber doch jemand etwas Verdächtiges bemerkt, sollte er sich immer daran erinnern, dass vielleicht ein andermal seine eigenen Sachen ebenso lüstern betrachtet werden und plötzlich verschwunden sein können. Jeder braucht auf einem Campingplatz den Nachbarn und dessen Aufmerksamkeit, und jeder sollte zur Tat schreiten, wenn es sich erforderlich macht.

Bargeld, Schmuck, Fahrkarten und Urkunden haben selbst auf bewachten Zeltplätzen keinen Versicherungsschutz. Daher sollten Wertsachen bei der Rezeption zur Aufbewahrung hinterlegt werden.

Flüchtigen Bekanntschaften oder gar Fremden gibt man im Urlaub niemals seine Wohnanschrift zur Kenntnis. Bei einer bewußten Mitteilung sind die meisten Urlauber im allgemeinen sowieso zurückhaltender, aber ein unlauterer Mensch kann sein Wissen um eine unbewachte Wohnung auch auf andere Weise erlangen. Dazu genügt ein Blick auf die Adresse am Kofferanhänger oder auf einer Propangasflasche.

Es reicht aus, wenn man zur Kennzeichnung des Reisegepäcks außer dem Namen und dem Wohnort lediglich die Personenkennzahl vermerkt. Verlorengegangene Sachen lassen sich auch so wiederfinden.

Stellt man während der Reise seinen Pkw mit Anhänger irgendwo ab, dann sollte man den Anhänger sichern.

Dazu eignet sich z. B. eine Stahlkette mit Vorhängeschloß, die Auto und Anhänger diebstahlsicher miteinander verbindet oder das Öffnen der Anhängerkupplung unterbindet. Bei manchen Kupplungen findet sich ein seitliches Loch. Hängt man dort den Bügel eines Vorhängeschlosses ein, so lässt sich die Kupplung nicht mehr entriegeln. Keinesfalls darf man aber ein solches Loch selbst bohren, es besteht Bruchgefahr!

Während der Fahrt soll der Anhänger nicht angeschlossen bleiben. Es gibt Situationen, die ein sehr schnelles Abkuppeln erfordern (z. B. bei einem Brand oder einem Verkehrsunfall mit Blockierung der Fahrbahn).

Sportboote müssen gegen unbefugte Benutzung und Diebstahl gesichert werden.

Das gilt uneingeschränkt auch am Campingplatz, selbst wenn es da Probleme geben sollte. Wenn man keine Steganlage vorfindet, an der das Boot mittels Fahrradschloß oder Kette und Vorhängeschloß festgemacht werden kann, dann ist meist guter Rat teuer. Bestenfalls lässt sich eine Kette noch um einen großen unverrückbaren Stein am Ufer schlingen. Gesunde Bäume und deren Wurzelwerk dagegen sind für unseren Zweck tabu, die scheuernde Kette könnte die Borke beschädigen. Einen einfachen Pfahl in ,den Grund zu treiben hat auch nicht viel Sinn, ein Dieb könnte ihn herausziehen und samt dem Boot verschwinden lassen. Den Pfahl so tief einzuschlagen, dass das unmöglich wird, macht uns wieder eigene Schwierigkeiten, denn wir müssen ihn selbstverständlich vor der Abreise wieder entfernen.

Eine recht elegante Lösung ist ein Stahlrohr mit einer Erdschraube, das mit einem passenden aufsteckbaren „Windeisen" (oder dem Drehkreuz für die Pkw-Radmuttern) in den Grund gedreht wird. Ohne das Windeisen lässt sich der Pfahl kaum wieder aus dem Grund entfernen. Er sitzt außerdem sehr fest, und man kann auch bei stärkerem Seegang ganz beruhigt sein, dass er nicht herausgerissen wird.

Die ganze Diebstahlsicherei ist natürlich für die Katz', wenn man die Kette durch ein Teil am Boot zieht, das sich leicht abschrauben oder absägen lässt. Auch an Land gelagerte Paddelboote müssen angeschlossen oder wenigstens zusammengeschlossen werden.


Tipps für die Campingküche


Das bißchen Kochen und Abwasch“, glauben viele Ehemänner zu wissen, „ist ja wohl noch nebenbei zu erledigen.“

Beim Camping können sie es immerhin einmal vorsichtig versuchen, ohne sich auf ihr gestreßtes Berufsleben herausreden zu müssen. Dann ist sicher auch die Campinghausfrau eher dazu bereit, aufs Essengehen zu verzichten. Die Motivation aller Familienmitglieder auf die Campingküche ist in mehrfacher Hinsicht von Vorteil: Das „Fegefeuer“ für den Geldbeutel infolge häufigen Gaststättenessens schrumpft zu einem nur kleinen Schadenbrand, besonders bei größeren Familien. Die Zeit lässt sich besser einteilen, häufiges Ankleiden entfällt (ein Bikini oder eine Badehose mit übergestreiftem Hemd ist selbst in der Zeltgaststätte unpassend!). Man braucht nicht auf ein Gericht zu warten, das vielleicht ohnehin nicht allen schmeckt.

Alle Lebensmittel, die zum allmählichen Verbrauch bestimmt sind (Butter, Margarine, Marmelade, Dauerwurst, Käse u. a.) werden in sauberen, dicht schließenden Plastik- oder Glasgefäßen kühl und trocken gelagert (Kühlgrube).

Angebrochene Flaschen sind immer mit Verschlüssen zu versehen (z. B. mit einem käuflichen Schnappverschluß oder einer Plastikkappe). Es droht nämlich außer Verunreinigung des Inhalts, dass Insekten ihre Eier und Maden darin ablegen. Der erfahrenen Hausfrau muss man diese Ratschläge kaum geben, sie gelten aber im gleichen Maße für Camper, die mit kleiner Ausrüstung unterwegs sind.

Es gibt einige einfache Tipps, wie man manche Nahrungsmittel auch unter den Bedingungen des Campings länger haltbar machen kann.

Salz bleibt trocken und streufähig, wenn man ein paar Reiskömer untermischt.

Schnittkäse wird nicht so schnell trocken, wenn man ihn in ein feuchtes Tuch oder in feuchtes Papier einwickelt.

Butter hält sich länger, wenn man sie ein wenig salzt.

Gemahlener Kaffee sollte immer in einer luftdicht schließenden Dose aufbewahrt werden, wenn er sein Aroma nicht verlieren soll. Frische Brötchen für den nächsten Tag steckt man in eine Plastiktüte. Sie werden zwar bald „gummiartig“, bestreicht man sie aber vor dem Aufbacken mit Wasser, so werden sie knusprig „wie neu“!

Beim Camping muss das Geschirr besonders sorgfältig abgewaschen werden.

Man bedenke, dass es meist wärmer ist, als in der Küche zu Hause. Bakterien finden ideale Lebensbedingungen, und viele Insekten lauern nur darauf, für ihre Nachkommenschaft eine nahrhafte Kinderstube aufzuspüren. Eine Reinigung des Frühstücksgeschirrs mit Sand im kalten Wasser des Sees ist zwar schon mal möglich, jedoch nicht gerade an einer Badestelle.

Nahrungsmittel, die Schimmel angesetzt haben, unnatürlich verfärbt sind oder auch nur im geringsten verdächtig riechen, dürfen nicht mehr gegessen werden. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass der Verzehr immer unbedenklich ist, wenn diese äußeren Anzeichen fortgeschrittenen Verderbs fehlen. Auch bei nur äußerlicher. Schimmelbildung — z. B. auf Brot oder Kompott — genügt es nicht, wenn man die befallenen Stellen entfernt. Unsichtbare Kolonien können auch schon in tieferen Schichten entstanden sein, oder die von der Pilzkultur gebildeten Giftstoffe sind weit ins Innere des Nahrungsmittels eingedrungen. Ein Verzehr kann schwere Vergiftungen hervorrufen. Auch durch Erhitzen einer schimmelbefallenen Speise können diese Gifte nicht unschädlich gemacht werden.

Die Unsitte des sogenannten „Anbratens“ von Fleisch — um es länger haltbar zu machen — ist eine sehr gefährliche. Dabei werden im Innern des Stücks stellenweise nur geringe Temperaturen erreicht, und die Bakterien vermehren sich eher noch eifriger, als dass sie abgetötet werden (um z. B. eine Salmonellenkultur zu zerstören, muss eine Temperatur über 70° C mindestens 10 Minuten herrschen!). Fleischvergiftungen sind besonders gefährlich, daher sollte frisches Fleisch immer unmittelbar nach den Einkauf verarbeitet und alsbald verzehrt werden. Das gilt auch für tiefgefrorene Ware nach ihrem Auftauen.

Ganz besonders leichtverderblich sind alle rohen Hackfleischwaren. Man bedenke, dass diese beim Zerkleinern überall mit Luft und den darin befindlichen schädlichen Keimen in Berührung gekommen sind und sich der Verwesungsprozeß nicht nur von außen, sondern auch von innen heraus ausbreiten kann.

Auf Campingplätzen sind Speisereste wegen der im allgemeinen größeren Wärme schnellerem Verderb ausgesetzt.

Ein Wideraufkochen nach längerem Stehenlassen tötet zwar die Bakterien ab, nicht aber werden die inzwischen von ihnen produzierten Gifte unschädlich gemacht. Bei kürzerer Aufbewahrungszeit — z. B. vom Mittag bis zum Abend — sind Plastikgefäße am besten geeignet, die man kühl lagert. Reste von Pilzund Fischgerichten sollten man aber unbedingt fortwerfen. Der Inhalt von Konservendosen ist möglichst gleich nach dem Öffnen umzufüllen, weil sich unter Sauerstoffzutritt am Dosenmetall schädliche Oxide bilden können.

Bei Kleinkinderfertignahrung darf man keine Reste aufbewahren und bei der nächsten Mahlzeit verabreichen.

Es können lebensbedrohliche Verdauungsstörungen auftreten! Wenn keine ausreichende Kühlung möglich ist, soll man auch die Milchmahlzeiten einzeln zubereiten.

Dazu eignen sich am besten die Trockenmilchpräparate. Ansonsten bleiben wir auch beim Camping bei der gewohnten Kost des Kleinkinds. Wichtig ist sauberes Arbeiten, um Infektionen des Verdauungssystems zu vermeiden.

Trinkwasser ist ein Nahrungsmittel, darum soll mit ihm sparsam umgegangen werden.

Es wird auf dem Campingplatz in einwandfreier Beschaffenheit zur Verfügung gestellt und laufend hygienisch überwacht. Auch wenn nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, ist es trotzdem kein Fehler, das Wasser vor dem Trinken oder zur Zubereitung kalter Speisen abzukochen. Wasserzapfstellen, die nur Brauchwasser spenden, sind durch ein Schild „kein Trinkwasser“ kenntlich gemacht. Schöpfen wir einmal Wasser aus einem Gebirgsbach, so soll es vor dem Trinken ebenfalls abgekocht werden.

Mit einem schmakhaften Frühstück wird der Tag fröhlich begonnen.

Dabei sollen Brotaufstriche wie Marmelade, Kräuterquark oder Streichkäse dominieren, dazu hin und wieder ein weichgekochtes Ei. Auch ein Müsli aus Haferflocken oder Weizenkeimen mit Saisonobst, Konfitüre, Honig oder Fruchtnektar wird gern gegessen. Es sättigt gut und hat dabei trotzdem nur wenige der bei vielen so verpönten „Kilojoule“.

Nicht alle Menschen haben morgens schon Appetit auf Fleisch, Wurst, Ölsardinen, Kuchen oder Vollfettkäse. Es müssen auch nicht immer Brötchen sein. Vielleicht probieren wir wieder einmal das lange haltbare Knäckebrot! Wann gab es das letzte Mal Pumpernickel oder Vollkornbrot? Auch die Trinkgewohnheiten können wir etwas umstellen. An Stelle der „Dröhnung“ (Kaffee) trinken die Großen vielleicht zusammen mit den Kindern Kakao, heiße Milch, Kräutertee, Juice, Wildfrucht oder Tomatensaft.

An kühlen Abenden ist ein heißes Getränk immer willkommen.

Dabei sei es jedem selbst überlassen, ob er es alkoholfrei oder etwas „verschärft" ansetzen will. Glühwein — Rotwein mit Stangenzimt, Nelken und viel Zucker — erhält durch einen Zusatz von Zitronen- und Apfelsinenscheiben, durch Apfelsaft oder einen kräftigen Absud von Schwarztee einen besonders angenehmen Geschmack. Ein guter Schuß Himbeergeist verleiht dem „Spaßmacher" ein exotisches Aroma, er verstärkt aber auch bedeutend die Wirkung. Alkoholhaltige Getränke dürfen keinesfalls über 60 bis 70 °C erhitzt werden, sonst „verduftet" der euphorisierende Bestandteil sehr schnell!

Auf manchen Zeltplätzen schmeckt der mit gezapftem Trinkwasser gekochte Kaffee erbärmlich.

Da hilft nur eines: wir verwenden Tafelwasser! Etwas teurer, aber in jedem Falle gut!


Tipps für Camping im Winter und bei Schnee


Die Zahl der Camper, die es auch im Winter einmal bei Eis, Schnee und Kälte versuchen wollen, wächst ständig. Der besondere Erholungseffekt eines solchen Urlaubs wird durch die Ruhe auf dem winterlichen Platz und durch die sportliche Betätigung in frischer, klarer Winterluft gefördert.

Die Wintercamper sind fast immer eine eingeschworene Gemeinschaft, die genau weiß, warum sie eben zu dieser Zeit Ferien macht, die' sich gegenseitig hilft und für ständige Abwechslung und Kurzweil auf dem Platz sorgt. Da gibt es Sport und Spiel im Schnee, vereint wird das Grill angeheizt, und die gemeinsame Silvesterparty bildet den unvergeßlichen Höhepunkt für alle Beteiligten. Grundvoraussetzung ist allerdings nicht nur ein Winter nach dem Kalender, sondern auch ein meteorologischer. Tauwetter und Matsch können allen den Spaß verderben.

Bei einem Berg- oder Hauszelt schaufelt man sich an windgeschützter Stelle eine rechteckige Kuhle in den Schnee und türmt seitlich hohe Wälle auf.

An Tauwetter müssen wir dabei nicht unbedingt denken; bei längerer Dauer zwingt uns der entstehende Matsch ohnehin zum Aufbruch. Ein Zeltaüfbau unter Bäumen kann problematisch werden, z. B. wenn sie bei Wind ihre Schneelast auf den bedauernswerten Camper abladen. Wenn es ohne Naturfrevel möglich ist, sollte unter dem Zeltboden eine Isolierschicht aus Tannenzweigen oder wenigstens Reisig ausgelegt werden. Notfalls tut es auch eine große Plastikfolie. Reicht sie bis auf die Schneewälle herauf, so gibt es bei Tauwetter keine nassen Überraschungen! Tannenreisig gehört zum Abtreten der Füße auch vor den Zelteingang!

Bei einem nicht oder ungenügend isolierten Wohnwagen kann es im Winter Probleme geben.

Es wird nicht nur eine insgesamt größere Heizleistung benötigt, sondern es bildet sich auch viel Kondenswasser an den kalten Wänden. Darum sind vor allem bei solchen Wohnwagen alle die Heizmethoden ungeeignet, bei denen sich durch die Oxidation des Brennstoffs noch zusätzliche Luftfeuchte bildet.

Beim Wintercamping sind die Wohnwagenfenster besondere Schwachpunkte.

Ihre nur mangelhafte Wärmeisolierung erhöht die Heizkosten und führt zu verstärkter Schwitzwasserbildung an der Fensterinnenseite. Erfahrene Wintercamper schneiden sich darum Tafeln aus Schaumpolystyrol in geeigneter Größe zurecht und decken damit von außen die Fenster ab. Das empfiehlt sich auf jeden Fall an der Wetterseite. Zur Befestigung genügen 2 bis 3 Gummischnüre, für die spezielle Befestigungspunkte rund um das Fenster geschaffen werden (z. B. Haken für Anhängerplanen).

Weil nicht jeder Wohnwagen in unmittelbarer Nähe einer Steckdose stehen kann, empfiehlt sich ein 30 bis 40 m langes, durchgehendes (Anschlußkabel im Gepäck (dreipolig, Schuko).

Kabel mit Gummimantel sind bei Kälte besser geeignet als solche mit Plastikisolierung. Diese werden schnell hart und brüchig. Das Kabel sollte man nicht im Schnee verlegen, sondern über Baumäste führen. Es kann sonst bei Tauwetter und nachfolgendem Frost so fest einfrieren, dass man es ohne ernste Beschädigungen nicht wieder einholen kann.

Die erforderliche Heizenergie für den Wohnwagen im Winter wird oft überschätzt.

Bei mäßiger Kälte und guter Isolierung kann ein dauernd betriebener Heizer von 250 bis 500 Watt schon ausreichend sein. Trotzdem sind Heizleistungen von 2 bis 3 kW anzustreben. Dadurch werden kurze Anheizzeiten bei ausgekühltem Anhänger' erreicht, und es kann außerdem mehr Frischluft in die Wohnzelle gelassen werden (Dachluke und ein Fenster einen Spalt breit öffnen!). Elektrische Heizer mit großer Leistung sollten sich unbedingt auf eine niedrigere Heizstufe umschalten lassen oder mit einem Regler versehen sein. Elektrischer Heizung ist gegenüber Gasheizung der Vorzug einzuräumen, denn eine 5-kg-Gasflasche reicht i. allg. nicht länger als 2 bis 3 Tage und kann bei großer Kälte meist auch nicht völlig entleert werden.

Um Campingwohnwagen werden oft Schutzwälle aus Schnee aufgeschüttet.

Diese dürfen aber nicht bis an die Karosserie heranreichen, damit die Luftzirkulation unter dem Boden des Anhängers erhalten bleibt. Keinesfalls dürfen Belüftungsöffnungen verdeckt werden.

Beim Wohnen in einem Campinganhänger im Winter können noch folgende Tipps nützlich sein:

  1. Die Luftfeuchte wollen wir nicht unnötig erhöhen. Daher trocknen wir unsere Sachen außerhalb der Wohnzelle, z. B. im Schneezelt oder, noch besser, im gemeinschaftlichen Trockenraum.
  2. Eine zusätzliche Isolierung hinter den Sitzlehnen kann einer Nierenbeckenentzündung vorbeugen. Man verwendet passende Schaumpolystyrolplatten oder einen Lattenrost, bei dem erwärmte Luft hindurchstreichen kann.
  3. Bei leicht bewegter Luft erwärmt sich der Innenraum gleichmäßiger. Wenn sein Rauschen nicht stört, ist daher ein Heizlüfter vorteilhaft. Nachts kann er so aufgestellt werden, dass er die Schlaffläche von unten her mit einem milden Luftstrom trifft (Vorsicht!, so unterbringen, dass kein Wärmestau entsteht oder eine herabrutschende Schlafdecke zu einem Brand führen könnte).
  4. Trittbänkchen aus Metall vor der Wohnwagentür sind im Winter sehr glatt. Besser, man verwendet Holzroste mit breiten Ritzen, durch die der Schnee beim Abtreten der Schuhe hindurchfallen kann.

Camping Tipps: Vor und nach der Abreise


Schon einige Tage vor Urlaubsende reinigen wir an einem trockenen Tag unser Zelt gründlich von innen und außen. Das sollte man bei einem längeren Aufenthalt außerdem mindestens alle 10 bis 14 Tage tun.

Um den Staub vom Dach zu bekommen, ist leichter Wind ein willkommener Helfer, aber nur, wenn man dabei auch an die Nachbarn denkt. Zur Reinigung von Steilwandzelten binden wir eine nicht zu weiche Polsterbürste an einen langen Stab. Damit erreichen wir auch alle Stellen auf dem Dach. Leichtes Klopfen von innen gegen das Gewebe lockert den Schmutz. Ausbürsten schadet der Imprägnierung nicht; der Feuchtigkeitsschutz verbessert sich sogar, wenn man die Bürste immer in Richtung des Wasserablaufs führt.

Fenster und Faulstreifen am Zelt werden vor der Abreise zunächst trocken abgekehrt, dann mit Fitwasser oder einer milden Seifenlauge gesäubert.

Zum Abtrocknen bindet oder hängt man den Faulstreifen etwas hoch. Zeltböden sind auch bei trockenem Wetter unten immer feucht und verschmutzt. Sie werden am besten während des Zusammenrollens des zusammengelegten Zelts abgekehrt und feucht abgewischt (trocknen lassen, bevor weitergerollt wird!). Auch die Zeltnägel und Heringe werden vom gröbsten Schmutz befreit; denn Aluminium wird von Erde angegriffen und zerfällt allmählich zu Pulver.

Was wir von unseren Campingutensilien an Ort und Stelle gründlich säubern und was absolut (!) trocken verpackt werden kann, brauchen wir zu Hause nicht noch einmal auszupacken.

Schwieriger wird es nach der Abreise an einem Regentag oder auch nur bei feuchtem Wetter. In den Stoffen — Zeltleinwand, Decken, Sesselbezügen — können sich bei Feuchtigkeit schon nach einem Tag Stockflecken, verbunden mit muffigem Geruch, bilden. Daher müssen feucht eingepackte Sachen zu Hause sofort ausgepackt und gründlich getrocknet werdenDas Entfernen von Stockflecken ist mühselig.

Nach Zusammenlegen der Zelte sollen Gummiteile (Spannringe, gummierte Zeltböden) mit Folienteilen, besonders den Fenstern, nicht in Berührung sein. Infolge Wanderung des Weichmachers kommt es zu Verfärbungen in der Folie, die sich niemals wieder entfernen lassenAus dem gleichen Grund legen wir auch keine Luftmatratzen direkt auf den mit Kunstleder bezogenen Deckel eines Zeltanhängers. Bei großer Hitze kann das Matratzenmuster regelrecht auf den Deckel kopiert werden.

Jeder Camper kennt das Problem, eine Luftmatratze vollständig zu entleeren.

Hat man reichlich Zeit, so zieht man einfach die Stöpsel heraus und lässt die Matratze, ausgebreitet auf flacher, ebener Unterlage, langsam zusammensinken. Nach 1 bis 2 Stunden hat sie ihr inneres Sein restlos ausgehaucht. Schichtet man mehrere aufeinander, so geht es etwas schnellerDieser Ratschlag nützt denen wenig, die es eilig haben. Es hat dann wenig Sinn, die Matratze zu knicken und zu quetschen; die Restluft sammelt sich in den Ecken an und will nicht heraus. Da ist es schon besser, in Richtung des Ventils stramm zu rollen. Eine Campingluftpumpe, die sich auf „saugen“ umstellen lässt, oder ein umgebauter Campingkompressor lassen das Entleeren zu einem Kinderspiel werden.

Bei der Abreise ist unser Gepäck infolge der verbrauchten Vorräte meist etwas entlastet.

Wir können daran denken, etwas mitzunehmen, was zu Hause nicht ganz so leicht zu beschaffen ist. Da wäre z.B. ein Säckchen mit feinem Seesand für unseren „Hansi" im Bauer. Solcher

Sand ist durch seinen Anteil zermahlener Muschelschalen sehr kalkhaltig und darum als Vogelsand gut geeignet. Oder wie wäre es mit Feuersteinen für unseren Steingarten? Eignet sich nicht diese trockene Wurzel dort als dekorativer, bepflanzbarer Vorgartenoder Balkonschmuck? Vielleicht finden wir irgendwo am Wasser Ton für unsere Hobbytöpferei!

Am Tage der Abreise melden wir uns auf dem Campingplatz ab. Ausgeliehene Bücher und Campingartikel haben wir schon vorher abgegeben. Mit lieben Urlaubsbekanntschaften werden die Adressen getauscht, oder es wird schon ein Treffen vereinbart (das mitunter sogar zustande kommt!)Auch von den unmittelbaren Zeltnachbarn sollten wir uns kurz verabschieden. Die Kinder sagen ihren Spielkameraden Lebewohl und versprechen hoch und heilig, ganz bestimmt vielleicht irgendwann bald zu schreiben.

Wer sehr früh am Morgen abreist, der möge Rücksicht auf seine Nachbarn nehmen!

Beim Zeltabbau bedarf es keines großen „Hallos“, Heringe und Gestängeteile muss man nicht mit hellem Klingen auf einen Haufen werfen. Nach Rücksprache mit dem Zeltplatzleiter ist es vielleicht auch möglich, das Auto schon am Vorabend ans Zelt zu fahren und teilweise zu beladen.

Unmittelbar vor der Abfahrt kontrollieren wir die Verkehrssicherheit von Auto und Anhänger gründlich. Aggressive Feuchtigkeit (besonders der salzhaltigen Seeluft) hat schon so manchen Kontakt oxidieren lassen. Es schadet daher nichts, bei eingeschalteten Lichtern einmal kräftig am Stecker des Anhängers zu rütteln. Unsichere Steckverbinder, eventuell sogar mit verbogenen oder breitgequetschten Kontaktstiften, können lebensgefährliche Verkehrssituationen heraufbeschwören und müssen darum sofort gewechselt werden. Den Stecker kann man übrigens während des Aufenthalts durch Aufschieben einer großen Mostkappe schützen.

Mit Campinganhängern sollen — besonders nach einem Kurzaufenthalt oder wenn das Heimweh die Gedanken beflügelt — nervöse Fahrer schon mit ausgestellten Stützen oder ausgefahrenem Bugrad abgefahren sein.

Vor dem endgültigen Aufbruch ein letzter Blick in die Runde: nichts vergessen, alle Gräben und Gruben zugeschippt, alle Leinen eingeholt und keine Abfälle zurückgelassen? Der Stellplatz wird in jedem Falle leer und sauber hinterlassen, bestenfalls bleibt unser Feldblumenstrauß als Gruß für die Nachfolger am Ort unserer Urlaubsfreuden zurück.

Dauerzelter haben mitunter die Unsitte, nach Abschluß der Saison auf ihrem „angestammten Platz" zur Terrainsicherung Gestelle, Trittroste und sonstigen Rümpel zurückzulassen.

Ein solches Areal ist kein gepachtetes Grundstück, über das der Dauerzelter außerhalb der Zeit seiner gültigen Campinggenehmigung verfügen darf. Darum muss er seinen Platz ebenso leer und aufgeräumt verlassen, wie das jeder andere Zelter auch tun muss. Ob er ihn im nächsten Jahr wieder belegen darf, hängt davon ab, ob er einen Dauerzeltschein bekommt und ob der Platzleiter damit einverstanden ist-

Vor der Abreise von einem Wintercampingplatz fegen wir den Schnee vom Anhänger.

Das ist nicht nur wegen der nicht unerheblichen Zusatzlast und der damit verbundenen Schwerpunktverlagerung am Anhänger wichtig, sondem wir denken auch daran, was passiert, wenn die vom Fahrtwind herabgewehte Schneelawine ein nachfolgendes Fahrzeug trifft.

Wohnwagen, Autos und sonstige Anhänger werden erst zu Hause gewaschen.

Auf dem Zeltplatz ist das sowieso meist nicht erlaubt. Außerdem schmutzen sie auf der Heimfahrt wieder ein. Im Gegenteil, so fliegt lockerer Staub durch den Fahrtwind davon.


Camping Tipps: Ausflüge, Exkursionen, Wanderungen


Im Urlaub können wir endlich all das tun, was wir uns eigentlich schon lange vorgenommen haben:
ein Museum oder eine Ausstellung besuchen, einen Berg besteigen, den lauschigen See bei Abendsonne fotografieren, in ausgedehnten Tagesmärschen die Schönheiten der Landschaft und ihre Tiere und Pflanzen entdecken, eine Seefahrt unternehmen oder einfach nur so „für uns hin“ am Strand entlangspazieren.

Wandern sollte man zwar nicht nur im Urlaub, aber dann bietet es sich besonders an, und man kann sich nicht mit Zeitmangel oder fehlendem Wanderziel herausreden.

Es wirkt der heutzutage bei vielen Menschen anzutreffenden Bewegungsarmut entgegen, stärkt — sinnvoll dosiert — Herz, Lunge, Muskeln und Kreislauf, hilft Fettpölsterchen abzubauen, wirkt nervenentspannend und härtet den Körper ab. Außerdem macht Wandern Spaß, erweitert den Horizont und fördert den Zusammenhalt der Familie.

Zum „Angewöhnen“ sollte man zunächst kürzere Strecken (maximal 5 km), dafür aber öfter wandern, später steigert man allmählich Dauer und Schwierigkeitsgrad. Nur bei kürzeren Ausflügen sollte man „einfach ins Blaue hinein“ laufen. Längere Wanderungen sind unbedingt mit Ziel, Route und Dauer zu planen. Wenn möglich, geht man hin und zurück verschiedene Wege. Und: Kinder planen gern mit!

Bei der Zeitplanung für unsere Wanderungen gehen wir von der Tabelle 45.3 aus.

Bei Bergtouren muss aber je 300 m Höhenunterschied noch ein Zuschlag von einer Stunde auf die ermittelte Zeit einschließlich der Pausen gemacht werden. Außerdem ist bei sehr langen Wanderungen eine „große Rast“ von 1,5 bis 2 Stunden einzuplanen, die um die Mittagszeit herum etwa bei 2/3 der Gesamtstrecke liegen sollte-

Bei jeder längeren Wanderung, egal ob im Sommer auf die Berge, ob im Winter zu Fuß oder auf Skiern, hinterlassen wir im Quartier eine Nachricht.

Das ist am besten ein Zettel mit Namen der Beteiligten, Route und Ziel sowie der voraussichtlichen Rückkunftszeit. Dieses Stück Papier kann bei Verirrungen, extremen Wetterumschlägen oder Notsituationen ein Lebensretter werden!

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Darum richten wir uns bei Familienausflügen immer nach dem am wenigsten Belastbaren. Erstaunlicherweise scheinen das am Anfang der Tour nur selten die kleinen Kinder zu sein. Oft laufen und springen sie über Stock und Stein und legen insgesamt bald den doppelten Weg der bedachtsamer daherschreitenden Eltern zurück. Aber Vorsicht! Die Ermüdung setzt spontan ein, und dann muss der geplagte Vati oft auch noch seinen Sprößling auf den Schultern nach Hause schleppen. Kinder verkraften eine längere Wanderung besser, wenn an für sie interessanten Stellen eine kleine Rast eingeschoben, ein Spielchen gemacht, ein Lied gesungen, ein Rätsel gelöst, ein Tier beobachtet oder auch nur etwas geplaudert wird.

Die auf Wanderwegweisern angegebenen Stunden zum Ziel sind Orientierungswerte.

Im allgemeinen kann man den Weg in der angegebenen Zeit bewältigen, die Angabe sollte aber nicht als Limit verstanden werden. Es ist keine Schande, wenn man — besonders mit kleinen Kindern — etwas länger braucht. Der Ehrgeiz, die vermerkte Zeit unterbieten zu wollen, bleibt den besonders zähen und trainierten Wanderern vorbehalten-

Wanderei sind den Unbilden des Wetters voll ausgesetzt.

Sie können — wenn es ganz schlimm kommt — nicht immer eine Zuflucht finden. Darum ist richtige Wanderbekleidung von elementarer Bedeutung für Wohlbefinden und Gesunderhaltung. Vor allem in den Bergen ist immer mit plötzlichen Wetteränderungen zu rechnen. Trotzdem kann man keine Wandergarderobe „an sich“ empfehlen, weil die Bekleidung von vielen Faktoren, wie Länge der Tour, Klimazone, den zu überwindenden Höhenunterschieden und der allgemeinen Wetterlage abhängt. Als bedenkenswerte Grundregel gilt, dass man Teile der Kleidung — wenn notwendig — jederzeit ablegen kann (ein ausgezogener Pullover lässt sich z. B. mit den Ärmeln um die Taille binden), dass man aber nichts zusätzlich anziehen kann, wenn es im Marschgepäck fehlt. Am besten entsprechen Textilien aus Wolle oder Baumwolle dem Zweck.

Wir wählen zum Wandern saugfähige Unterwäsche, Sporthemd, Pullover ohne dicken Kragen oder Pully und wasserdichte Oberbekleidung (Anorak oder Parka mit Kapuze, als Regenschutz ist auch ein zusammenlegbarer Plastikumhang geeignet). Besser als scheuernde Jeans sind eine Kniebundhose und lange wollene Strümpfe. Wer auf den Bergen mit an den Knien im „Bermuda-Look“ abgeschnittenen Jeans herumklettern will, der möge bedenken, dass er in Lagen über 2000 m selbst im Hochsommer teilweise mit Temperaturen unter 0 °C und mit Schnee zu rechnen hat!

Vor allem bei Bergtouren brauchen wir festes, über die Knöchel reichendes Schuhwerk mit flacher, strukturierter Sohle. Bei Wanderungen in der Ebene sind bei trockenem Wetter leichte Sportschuhe günstiger, keinesfalls aber gehen wir in Sandalen oder Gummistiefeln los. Die Schuhe sollen zwar eingelaufen sein und bequem sitzen, sie müssen aber trotzdem fest am Fuß anliegen, sonst riskiert man Blasen. Schon vorbeugend kann Aufkleben von Pflastern an den Fersen nützlich sein. Gestopfte Strümpfe sollte man nicht anziehen, sie erzeugen leicht schmerzhafte Scheuerstellen oder Blasen.

Beim Wandern sollte man immer einige zusätzliche Bekleidungsstücke im Gepäck haben.

So ist man sicher sehr glücklich, wenn man nach dem Durchwaten eines Rinnsals die qualmenden Socken ausziehen kann, weil man rechtzeitig Strümpfe zum Wechseln eingepackt hat. Ersatzunterwäsche kann nach einer schweißtreibenden Bergbesteigung eine wahre Wohltat sein, vor allem, wenn uns nach Ende der Kraxelei noch der stundenlange Rückweg zum Zelt erwartet. Wollmütze, -fäustlinge und ein Schal sollten im Gepäck nicht fehlen, eventuell auch nicht ein kleiner Taschenschirm (im Hochgebirge würde ein solcher allerdings eher Heiterkeit auslösen). Eine leichte Stoffmütze mit Schirm kann uns bei erbarmungslos brennender Sonne sogar vor einem Sonnenstich bewahren.

Was gehört sonst noch in den Rucksack des Wandersmannes?

Ein Wanderkompaß und Kartenmaterial, Ausweis, Geld, Sonnenschutzcreme und -brille (vor allem bei Hochgebirgswanderungen), Taschenlampe und Trillerpfeife (für Notsignale), Verbandmaterial (Binden, Schnellpflaster, Sicherheitsnadeln, Dreiecktuch), eventuell Fernglas und Fotoapparat oder Filmkamera. Zur Verpflegung eignen sich heißer oder eiskalter Tee in einer Thermosflasche (ungesüßt, mit Zitrone oder etwas Honig). Kohlensäurehaltige oder sehr süße Getränke sind wenig geeignet! Es werden am besten fertig belegte Brote mitgenommen, Kekse, auch kalte Schnitzel, Geflügel, Bouletten mit Brötchen oder Kartoffelsalat, Obst und Gemüse (Gurken, Tomaten, Radieschen usw.).

Der Proviant wird so im Rucksack verstaut, dass er nicht zerdrückt werden kann, z. B. in Plastik- oder Alubüchsen. Was von Natur aus druckfest ist, kann auch in Haushaltsfolie eingewickelt werden. Diese ist leichter und hält lange frisch. Zur Reaktivierung schwindender Kräfte eignen sich Traubenzucker oder Blockschokolade.

Wer wandern will, geh' stetigen Schritts!

Eine gleichmäßige Folge weicher, federnder, nicht zu langer Schritte ist kräftesparender als häufiger Tempowechsel (richtig: knapp zwei Schritte je Sekunde mit etwa 65 bis 70 cm Länge). Es wird mit der ganzen Sohle aufgetreten. Profilierte Wanderer sind am Berg kaum langsamer als in der Ebene, sie haben auch am Ende der Wanderung noch soviel Kraftreserven, um zügig voranzukommen. Ein fröhliches Wanderlied auf den Lippen vermittelt uns in zwangloser Weise den richtigen Takt zu unserem Schrittmaß. Wurzeln, Steinen und Bodenrinnen weicht man möglichst aus.

Beim Wandern trägt jeder sein Gepäck selbst.

Nur dem starken Vater darf man eventuell etwas mehr Last auflegen. Ideal ist ein wasserdichter Rucksack. Bei kleineren Wanderungen kann auch ein Campingbeutel oder sogar der von Motorradfahrern bekannte Gepäckgürtel ausreichend sein. In jedem Falle sollen die Hände frei von Gepäck bleiben .

Im Hochgebirge ist es für Anfänger kein Fehler, eine bergerfahrene Person bei sich zu haben.

Keinesfalls aber geht man mutterseelenallein. Kinder sollten nur auf kürzere Bergtouren von maximal 2 bis 3 Stunden mitgenommen werden. In jedem Falle muss man für die ungünstigste Wettervariante gerüstet sein; denn ein Unterstellen oder ein Abbrechen der Tour ist nicht möglich. Als Neuling beginnt man nicht gleich mit dem höchsten und schwierigsten Berg. Oft vermitteln Gebirgsdurchquerungen in mittlerer Höhe auf einem bewährten, gut ausgebauten und deutlich markierten Wanderweg mehr Eindrücke von der Berglandschaft als ein erstürmter Gipfel bei Dunst und Nebel.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man den Gipfel eines Berges wegen schlechten Wetters oder vorzeitiger Ermüdung nicht schafft; rechtzeitiges Studium eines Reiseführers und der Wetterlage kann solches Ärgernis vermeiden helfen. Jedenfalls müssen wir immer auch an den Rückweg denken, der bei steiler und steiniger Route oft mehr in den Waden zu spüren ist als der Aufstieg. Und: bei einer Bergtour bricht man sehr frühzeitig auf. Wenn die Sonne im Süden steht, sollen etwa 2/3 der Gesamtstrecke geschafft sein!

Bei einer Tour in die hohen Berge muss man auf kompromisslose Wanderdisziplin achten.

Nicht nur unerfahrene Kinder oder übermütige Jugendliche beginnen oft eine halsbrecherische Kletterei in den Felsen abseits der markierten Wege. Solch ein leichtsinniges Tun ohne entsprechende Erfahrung und Ausrüstung kann tödlich enden, mit sportlichem Wandern hat das nichts zu tun! Ähnliches gilt für Winterwanderungen in schneeverwehter Landschaft. Außerhalb der markierten Wege ist schon mancher im tiefen Schnee oder im eiskalten Wasser eines zugewehten Baches verschwunden. Gefährliche Unterkühlung, Knochenbrüche und Schlimmeres können die traurigen Folgen solchen Leichtsinns sein. Auch Verbotsschilder oder Warntafeln (z.B. vor Lawinen) stehen nicht ohne Grund in der Landschaft herum!

Wenn auf einen Berg eine Seilbahn führt, so ist es ein günstiger Kompromiss, eine Tour zu fahren, die andere zu laufen.

Hinaufzufahren ist im allgemeinen vorteilhafter, weil die Karten meist in der Talstation verkauft werden. Während der Saison muss man auf die Abfahrt oft stundenlang warten und kann die Zeit besser planen.

Auch bei extremer Kälte ist sportliche Betätigung möglich.

Beim Wandern, Skilaufen und anderer, möglichst den ganzen Körper umfassender Belastung kommt der Organismus schon auf seine richtige Temperatur. Abhärtung mit geringer Anfälligkeit für Infekte ist der Lohn. Auch Schweiß schadet nichts, solange man in Bewegung bleibt und nicht auskühlt. Die infolge verstärkter Atmung in die Lungen strömende Kaltluft kann bei einem gesunden, normal belastbaren Menschen keinen Schaden anrichten. Füße, Hände, Gelenke und Ohren müssen aber immer warm gehalten werden-

Kinder unter 14 Jahren darf man bei Temperaturen unter —10 °C aber nicht auf längere Wanderung mitnehmen, für Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren liegt diese Grenze bei —15 °C.

Zwischen den Winterurlauben liegen Pausen von mindestens einem Jahr.

Darum will die sportliche Betätigung körperlich etwas vorbereitet sein. Schon zu Hause können wir unsere Fitneß durch mehrmals tägliche Kniebeugen, Seilsprünge, Hochstrecksprünge, Hüftschwünge und Beingrätschen verbessern. Die ersten Tage im Schnee bringen unsere eingerosteten Fertigkeiten auf Skiern zurück. Wir üben den Fischgrätschritt am Hang, das Umsetzen, Gleiten ohne Stöcke und den Schneepflug. Für Anfänger ist es wenig vorteilhaft, sich am „Idiotenhügel“ beim Eigenunterricht blaue Flecke zu holen und unnötig falsche Fahrtechnik anzueignen. Besser ist es, einen kurzen Skilehrgang zu belegen-

Vor einer Skiwanderung sollte man auf einer kürzeren Strecke seine Kondition testen.

Teilnehmen darf schließlich nur der, der sich gesund und kräftig genug fühlt. Für Anfänger eignet sich besonders gut ein Rundkurs, auf dem sie die Wanderung bei Bedarf verkürzen können. Die maximale Streckenlänge sollte dabei insgesamt 15 bis 20 km nicht überschreiten (für Kinder von 6 bis 8 Jahren höchstens 5 km, für 9bis 10jährige etwa 10 km)Diese Richtwerte können je nach Schwierigkeitsgrad der Strecke und den Wetterverhältnissen variieren. Der Wanderung in einer Gruppe ist immer der Vorzug zu geben. Die Route wird so gelegt, dass der längste und schwierigste Teil vor der Mittagsrast geschafft ist, die man in einer Baude oder Schihütte einlegen kann-

Bei Skiwanderungen sind einige Regeln zu beachten.

Auf der Loipe hat der abfahrende Läufer immer den Vorrang vor dem aufsteigenden. Das müssen auch Fußgänger beachten, die sich, ebenso wie aufsteigende Skiläufer, ganz am Rande des Weges zu halten haben. Auf mehrspurigen Loipen wird rechts gefahren. Bei Abfahrten ist immer genügend Abstand zum Vordermann zu halten. Bei Stürzen muss man sofort die Spur frei machen — notfalls „auf allen Vieren“ —; denn der Nachfolger hat außer der „Backenbremse“ kaum eine Möglichkeit, in einer ausgefahrenen Spur das Tempo zu vermindern oder auszuweichenÜberholende Skiläufer nehmen die Stöcke eng an den Körper und warnen den zu Überholenden durch Rufe. Auf Abfahrtspisten kann links und rechts überholt werden, aber immer mit genügend Sicherheitsabstand. Rodelbahnen und reine Fußwege dürfen Skiwanderer nicht benutzen. Abfahrtshänge, Schlepplifte, öffentliche Straßen sind auf dem kürzesten Wege unter Rücksichtnahme auf andere Sportler und den Fahrzeugverkehr zu überqueren. Man sollte nie die markierte Loipe verlassen und sich eigene Wege durch Wald und Flur bahnen. Das ist auch wegen Verirrungsgefahr wichtig. Keinesfalls betreten wir sogenannte „Schneebrücken“, besonders nicht an Wasserläufen Schilder, die auf drohende Gefahren hinweisen, sind unbedingt zu beachten! Es ist selbstverständliche Pflicht, in Not geratenen oder verunglückten Personen zu helfen.

Im Wanderrucksack des Skiwanderers befinden sich zusätzlich warme Socken zum Wechseln, eine Trillerpfeife für Notsignale, Ersatzbügel für die Skibindung sowie wenigstens zwei Sorten Skiwachs nebst Korken.

Wanderungen durch die winterliche Landschaft können wir auch ohne Skier unternehmen.

Wenn sehr kleine Kinder dabei sind, ist es ohnehin besser, sie auf einem Rodelschlitten hinterherzuziehen. Die Länge und Dauer der Wanderung sollte diesen Bedingungen angepasst sein, und das Kind auf dem Schlitten wird sorgsam vor Auskühlung geschützt. Ab und zu sollte es auch ein Stückchen selbst laufen.

Bei Fußwanderungen im Winter bewähren sich filzgefütterte Schneestiefel mit grober Profilsohle besonders gut.

Die Füße bleiben selbst unter extremen Bedingungen trocken und warm. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Schaft oben einen Bund oder Gummizug hat. Besser als ein schwerer Anorak oder eine Parka sind ein ganz leichtes Skihemd und darunter ein oder mehrere Pullover. Auf eine Wollmütze, die über die Ohren heruntergeschlagen werden kann, auf lange Unterhosen und dicke, lange Socken sollten wir nicht verzichten. Diese Kleidungstips gelten auch für Skiwanderer.

Beim Winterspaß am Rodelhang muss es nicht unbedingt der kleine käufliche Plastikrodel sein, der sich zwar leicht transportieren lässt, der aber rauhem Betrieb meist nicht lange widersteht.

Der ausgediente Schlauch einer Lkw- oder Treckerbereifung — wie ihn die Kinder beim Badeh benutzen — kann im Schnee als schneller „Rutscher“ viel Spaß bereiten (lenkbar ist er allerdings kaum, darum auf freie Bahn achten!).

Hat man sich auf einer Wanderung einmal rettungslos verirrt, so darf man auch in einsamer Gegend nicht in Panik geraten.

Mit Karte und Kompaß finden wir sicher bald einen Ausweg; entlang einer Telefonleitung erreicht man bestimmt eine Ansiedlung. Notfalls läuft man so lange geradeaus, bis man auf Menschen oder einen Ort trifft. Hat man sich dabei allzusehr vom Ausgangsort des Ausflugs entfernt, so kann man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder als „Anhalter“ zurückkehren.

Kritischer ist die Lage, wenn man sich in den Bergen ausweglos verirrt oder in eine Notlage gerät, aus der man sich nicht mit eigenen Kräften befreien kann. Dann kann das internationale alpine Notsignal gegeben werden. Es besteht aus Serien von 6 akustischen oder optischen Signalen je Minute, denen eine Pause von einer Minute folgt. Solche Signale können Rufe, Pfiffe, Lichtoder Feuerzeichen, Schwenken der Arme oder von Kleidungsstücken u. ä. sein. Jeder, der ein alpines Notsignal bemerkt, muss Antwort geben, Hilfe leisten bzw. Hilfsmaßnahmen einleiten. Das Antwortsignal zur Verständigung des Hilfsbedürftigen ist ebenso aufgebaut wie das Notsignal, jedoch werden nur 3 Zeichen je Minute gegeben.



Camping Tipps: Wassersport mit Booten Teil 1


Wer den Kurs des Bootes bestimmt — auch von einem Paddel oder Ruderboot — der ist der Bootsführer!

Er ist an Bord für die Sicherheit verantwortlich, was er bestimmt, das wird auch gemacht! Er sorgt dafür, dass die Ausrüstung vollständig und das Boot in betriebssicherem Zustand ist und dass es nach den geltenden Fahrregeln geführt wird. Der Bootsführer muss nicht unbedingt selbst steuern, er kann auch eine andere geeignete Person unter seiner unmittelbaren Aufsicht damit beauftragen. Der Bootsführer darf auf keinerlei Weise in seiner Entscheidungskraft eingeschränkt sein (Medikamente, Übermüdung) oder gar unter Alkohol stehen.

Sportboote sind i.allg. zwar nicht ausgesprochene Schönwetterboote, aber auch nicht für allzu rauhe See gebaut. Darum dürfen sie nur bis zu Wind- und Seegangsstärken das Wasser befahren, die keine Gefahren für Mannschaft und Boot bringen können.

Aber man kann sich täuschen! Wenn man sich in der Nähe des Ufers mit ablandigem Wind oder in einer geschützten Bucht befindet, so scheint alles friedlich zu sein. Fährt man dann etwas hinaus oder biegt um den nächsten Haken, so ist man plötzlich in hohen Wellen. Bei einem bißchen „Herumschippern“ am Ufer ist das nicht weiter schlimm; man kann umkehren. Die großen Favoriten unter den Gewässern sollten Neulinge aber zunächst überhaupt nicht und „Könner“ erst dann befahren, wenn eine stabile Großwetterlage ohne Sturm angesagt ist.

Bei stärkerem Wind und Wellengang ist das Festmachen eines leichten Bootes im Wasser — wenn man keine geschützte Bucht oder eine Steganlage vorfindet — immer ein Problem.

Es ist dann noch am besten, vorausgesetzt, es ist auf der Wasserfläche genügend Raum, das Boot nur vorn am Pfahl festzumachen, damit es sich mit dem Bug immer gegen die Wellen drehen kann. Trotzdem sollte man es zusätzlich mit dem Anker an loser Leine sichern, denn ein Pfahl kann aus dem Grund gerissen werden, die Leine sich durchscheuern. Wer einmal ein von den Wellen ans steinige Ufer geschmettertes Faltboot bergen musste — ein Häuflein Kleinholz mit zerschlitzter und zerriebener Haut —, der wird in Zukunft sorgsamer vorgehen. Bei sehr starkem Seegang oder wenn i man das Boot nicht im unmittelbaren Blickfeld hat — also auch nachts — ist es in jedem Falle besser und sicherer, man holt es an Land. Auf manchen Zeltplätzen an Bodden und Haffs (Grenzgewässer!) wird das zwischen Sonnenuntergang und -aufgang ohnehin gefordert.

Seegang und Wind müssen nicht immer aus der gleichen Richtung kommen.

Das ankernde Boot wird dann von den Wellen seitlich getroffen, was vor allem den leichten Faltbootkonstruktionen mit niedrigem Freibord zu schaffen machen kann. Um es in eine günstigere Lage zu den Wellen zu bringen, kann man auf der Luvseite eine Ankerspring legen. Durch Anholen oder Fieren der Spring lässt sich die Lage des Bootes von Bord aus leicht korrigieren-

Sind Kinder im Boot, die noch nicht schwimmen können, so sind geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen.

Dazu gehört das Fahren in Ufernähe ebenso, wie dem Kind eine Schwimmweste, einen Schwimmkragen oder -ring anzulegen. Dafür sind aber die schwächlichen Ausführungen aus geschweißter Plastikfolie nicht geeignetKeinesfalls sollte man Nichtschwimmer im Boot festbinden; das könnte beim Kentern tödlich sein!

Es wird oft der Rat erteilt, dass man den Kurs des Bootes so einrichten sollte, dass die Wellen möglichst direkt oder schräg von vorn auf das Boot treffen.

Das gilt aber vor allem für langsamfahrende Boote (z.B. Paddeloder Ruderboote). Wenn die Wellen noch nicht zu hoch sind, kann es bei schnelleren und vor allem kurzen Booten (z. B. dem DELPHIN 140 als Motorboot) viel günstiger sein, wenn man die Wellen in Querfahrt „ausreitet“. Wenn man die Fahrgeschwindigkeit der Wellenbewegung anpaßt (gleichschnell oder etwas schneller), können sie sogar von hinten oder schräg auf das Boot treffen. Es ist ganz erstaunlich, wie wenig Wasser man dann auch bei stärkerem Seegang abbekommt; die Mannschaft und das Boot innen bleiben trocken!

Wer vorausschauend fährt, um nicht auf Grund zu laufen, der verfolgt die Tiefenlinie auf dem Kartenmaterial.

Auch wenn diese nur sehr grob abgestuft sind, kann man doch am Verlauf der „flachsten“ Linie (z. B. der für 2 m Wassertiefe) Rückschlüsse auf das Wasser unterm Kiel ziehen. Bildet so eine Linie z. B. im Uferbereich eine „Zunge“, dann wird es innerhalb dieser sicher sehr flach. Schließt sie sich inmitten des Wassers zu einem „Auge“, so deutet das auf einen unterseeischen „Berg“ hin. In befischten Gebieten hat man auch mit Pfählen zu rechnen, die nur knapp unter die Wasserlinie reichen, an Steilküsten auch mit großen Steinen.

Das Schilf oder andere Wassergräser soll man weder mit Paddelnoch mit sonstigen Sportbooten durchfahren.

Es schützt das Ufer gegen Wellenschlag, wird im Winter teilweise als Rohstoff für Matten oder Schilfdächer geerntet und bietet zahlreichem Wassergeflügel sicheren UnterschlupfDarum sollte man auch nicht mit Motorgetöse dicht am Schilf vorbeifahren. Häufig finden sich im Schilf aber kleine sandige Buchten, in die man hineinpaddeln kann. Sie sind zu einer Rast oder zum Übernachten wie geschaffen.

Einige Bemerkungen zur Fahrgeschwindigkeit von Motorbooten. Sie hängt hauptsächlich von Bootsform und Belastung ab, von der Motorleistung viel weniger, als man gemeinhin glaubt. Für eine nur 25 Prozent höhere Fahrgeschwindigkeit kann beim gleichen Boot bereits die doppelte Antriebsleistung notwendig werden. Noch bemerkenswerter ist der umgekehrte Fall als Rechenexempel der Fahrökonomie: Bei nur 20 Prozent verringerter Bootsgeschwindigkeit wird dem Motor nur die halbe Leistung abgefordert, und das muss sich bedeutend auf seinen Verbrauch, sein Geräusch und seine Lebensdauer auswirken. Das ist das Grundgesetz des Wassertransports: Große Lasten können langsam mit sehr geringem Energieaufwand bewegt werden! Zeit hat man schließlich im Urlaub, und der Neuling hat es bald heraus: Die Eindrücke des Wasserwanderns werden von der Verweilzeit geprägt, von der langsam vorbeiziehenden Landschaftskulisse, viel weniger von den durcheilten Kilometern!

Für den Fall, dass der Motor unwiderruflich stehenbleibt oder man auf andere Weise in Seenot gerät, sollte jeder Wassersportler die wichtigsten Notsignale kennen.

Auf den im allgemeinen stark befahrenen Binnengewässern genügen kreisende Bewegungen mit dem ausgestreckten Arm, am Tage wird ein Hemd oder ein anderer auffälliger Gegenstand geschwenkt, nachts eine Lampe. Auf den einsameren Seegewässern können dagegen auch andere Signale erforderlich sein, dazu zählen

  1. anhaltende Töne mit dem Signalhorn oder
  2. ein Sichtsignal, bestehend aus einer viereckigen Flagge und darüber oder darunter ein Ball (bzw. etwas, das so ähnlich aussieht; notfalls helfen ein Hemd und ein Kugelfender).

Es ist selbstverständlich, dass man — ebenso, wie mit den Hilferufen beim Baden — mit Notsignalen keinen Unsinn treiben darf und sie nur in begründeten Fällen von akuter Gefahr abgibt oder wenn man aus eigenen Kräften nicht mehr das Ufer zu erreichen vermag.

Wer bemerkt, dass andere Wassersportler in Seenot sind, muss unverzüglich Hilfe leisten.

Das ist keine Sache, auf die man sich nur einlässt, wenn man gerade Lust dazu verspürt, sondern eine Pflicht. Kein Paddler wird z. B. vollständige Hilfe vor Ort leisten können, wenn eine Jacht mit sechsköpfiger Besatzung zu kentern droht, aber wenn er beispielsweise „nur“ ein Kind an Bord nimmt, so hat er sehr viel getan!

Kein Gesundheitshelfer darf sich auf Dinge einlassen, die Sache eines Arztes sind.

Auf Fischereigewässern kann man häufig mitten im Wasser ein kleines Fähnchen bemerken, neben dem meist ein oder zwei Bälle schwimmen.

In einiger Entfernung sieht man weitere dieser Markierungen. Dazwischen spannen die Fischer ihre Schnüre und Netze. Die Fähnchen sind immer an der Seite zu umfahren, an der keine Boje liegt. Beachtet man das nicht, so macht man sich im höchsten Maße unbeliebt, weil Propeller oder Schwert das Fischereigerät zerreißen können. Hat man es aber doch einmal verpaßt — z. B. bei einer nächtlichen Ausfahrt —, und es gibt einen Ruck im Boot, dann ist sofort der Motor stillzusetzen, bevor sich der Propeller als Garnhaspel betätigt. Beim Segeln ist das Schwert sofort aufzuholen.

Bei Reusenstangen ist die Sache ebenfalls klar: die letzte Stange, oft durch einen angebundenen Lappen, ein Netz oder ein Reisigbüschel markiert, begrenzt die Fangzone.

Eines der unvergeßlichsten Erlebnisse für jeden Wassersportler ist wohl eine Ausfahrt während einer lauen, windstillen Sommernacht.

Die schimmernden Zelte werden immer kleiner und verglühen am zurückweichenden Ufer zu winzigen Lichtpunkten, während die bleiche Sichel unseres nächtlichen Begleiters einen silbri-

gen Streif in die kräuselnden Fluten gießt. Ein aufgeschreckter Wasservogel fährt lärmend ins Ried, und die nachfolgende, beinahe schon wieder „hörbare“ Stille wird nur vom Schlapsen der Paddel und dem Gegluckse des Kielwassers unterbrochen. Jedoch ist eine Nachtfahrt nicht ohne Gefahren: Reusenpfähle tauchen überraschend aus der Finsternis auf. Da schwimmt ein Balken im Wasser, auf den ein allzu forscher Sportfreund aufbrummen kann. Auch Flachwasserstellen oder treibende Wasserpflanzen sind nicht mehr auf einen Blick auszumachen, und das kann bei einem Motorboot zumindest den Scherstift kosten. Sein Wechsel ist in der Dunkelheit eine besonders widrige Angelegenheit.

In große Verwirrung kann man am Ende der Nachtfahrt geraten, wenn man wieder am vertrauten Gestade anlegen will.

Dann narrt die Dunkelheit unseren Orientierungssinn. Wo ist nur die helle Sandschurre geblieben, die kleine Bucht im Schilf mit dem Pfahl fürs Boot? Aber man kann solches Herumirren vermeiden. Schon bei der Abfahrt merken wir uns die Ufersilhouette, prägen uns markante Punkte ein, wie beispielsweise einen herausragenden Baum mit bizarrem Gipfel, der sich gegen den Nachthimmel deutlich abhebt. Zur Nachtfahrt sollte eine starke Handlampe immer im Boot sein. Fernab einer Schiffahrtsroute ist es auch möglich, eine farbige Laterne am Ufer aufzustellen. Werden 2 davon hintereinander in verschiedenen Höhen postiert, so kann man vom Wasser aus sogar erkennen, von welcher Seite aus man sich der Landungsstelle nähert. So trifft man haargenau! Wasserwanderern empfehlen wir dringend, noch vor Hereinbrechen der Dämmerung am Ufer des auserwählten Zeltplatzes anzulegen. Es kann Verzögerungen geben, und der Aufbau des Zelts in der Dunkelheit ist selten ein Vergnügen. Oft ist am nächsten Morgen die Überraschung groß, wenn man die Mülltonnen oder Toiletten direkt neben dem Zelt zu spät erkennt.


Naturschutz und Umweltschutz im Campingurlaub


Jeder Campingfreund ist auch ein Naturfreund.

Er behandelt die Landschaft, und alles, was darin kreucht und fleucht, mit Achtung und bewahrt sie vor SchadenDas muss man jedenfalls von ihm fordern; denn schließlich nimmt der Camper in der Natur Gastrecht in Anspruch. Wer nicht bereit ist, die Umwelt konsequent zu bewahren, der sollte seinen Urlaub nicht auf einem Campingplatz verleben-

Naturschutzgebiete sind Landschaften mit besonderem wissenschaftlichen oder kulturellen Interesse, oder es leben seltene oder vom Aussterben bedrohte Tiere oder Pflanzen darin.

In einem Naturschutzgebiet darf man nicht zelten. Es ist auch nicht erlaubt, Pflanzen zu entnehmen oder zu beschädigen, Tiere zu erschrecken, zu fangen oder gar zu töten, auch keine Kleinlebewesen. Das Gebiet darf in keiner Weise verändert werden, man geht nur auf den angelegten Wegen spazieren, benutzt keine Trampelpfade und legt keine neuen an. Es ist streng verboten, Feuer zu machen oder die Landschaft zu verunreinigen.

Eine Besonderheit sind die Naturdenkmale.

Als diese gekennzeichnete Bäume, steinzeitliche Gräber, alte Gebäude, auch kleine Gebiete bis zu 3 ha stellen Zeugen der Erd- und Landschaftsgeschichte dar und haben heimatkundliche oder wissenschaftliche Bedeutung. Sie dürfen nicht beschädigt oder in anderer Weise ver-

Wegen ihrer landschaftlichen Besonderheiten und ihrer Schönheit zeichnen sich Landschaftsschutzgebiete aus. Sie sind hervorragende Touristenziele oder eignen sich besonders gut für die Erholung im Urlaub oder an Wochenenden. Wanderer finden abwechslungsreiche Routen und interessante Ausblicke, Erholungsuchende auch Camping-, Rast- und Parkplätze. Es gibt oft Badestellen und Spielplätze. Landschaftsschutz und Touristenbetreuung bilden in diesen Gebieten eine Einheit, die von den Besuchern respektiert und mit vorbildlichem umweltfreundlichen Verhalten honoriert werden muss. Da Landschaftsschutzgebiete meist starkt besucht sind, ist jeder zur besonderen Rücksichtnahme verpflichtet. Er muss jegliche Verunreinigung der Natur sowie Lärm vermeiden und Tiere und Pflanzen schützen.

Viele Pflanzen und Tiere sind auch außerhalb der Naturschutzgebiete geschützt.

Grundlage dafür ist die Artenschutzbestimmung. Es ist zwar nicht möglich, in diesem Rahmen die über 130 geschützten Pflanzen und alle geschützten Tiere aufzuzählen, aber das Wichtigste für den Camper werden wir nennen. Wer jedoch einen vollständigen Überblick anstrebt, der muss sich im angegebenen Gesetzblatt informieren.

Keiner begeht einen Fehler, wenn er im Zweifelsfall eine Pflanze stehenlässt und Tiere nicht aufschreckt, fängt oder sogar tötet. Das gilt für ausgewachsene Tiere ebenso wie für den Nachwuchs (Gelege, Brut, Raupen, Puppen usw.).

Auch die Wohnstätten von Tieren darf man nicht verwüsten oder so verändern, dass ihr Fortbestand gefährdet ist. Eine grobe Unsitte ist z.B. das Herumstochern in einem Ameisenhaufen. Die geschützten Waldameisen räumen den Forst auf! Wenn wir dabei wirklich einmal in den Zeh gekniffen werden, so nehmen wir diese „Antirheumaspritze“ gelassen entgegen.

Grundsätzlich brechen wir Pflanzen und Blüten in der freien Natur nicht ab, reißen sie nicht aus und treten sie nicht nieder.

Wir brechen auch keine Zweige von den Bäumen (z.B. wenn sie beim Zeltaufbau oder beim Begehen der Wege stören), beschädigen nicht ihre Rinde — auch nicht durch eingeschlagene Nägel oder scheuernde Schaukelstricke — und

nicht ihr Blatt- und Wurzelwerk. Sicher wird niemand etwas dagegen haben, wenn wir zur Dekoration unseres Zelts einen Strauß von Feldblumen und Gräsern pflücken. Allerdings dürfen es nicht gerade Stranddisteln, Federgräser, Eisenhut, Seidelbast, Schlüsselblumen, Adonisröschen, Akelei, Wacholder, einheimische Orchideen (z.B. Frauenschuh) oder andere geschützte Pflanzen sein.

Für Tiere gilt sinngemäß das gleiche wie für Pflanzen.

Es sollte uns sogar noch leichter fallen, sie in Ruhe zu lassen, denn sie laufen davon oder wissen sich teilweise recht wirksam zu wehren. Man kann mit ihnen keinen Campingtisch schmücken. Außerdem ist der Umgang mit wildlebenden Tieren nicht ganz ungefährlich. Keinesfalls töten wir ein Tier, es sei denn, es handelt sich um einen ausgesprochenen Schädling (z.B. Kartoffel- oder Borkenkäfer, Nonne, Kohlweißling). Aber auch dann dürfen wir das Tier nicht unnütz quälen!

Die gesamte Skala der geschützten Tiere reicht vom kleinsten Insekt bis zum Säugetier.

So sind alle nichtjagdbaren, frei lebenden Vögel mit Ausnahme von Haus- und Feldsperling und der Verwilderten Haustaube geschützt. Alle Kriechtiere und Lurche gehören inzwischen zu den geschützten Tieren, alle Tagfalter mit Ausnahme von Baumweißling und Echten Weißlingen, alle Bärenspinner, Ordensbänder und Schwärmerarten (Ausnahme: Kiefernschwärmer), alle Arten von Hummeln, Libellen lind Waldameisen, viele Käfer (Bock-, Lauf-, Hirschund Blatthomkäfer u. a.) und die Weinbergschnecke. Bei den Kleinsäugern sind es alle Spitzund Feldmäuse, Haselmaus, Garten- und Siebenschläfer, Mauswiesel und alle einheimischen Igel.

Auch auf den Gewässern benehmen wir uns umweltbewußt.

Öl, Benzin oder andere für die Wasserqualität oder für Fische und sonstige Wasserbewohner giftige Flüssigkeiten und Feststoffe halten wir vom Wasser fern. Aber auch Flaschen oder andere schwimmenden Gegenstände können Schaden verursachen: denken wir an verstopfte Wehre und Rohrstrecken und auch daran, dass ein Boot mit hoher Geschwindigkeit auf einen schwimmenden harten Gegenstand auflaufen kann. Es ist von einem verantwortungsbewußten Wassersportler sicher nicht zuviel verlangt, dass er treibende Gefahren — seien es Flaschen, Hölzer, sogar Baumstämme — aufsammelt bzw. ans Ufer abschleppt.

Zum Umweltschutz gehört auch das Vermeiden von Lärm.

Dies gilt ganz besonders auf dem Zeltplatz, am Strand, im Wald, aber auch auf dem Wassei-. Zum Lärm zählt alles, was Unbeteiligte über das Gehör aufnehmen und was sie stört. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Störwirkung nicht allein von der Lautstärke der Lärmquelle abhängt, sondern auch — und das vergessen viele — von der Einstellung des Belästigten zum Lärm, von seiner psychischen Situation also. Auch Musik, die man ungewollt „ertragen“ muss, wird als Lärm empfunden. Dagegen wirken natürliche Geräusche wie Vogelgezwitscher, Blätterrauschen oder Wellenbrandung im allgemeinen selbst dann nicht lästig, wenn sie große Lautstärken erreichen. Wenn man sich also bemüht, mit seinem „individuellen Krach“ die natürlichen Schallquellen nicht zu übertönen, so hat man gut getan und wird nicht auffallen.

Wir denken beim Lärm aber nicht nur an die Menschen, sondern auch an die Tiere.

Eine Gruppe unbefangen lärmender Besucher eines Naturschutzgebiets kann eine Vogelmutter so erschrecken, dass sie ihr Gelege für immer verlässt; ein Motorboot, das in der Dämmerung dicht am Schilf vorbeiprescht, kann Tausende von Tieren einer Wasservogelkolonie emporjagen und sie an ihrem angestammten Schlafplatz verunsichern.


Angeltipps für Camper


Dass dem Angelsport nachgesagt wird, er vermag hervorragende menschliche Tugenden wie Geduld, Sportsgeist und Liebe zur Kreatur herauszubilden, ist hinreichend bekannt.

Wir wollen an dieser Stelle keine Anleitung für passionierte Sportfischer schreiben, sondern den Gelegenheitsangler unter den Campern lediglich einige nützliche Hinweise geben. Diese können Kenntnisse darüber nicht ersetzen, welcher Wurm für welchen Fisch gut, wo die richtige Angelstelle im See zu finden ist und wie man das zweckmäßigste Angelgerät am perfektesten bedient. Dieses Wissen muss sich der Weidmann des nassen Elements schon auf andere Weise erwerben.

Um die Schiffahrt nicht zu behindern, ist das Angeln in Fahrwasserrinnen, vor Hafeneinfahrten und Anlegestellen sowie auf Reeden verboten.

Das Schleppen eines Angelköders oder Netzes hinter einem fahrenden Sportboot zeugt von wenig Sportsgeist. Es ist, ebenso wie andere Formen der Raubfischerei, streng untersagt.

Teures und aufwendiges Angelgerät allein nützt dem Anfänger wenig.

Er muss damit auch umgehen können und die vielen kleinen Kniffe des erfahrenen Sportanglers kennen, wenn er Bemerkenswertes fangen will. Es hat schon Fälle gegeben, dass ein perfekt ausgerüsteter Schauangler von einer einfachen Haselnußrute beschämt worden ist. Wer noch nie geangelt hat oder das nur gelegentlich im Urlaub tut, für den genügen anfangs eine käufliche Fertigangel, etwas Zubehör und das wichtigste Gerät, um einen gefangenen Fisch sicher und ohne Quälerei landen und aufbewahren zu können. Das sind i. allg. verschieden große Angelhaken, Posen, Wickelblei und Bleioliven, Sehne 0,15 bis 0,35 mm, Setzkescher von 1 m Durchmesser, Wurmdose und Fischbehälter. Erst wer das Grundund Stippangeln sicher beherrscht, der sollte sich an die „gehobenen Disziplinen“ des Spinn- und Flugangelns heranwagen.


Camping Tipps: Sonne, Wasser, Badestrand


Sonne in Maßen ist eine kostenlose und heilkräftige Medizin, in Massen ist sie ein heimtückischer Feind!

In vernünftiger Dosis regen Anteile ihrer ultravioletten Strahlung (UV-Strahlung) die Pigmentbildung in der Haut an, töten Bakterien ab und fördern die Abwehrkräfte des Organismus. Sie unterstützen die Bildung der für das Knochengerüst wichtigen Vitamine D 2, 4 und 5. Setzt man seinen Körper dagegen unvernünftig lange der Sonne aus, so kann es außer zu schweren Sonnenbränden auch zu Sonnenstich, Hitzschlag und anderen Gefahren für die Gesundheit kommen. Eine gesunde Bräune möchte wohl jeder aus dem Urlaub mit nach Hause bringen, ein andauerndes „Rösten“ ist aber in jedem Falle schädlich und kann auch zu Spätfolgen, wie vorzeitiger Alterung der Haut mit Runzelbildung und Verhornung, zu fleckigen Pigmentveränderungen, sogar zu Hautkrebs führen. Der Grad der Bräune steht in keinem Zusammenhang mit dem Nutzen der Sonneneinwirkung für den Organismus!

In den ersten Urlaubstagen sollten der Sonnenbestrahlung noch Ungewöhnte ihre Haut erst allmählich der vollen Sonne aussetzen.

Dabei kann es nützlich sein, sich am ersten Tag in Badebekleidung vorrangig am Zelt, im sonnendurchkringelten Halbschatten des Waldes aufzuhalten. Das für jeden Menschen individuell Verträgliche ist von Typ zu Typ verschieden. Hellhäutige, „echt“ blonde oder rotblonde Typen vertragen im allgemeinen weniger Sonne, dunkelhäutige oder brünette dagegen mehrSonnenempfindliche fangen mit 5 bis 10 Minuten Sonnenbad an, danach sind die weniger stabilen Hautpartien und der Kopf schon abzudecken. In den nächsten Tagen kann die Dosis allmählich gesteigert werden. Ein Lichtschutzpräparat kann die Haut zwar widerstandfähiger machen und einen Teil der Sonnenstrahlung abfangen, es kann den Sonnenbrand damit aber nur hinausschieben, verhindern kann es ihn nicht! Sonnenschutzpräparate werden vor dem Sonnenbad aufgetragen, nicht erst nach dem Sonnenbrand!

Absoluter Nonsens ist die Behauptung, dass sich die Haut erst richtig schälen muss, damit sie ordentlich braun werden kann.

Was sich da auf großen Körperpartien schmerzhaft abschuppt — rosa bis rot entzündete Haut darunter hervortreten lassend —, das sind von der Sonne verschmorte, vordem völlig intakte Hautpartien, die sich gut und gerne noch eine ganze Weile hätten brauchen lassen. Derart erworbene „Bräune“, meist eher eine Gräue, hält außerdem nur kurze Zeit. Welcher klardenkende Mensch würde sich dafür freiwillig einige seiner wertvollen Urlaubstage verderben?

Die Gefahr eines Sonnenbrandes wächst in Gegenden mit besonders sauberer Luft (See, Hochgebirge) und starker UV-Reflexion an der Oberfläche (Schnee, Strand, Wasser).

Vor allem die pralle Mittagsonne ist dort zu meiden. Ein leichter Wind täuscht gern trügerische Kühle auf der Haut vor, er kann aber die UV-Strahlung nicht fortblasen.

Vorsicht vor Sonnenbrand beim Brettsegeln und in einem offenen Boot!

Die sengenden Strahlen kommen vom Himmel und reflektiert auch vom Wasser, und der leichte Luftzug des Fahrtwindes vermittelt angenehme Kühle. Man merkt das Verhängnis leider oft erst dann, wenn es schon zu spät ist. Besonders gefährlich wird die Sache, wenn man in einem sonnenüberfluteten Boot oder auf einer schwimmenden Luftmatratze einschlummert: Ein Wasserspritzer auf den aufgeheizten Körper kann sofortigen Reflextod bewirken!

Bei den ersten Anzeichen eines beginnenden Sonnenbrands oder Sonnenstichs — das sind juckende Haut, Benommenheit, Schwindelgefühl oder Kopfschmerz — ist sofort für Schatten, wenigstens aber für Schutz der Haut und des Kopfes vor der sengenden Sonne zu sorgen-

Man kann auch zwischendurch mal ins Wasser gehen, muss aber den Körper vorher durch ein paar Spritzer abkühlen. Völlig falsch wäre es, den von langer Sonnenbestrahlung aufgeheizten Körper mit einem zackigen Sprung in die kühle Flut „abzuschrecken“; sie kann dabei leicht zum kühlen Grabe werden!

Baden und Schwimmen sind wohl die willkommensten Vergnügen, wenn man auf einem Campingplatz am Wasser Quartier bezogen hat.

Sie bringen außer dem reinen Badespaß auch Entspannung und aktivieren alle Körperfunktionen. Wasser, Sonne und sportliche Betätigung wirken als sich ergänzende Reize auf unseren Organismus, fördern die Durchblutung und stärken den Kreislauf. Herz- und Kreislaufkranke jedoch müssen ihre Schwimmbelastbarkeit und die günstigste Badedauer vor Urlaubsantritt mit ihrem Arzt besprechen. Für sie ist das Schwimmen parallel zum Ufer — nicht ins tiefe Wasser hinein — zu empfehlen; der Rückweg ist dann bei Erschöpfung sehr kurz!

Vor Badegefahren muss man vor allem die Kinder warnen.

Sie erkennen sie noch nicht selbst. Trotzdem ist es erschreckend, wie viele Erwachsene trotz besseren Wissens ein schlechtes Vorbild geben und die Gefahren und Verbote beim Baden mißachten. Die größte Zahl von Badeunfällen ereignet sich bei jungen Männern! Es ist darum sicher nicht unnütz, in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Baderegeln zu erläutern und die Gefahren aufzudecken, damit unser fröhliches Getummel im nassen Element nicht eines Tages ein tragisches Ende nimmt.

Unter keinen Umständen dürfen wir in unbekannte Gewässer springen!

Das Wasser kann flacher sein als vermutet, Scherben, Steine oder Schrott können auf dem Grund liegen, ein alter abgefaulter Pfahl kann kurz unter der Wasseroberfläche enden. Gar mancher unbedachte oder übermütige Hechter ist schon zum Sprung in den Rollstuhl geworden, weil die Wirbelsäule gebrochen und das Rückenmark durchtrennt wurden. Wie viele dieser Springer mussten schon mit aufgerissenem Leib oder geborstenem Schädel an Land gebracht werden! Wir müssen auch daran denken, dass sich solch ein unglückseliger Mensch niemals aus eigener Kraft retten kann. Ist kein Helfer in der Nähe, so muss er unweigerlich ertrinken.

Auch beim Springen vom Turm oder einem Steg ist Vorsicht geboten: Andere Badende können sich dort unbemerkt unter Wasser befinden.

Mit einer Brille oder Tauchbrille darf man keinen Kopfsprung ins Wasser machen.

Schwere Augenoder Gesichtsverletzungen können die Folge sein!

Im Wasser mit einer Temperatur unter 18° C darf man sich nicht allzu lange aufhalten.

Bei 16 °C sind mitunter schon 5 Minuten zuviel; denn die Haut wird nicht mehr genügend durchblutet. Besonders schnell kühlt ein kindlicher Körper aus, weil er im Verhältnis zum Körpervolumen eine viel größere Oberfläche hat als ein Erwachsener. Auch bei wärmerem Wasser sollte man darum den Kindern eine längste Badedauer von 15 bis 20 Minuten zumessen. Das Wasser läuft ihnen ja nicht davon! Bei Fröstelgefühl, äußere Anzeichen sind blaue Lippen, Zähneklappern oder Zittern, muss jeder Badende aus dem Wasser! Nach gründlichem Abfrottieren und Körperbewegung (Ballspiel, Laufen) ist man bald wieder in Ordnung. Hält das Frösteln an, so muss man sich unbedingt ankleiden (z. B. Bademantel).

Nasse Badesachen sollen auch bei Sonnenschein sofort vom Körper! Vor allem dann, wenn ein leichter Wind geht — den man kaum spürt oder sogar als angenehm empfindet — kann der Körper unter den nassen Sachen stark unterkühlen. Sogar Nieren- oder Blasenentzündungen können entstehen. Keinesfalls darf man mit nassen Haaren auf einem Fahrrad oder gar Motorrad fahren. Ein Schnupfen ist noch das harmloseste, was man sich dabei erwerben kann! Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen ist viel schlimmer.

Niemals dürfen wir erhitzt von Sport und Spiel, nach einer üppigen Mahlzeit oder unter Alkoholeinfluß ins Wasser gehen!

Das kann mit einem Kreislaufkollaps enden. Bei Muskeloder Nackenkrampf muss man das Wasser sofort verlassen-

Große Gefahr birgt das Baden in der Nähe von Buhnen, Molen, Seebrücken oder deren Überbleibseln an der offenen See.

Schon bei geringen Wind- und Seegangstärken bilden sich Sog und Wirbel, die den Badenden u.U. nicht loslassen, ihn gegen, die Pfähle, gegen unterseeische Bolzen, Klammern, gegen gesplittertes Holz und scharfe Steintrümmer schleudern können. Schon das häufig zu beobachtende Herumbalancieren auf den glitschigen Buhnenköpfen ist sehr leichtsinnig-

Absolutes Badeverbot besteht an Brücken, 100 m nach jeder Seite. Auch an Anlegestellen der Berufsschiffahrt, an stilliegenden Wasserfahrzeugen und schwimmendem Arbeitsgerät (auch Fischkästen und Zuchtanlagen), im Bereich von Hafeneinfahrten und Werften, in der Nähe von Schleusen und Wehren und in den für Wasserski freigegebenen Seengebieten darf nicht gebadet werden. Am klügsten verhält man sich, wenn man sich den Badefreuden nur im Bereich der mit Tonnen abgegrenzten, bzw. bewachten Strandabschnitte hingibt. Außerhalb der Betonnung bedrohen schnelle Motorboote Schwimmer und Luftmatratzenpaddler. Darum darf vor allem auch nicht die Fahrrinne der Berufsschiffahrt durchschwommen werden.

In gesperrten Gewässern dürfen wir nicht baden.

Aber auch Schauminseln, sehr trübes Wasser, starke Pflanzenanschwemmungen, tote Wassertiere, Faulschlamm oder eine buntschillernde Wasseroberfläche deuten darauf hin, dass ein Gewässer durch Industrieabfälle oder Fäkalien verschmutzt ist und sich zum Baden nicht eignet. Man kann sich in solchem Wasser durch die Haut hindurch oder bei einem ungewollten Schluck mit Krankheitserregern infizieren oder den Organismus schädigen. Industrieabwässer können Hautkrankheiten und Vergiftungen hervorrufen. Ideal zum Sonnenbaden in aller Abgeschiedenheit, aber gefährlich beim Baden und Tauchen dazwischen!

Bei starkem Wellengang dürfen wir nicht so weit hinausschwimmen. Dabei kann man seine Kondition sehr leicht überschätzen und kommt vor allem dann in Schwierigkeiten, wenn man nicht rechtzeitig an den Rückweg denkt. Bemerkt man, dass einen die Wellen hinauszuziehen versuchen und man trotz Anstrengung dem Ufer nicht näher kommt, dann ist sofort um Hilfe zu rufen. Durch möglichst flaches Schwimmen an der Wasseroberfläche suchen wir dem Sog der tieferen Wasserschichten zu entrinnen.

In hohen Wellen darf man niemals auf einer Luftmatratze schwimmen. Eine Welle kann das Kopfteil der Matratze erfassen und es samt dem Kopf des Schwimmers nach hinten schleudern. Halbswirbelverletzungen und -brüche, sogar Querschnittslähmungen können die tragische Folge sein.

Ein ertrinkender Erwachsener sollte, wenn möglich, in direkter Hilfeleistung im Wasser nur von ausgebildeten Rettungsschwimmern geborgen werden.

Es besteht nämlich die Gefahr, dass er sich in Todesängsten an seinen Retter klammert und ihn mit unter Wasser zieht. Für nicht im Wasserrettungsdienst ausgebildete Helfer ist es

darum besser, einen schwimmenden Gegenstand in den Griffbereich des Ertrinkenden zu werfen (Rettungsring, Autoreifen, Schwimmtier, Luftmatratze) oder eine Leine, mit der er an Land gezogen werden kann.

Barfußlaufen ist gesund! (Vorausgesetzt, es liegen keine Glasscherben oder scharfkantige Blechdosen

herum). Der Fuß als Schwerstarbeiter des Körpers wird im Sand oder auch auf einer Wiese gut gestützt, weil sich der Untergrund der gewölbten Fußsohle ideal anpaßt. Besonders die Muskulatur der Fußsohle, der Zehen, aber auch der Waden wird gestärkt. Barfuß durch die Natur tut auch Schweißfüßen gut! Längere Spaziergänge „ganz unten ohne“ können Fußbeschwerden lindern, teilweise sogar beseitigen.

Zur Freikörperkultur lässt sich nicht viel bemerken.

Man legt an der auserwählten Stelle die letzten Hüllen ab, und alles verläuft so normal wie sonst auch. Lediglich einen Sonnenbrand kann man sich schnell an den ungewöhnlichsten Stellen holen. Also: besondere Vorsicht bei den sonst immer verhüllten Körperpartien! Menschen, die sich der Freikörperkultur verschrieben haben, wollen unter ihresgleichen sein. Sie sehen es nicht gern, wenn sich ein „Textiler“ unter ihnen ansiedelt, der sich ebensogut an seinem eigenen, außerdem meist viel größeren Strandabschnitt tummeln kann. Dieses moralische Recht sollte man respektieren! Trotzdem: Ein für FKK freigegebenes Gelände räumt das Recht zum völligen Entkleiden ein, nicht die Pflicht dazu! Strandwanderer in Badehose brauchen also um solch ein Gelände keinen großen Bogen zu machen. Sie sollten sich aber vorwiegend am Wellenspiel ergötzen, nicht aber die Sonnenfreunde bei ihren Strandspielen anstarren.

Wenn kleine Kinder mit einem Badeboot im Wasser spielen oder in einem Schlauchboot paddeln, dann sollten sie schwimmen können.

Das entbindet die Eltern jedoch nicht von ihrer Aufsichtspflicht; denn wie schnell kann ein so leichtes Boot, z.B. bei ablandigem Wind, ins freie Wasser hinausgetrieben werden!


Profi Tipps zum Grillen: wie grillt man richtig?


Wer einen Grill erwirbt oder sich selbst baut, sollte auf folgendes achten:

Die Kohlenpfanne muss aus stabilem Blech sein (mindestens 1 mm), sonst glüht sie zu schnell durch. In ihrem Boden müssen sich mehrere Luftlöcher oder -schlitze befinden. Der Abstand zwischen Kohlepfanne und Grillrost sei verstellbar, um je nach Stärke der Glut und Art der Grillspezialitäten die Hitze variieren zu können. Günstige Abstände liegen zwischen 6 bis 12 cm. Die Stäbe des Rosts sollten einen Stababstand von höchstens 1,5 cm haben, sonst hängen die Fleischränder herunter und verschmoren, oder die Grillwürstchen fallen durch. Verchromung hält ohnehin nicht lange, schwarzgebrannte Stäbe reichen aus (vor der ersten Inbetriebnahme mit Speiseöl einpinseln!). Ein Windschutzblech ist nur dann erforderlich, wenn am Spieß gegrillt werden soll, damit der Braten beim Drehen nicht so stark auskühlt. Beim Grillen auf dem Rost ist der Windschutz eher hinderlich, er kann Funkenflug kaum verhindern. Am besten, er ist abnehmbar. Die Höheneinstellung des Spießes soll sich verändern lassen. Motorisch angetriebene Spieße gibt es zwar auch, sie würden auf einem Campingplatz anstatt Bewunderung wohl eher Belustigung auslösen-

Was braucht der Grillmeister noch? Eine Holzzange zum Wenden der

Fleischstücken und eine spitze zweizinkige Gabel mit Holzgriff, eine Flasche mit klarem Wasser zum Bändigen übermütiger Glut, Öl und Ölpinsel, eine Flasche Helles (Pilsener ist schon

Verschwendung), Geduld und natürlich die fleischlichen und sonstigen Produkte (das „Grillgut“).

Besser ein „Grillomane“ als ein Grillhektiker oder ein Grillmuffel! Grillen ist nämlich nicht nur eine „sehr bekömmliche Garungsart“, sondern vielmehr eine zelebrale Abendandacht in froher Runde. Wer als lästige Vorbereitung in irgendeiner Ecke die Glut entfacht, nervös hantiert, bläst, dass die Funken stieben — derweil die Hausfrau nach der bangen Frage: „Bist du nun endlich soweit?“ das Grillgut herausbringt, dann, kaum dass es gar ist oder schon verkohlt, es wieder wegschleppt, um es auf feingedecktem Tisch zu servieren —, der hat den Zauber des Grillens schlichtweg ermordet. Dinieren kann man zu Hause! Um einen Grill sitzt man im Halbkreis herum, eine Gabel in der Hand, eventuell einen Teller, besser eine dicke Holzplatte auf den Knien. Die Zutaten, z. B. Gewürzgurken, raffinierte Würzsoßen, rustikales Brot, das unvermeidliche Ketschup, Bier und etwas Vorbeugendes gegen „Magendrücken“, stehen auf einem Baumstumpf oder im Sand. So wird man nicht nur langsam und genüßlich prasselsatt, sondern auch vom Grillduft betäubt, und die langsam verschimmernde Glut beleuchtet die Schatten zufriedener Gesichter in der heraufziehenden Dämmerung.

Trotz allen Vergnügens darf man beim Grillen den Brandschutz nicht vergessen.

Auf manchen Campingplätzen ist das Grillen am Zelt nicht gestattet, weil der Untergrund entzündlich ist. Dafür gibt's dann festgelegte Grillplätze; oder man zieht in den Ufersand des Sees. Aber auch wenn wir am Zelt grillen können, müssen wir die elementaren Regeln des Brandschutzes beachten: in Windrichtung keine entzündlichen Gegenstände, Funkenflug möglichst verhindern (gut durchgeglühte Holzkohle erzeugt kaum Funken)! Grundsätzlich ist ein Mindestabstand von 3 Metern zu Campingeinrichtungen einzuhalten. Grillfeuer dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen, und ein hilfreicher Eimer voll Wasser steht für Eventualfälle bereit.

Wer seinen Grill mit Spiritus anheizt, muss die Flasche vor dem Anzünden des Grillfeuers außer Reichweite bringen.

Niemals Spiritus auf Glut nachgießen, um die Sache „in Gang“ zu bringen. Das kann zu allerschlimmsten Verbrennungskatastrophen führen, nämlich dann, wenn die

Flamme in die Flasche schlägt und deren Inhalt nach Art eines Flammenwerfers auf umsitzende Personen oder entzündliche Gegenstände schleudert. Mit Benzin darf man einen Grill niemals anheizen, die Dämpfe würden alles verderben!

Die wohl einfachste und sauberste Methode, die Kohlenglut zu entfachen, kennen bestimmt die wenigsten. Sie funktioniert sicher bei Sturm wie bei völliger Windstille. Man legt 2 bis 3 Spiritustabletten (Hartspiritus) auf die Kohlenpfanne, zündet sie an und schichtet Kohlestückchen lose zu einem Haufen darüber. Ohne weiteres Zutun glüht der Haufen langsam durch. Flüssiger Grillkohleanzünder entfacht die Grillglut mit verhaltener Flamme, enthält keinerlei gesundheitsschädliche Stoffe, und auch beim Nachgießen in die Glut entsteht keine Verpuffung.

Das Glutbett ist fertig, wenn alle Kohlestückchen ascheüberpudert erscheinen und im Dunkeln satt glühen.

Es dürfen keine Flammen aus der Holzkohle schlagen. Bei Flammenbildung, auch wenn sie beim Grillen durch abtropfendes Fett entsteht, wird die Kohle mit Wasser leicht übersprüht. Wird das vernachlässigt, so hat man die Kohle bald über dem Rost und nicht nur darunter!

Vordem Auflegen auf den Grillrost, vor dem Wenden und auch mal zwischendurch müssen wir unsere Spezialitäten mit Speiseöl bepinseln (keinesfalls Leinöl, am besten Sonnenblumenöl).

Sehr praktisch für Transport und Handhabung ist dabei ein Ölfläschchen mit Schraubverschluß oder Korken, in den ein flacher Pinsel eingeklebt oder eingesteckt worden ist. Das sieht etwa aus wie eine Büroleimflasche, nur etwas größer.

Brötchen oder Toastbrot können wir auf dem Grill gleith mit aufbacken.

Passender ist zu Grillgerichten allerdings rustikales Vollkornbrot. Besonders locker geraten in Alufolie eingewickelte frische Kartoffeln (auch Zwiebeln), die vorher eingeölt und mit Salz, Kümmel oder Paprika dick eingerieben wurden. Ob sie schon gar sind, wird mit der Grillgabel getestet. Auch fertig gebratene Broilerstücke lassen sich, in geölter Grillfolie aufgelegt, bald wieder „für neu" anbieten.

Zum Grillen empfehlen wir das Mitnehmen von Stricknadeln.

Nicht etwa, um die Zeit zu verkürzen, falls die Grillglut an feuchten Tagen einmal nicht gelingen will, nein, vielmehr eignen sie sich — ebenso wie Fahrradspeichen — als Schaschlyk- oder Leberspießer. Ein Korken am Ende verhindert, dass wir uns die Finger verbrennen. Mit solchen Nadeln lassen sich Spieße auch auf einem improvisierten Grill aus Steinen zu einem guten Ende bringen.

Wir wollen den Grill auch nicht als Notkochstelle vergessen.

Was, wenn uns auf einer Auslandsfahrt das Propangas ausgeht, vielleicht gerade dann, wenn die Mahlzeit halbfertig ist? Was, wenn die Kinderlein nach ihrer warmen Mahlzeit schreien und auch die Eltern nach einer vielleicht fünf bis sechsstündigen Autofahrt schon bedenkliches Magensausen haben? Dann hilft der Grill; Brennmaterial holt man sich aus dem Wald!

Wer trockenes Hartholz beschaffen kann, der kann auch ohne gekaufte Holzkohle grillen.

Er braucht nur die Geduld, um abzuwarten, bis das Holz, nachdem es gebrannt, sich zu Holzkohle umgewandelt hat, oder man verschwelt es vorher in einer Blechdose mit 2 gegenüberliegenden Luftlöchern auf offenem FeuerKenner sagen, dass Grillen auf Buchenscheiten besonders schmackhafte Leckerbissen liefert. Auch mit Kienäpfeln sollen manche das Grillen schon versucht haben. Das ist zwar reizvoll, weil das Brennmaterial überall im Wald zu finden ist, trotzdem ist dieses Verfahren abzulehnen. Der blakige Rauch aus dem harzreichen Brennstoff verdirbt den Speisengeschmack, gesundheitliche Störungen sind nicht auszuschließen. Lediglich als Wärmequelle an-einem kühlen Abend und zur Abschreckung der saugenden und stechenden Plagegeister ist ein Kienäppelfeuer recht nützlich.

Wer Holzkohle sparen will, kann, nachdem alles „verbraten" ist, die, Glut mit Wasser ablöschen.

Er verzichtet dann allerdings auf den gemütlichen Ausklang der Grillparty an der wärmenden Glut. Die nicht verbrannten Kohlestückchen trocknen in der Sonne schnell und sind beim nächsten Mal wiederverwendbar.

Zum Grillen im Schnee ist ein Grill mit langen Stelzbeinen günstig. Der Rodelschlitten wird zum improvisierten Tisch, und ein heißes Getränk wärmt Grillmeister und erwartungsvolle Gäste von innen her auf.


Optimale Wasserversorgung im Campingurlaub


Wassersäcke aus Gummigewebe mit Auslaufhahn sind nur für Brauchwasser geeignet.

Bereits nach kurzer Zeit nimmt das Wasser darin Gummigeschmack an; innere Verschmutzung oder Veralgung kann man kaum ergründen. Wir benutzen Wassersäcke vor allem zum Händewaschen. Dazu hängen wir sie in geeigneter Höhe an einen BaumEs empfiehlt sich, dem Wasser einige Spritzer Fit zuzusetzen. Dann braucht man beim Abspülen der Hände — und das ist auf einem Zeltplatz oft nötig —

Zum Händewaschen eignet sich auch ein Plastikkanister von 5l Fassungsvermögen.

An Stelle des Verschlusses wird ein käuflicher Auslaufhahn aufgeschraubt. Der Kanister wird in geeigneter Höhe in einer Astgabel angebunden.

Viele Dauercamper stellen Wasserreservoirs mit großen 50l-Kanistern oder sogar 200l-Fässern mit Auslaufhahn auf.

Solche großen Vorräte sind nur dann zu befürworten. wenn sie an schattigem Ort untergebracht sind, die Behälter wenigstens alle paar Tage vollständig entleert und nur für Brauchwasser genutzt werden. Bakterien oder Algen können das Wasser verunreinigen.

Einen veralgten oder innen stark verschmutzten Wasserkanister reinigen wir mit einer Mischung aus Wasser, Spüli und Seesand.

Dazu ist er kräftig zu schütteln, bis keine Verschmutzungen mehr sichtbar sind. Es ist deshalb günstig, nur Trinkwasserkanister aus durchscheinender Plastik zu kaufen. Am Ende der Grobreinigung wird gründlich gespült, zum Schluß mit kochendem Wasser.

Ansonsten saubere Wasserkanister und Wohnwagentanks werden am Saisonende vor der Einlagerung mit Essigwasser ausgespült.


Tipps zur Montage und Erprobung der Camping Ausrüstung


Aufbauanleitung für große Zelte, Boote o. ä. haben es mitunter in sich.

So lautet eine Textstelle etwa „Sie stecken das Rohr x und die Muffe y zusammen und verschrauben alles sorgfältig“. Gelesen, getan! Im übernächsten Satz kommt eine nicht unbedeutende Zusatzinformation: „Vorher müssen sie
aber noch den Nippel v durch die Lasche w ziehen!“, und man fängt wieder von vorn an. Eine Meisterleistung im Verwirrspiel leistete sich vor Jahren der Verfasser einer Aufbauanleitung für ein Faltboot. Im letzten Satz der sechsseitigen Beschreibung erfuhr man etwas, was man schon ganz zu Anfang der Montage hätte wissen müssen, nämlich, in welches von fünf vorhandenen Löchern der Steven eingehängt werden muss, wenn beim abschließenden Spannen nicht die Bootshaut zerreißen oder traurige Falten werfen soll.

Die Erkenntnis: Man geht immer sicher, wenn man zunächst die Anleitung vollständig liest, dabei auf Rösselsprünge im Algorithmus achtet und sich erst danach tatendurstig an den Zusammenbau macht.

Auf einen Probeaufbau von Zelt oder Boot an einem ruhigen Plätzchen bei schönem Wetter sollte man nicht verzichten.

Das ist um so wichtiger, je größer und komplizierter das Objekt ist. Da gibt es immer kleine Nacharbeiten, es ist etwas zu entgraten, leichtgängiger zu machen, oder eine Schlaufe ist

nach eigenen Vorstellungen zu ergänzen. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass Teile beim Hersteller vertauscht wurden oder sogar fehltenMan kann sich bei dem probeweisen Aufbau schon Gedanken machen, wie man die Inneneinrichtung arrangiert und was eventuell noch anzuschaffen oder zu komplettieren wäre. Schließlich gewinnt man bei einem solchen Vorversuch die notwendige Sicherheit, um das Zelt z-Bbei Dauerniesel schnell und komplikationslos aufzustellen.

Als sehr praktisch erweist es sich, zusammengehörende Enden von steckbaren Verbindungen mit gleichartiger Farbkennzeichnung oder Ziffer zu markieren.

Dabei ist ein umlaufender Ring günstiger als ein punktförmiges Kennzeichen. Solche Markierungen ersparen unnötige Sucherei und Sortierarbeiten vor dem eigentlichen Zusammenbau.

Die erste Campingreise sollte nicht gar so lange dauern und nicht in allzu weite Ferne gehen.

Manches muss noch ergänzt werden, und man muss auch noch Erfahrungen sammeln. Wer zum ersten Mal das Wunder eines bei strömendem Regen vollkommen dichten Zelts erlebt, wer staunend zur Kenntnis nimmt, dass man auch bei Außentemperaturen unter 10 °C nicht zu frieren braucht, erst der ist restlos davon überzeugt, dass Camping tatsächlich funktioniert.

Welche Grundsätze sind beim Aufstellen des Zelts zu beachten? Zunächst wird der Untergrund in ausreichender Fläche geebnet und von Kienäpfeln, größeren Steinen und pieksigen Gegenständen gesäubert. Eine geringe Schräge der Stellfläche schadet bei Hauszelten i.allg. nicht, nur sollte die Kopfseite die höhere sein. Bei Steilwandzelten besteht auf schräger Stellfläche die Gefahr, dass sich ein Wassersack bildet.

Hauszelte werden gleich in richtiger Position ausgerollt.

Dann wird der Zeltboden glattgezogen und mit Zeltnägeln bzw. Heringen im Erdreich fixiertDas Gestänge wird eingebracht und ausgerichtet. Erst dann werden alle Leinen so lang gespannt, dass auch die Zeltseitenwände keine Falten mehr werfen und das Ganze ordentlich aussiehtZum besseren Aufrichten der niedrigen Seitenwände kann es von Vorteil sein, den Traufenrand durch untergestellte Stäbe etwas anzuheben (vor allem dann, wenn mau aus Platzgründen die Leinen nur kurz spannen kann). Ein mittleres Hauszelt lässt sich bei etwas Übung von zwei Personen in 4 bis 6 Minuten aufstellen.

Bei einem Steilwandzelt wird als erstes das Gestänge zusammengesteckt, beginnend mit der Dachkonstruktion. Die senkrechten Stützen werden am Mittelgelenk eingeknickt, damit man das ausgebreitete Überzelt leichter darüberstülpen oder -rollen kann. Dazu ist es günstig, die Türreißverschlüsse zu öffnen, die Fensterpatten dagegen zu schließen. Danach werden die senkrechten Stützen ganz aufgestellt, alle Reißverschlüsse werden zugezogen, und das Überzelt wird ausgerichtet. Erst nachdem die Seitenwände rundherum mit Heringen am Boden verankert sind und der Faulstreifen mit Zeltnägeln befestigt ist, werden die Sturmleinen mäßig stramm gespannt. Bei einsetzendem Regen muss man sie wieder etwas lockern. Zeltwände mit Reißverschlüssen dürfen niemals starke Querspannungen aufweisen, der Schieber muss sich noch leicht bewegen lassen. Zum Abschluß werden die Schlafkabinen eingehängt. An windigen Tagen ist es vorteilhaft, die Sturmleinen schon vor dem Spannen der Seitenwände am Boden zu verankern. Damit vermeidet man, dass u.U. der ganze Rohbau bei einer Böe davonfliegt. Bei einem „stürmischen“ Zeltabbau werden diese Leinen aus dem gleichen Grunde erst ganz zum Schluß eingeholt.

Der Aufbau eines Steilwandzelts bedarf je nach Typ etwas längerer Zeit. Darum sollte man bei starkem Regen wenn es aufzuklaren scheint lieber etwas warten.

Bei Zeltanhängern richtet sich die Aufstelltechnik nach dem Typ.

Der Aufbau geschieht genau nach der Betriebsanleitung. Fleißiges Training hilft, das Zelt binnen kurzer Zeit wenigstens so weit aufgestellt zu haben, dass es im Notfall Wetterschutz bietet. Die meiste Arbeit macht das waagerechte Ausrichten des Anhängers. Darauf sollte man aber keinesfalls verzichten, sonst wirft das Zelt Falten, sackt seitlich ab, öder es bilden sich Wassersäcke im Dach.

Ein Zeltanhänger kann von einem eingespielten Team in 10 bis 15 Minuten notdürftig aufgestellt sein. Bis aber alles wohnlich eingerichtet und das Zelt sicher abgespannt ist, dauert's freilich bedeutend länger!

Ein Hering wird unter einem solchen Winkel in den Erdboden geschlagen, dass die Zeltleine unter 90 ° zu seiner Achse gespannt werden kann.

Damit verhindern wir, dass der Hering von der Leine aus dem Boden gezogen wird. Es ist außerdem günstig, natürliche Möglichkeiten zur Befestigung der Leinen zu suchen (z-B. trockene Wurzeln)-


Terminplanung für den Camping Urlaub


Die Dauer des Urlaubs ist entscheidend dafür, wie sich Leib und Seele erholen können.

Eine Urlaubscampingreise sollte möglichst drei, besser sogar vier Wochen dauern. Der Körper „schaltet“ erst nach einer Woche auf die Entspannungsphase um. Hinzu kommen u.U. noch Anpassungsprobleme an verändertes Klima, die sogar zu Kopfschmerz, Schlafstörungen und allgemeiner Unruhe in den ersten Tagen führen können-

Wer seinen Campingurlaub in den Winter verlegt, der gönnt seinem Körper einen doppelten Erholungseffekt.

Die psychische Entspannung in anderer Umgebung und bei anderer Tätigkeit, das „Abschalten“ also, ist wie beim Sommerurlaub gewährleistet. Hinzu kommt, dass der Organismus in der staubfreieren, kalten Winterluft mehr durch Bewegung gefordert wird. Gesunde Ermüdung und erquickender langer Schlaf fördern die Regenerierung der erschlafften Körperfunktionen-

Wenn irgend möglich sollte man seine Urlaubstermine nicht so festlegen, dass man gleich am Tag nach der Heimreise wieder in seinen Betrieb stürzen muss.

In einem solchen Falle empfindet man den Wechsel zwischen entspannter Campingatmosphäre und der vollen Arbeitsanforderung doppelt belastend, und der mühsam erworbene Erholungseffekt klingt schnell wieder ab. Zwei, drei Tage, noch zu Hause verbracht — geeignet auch zum Ordnen und Sichten der Campingutensilien, die Wäsche muss in die Maschine, die Dias und Filme zur Entwicklungsanstalt —, sind ein viel vernünftigerer Urlaubsausklang.


Vorbereitungs Tipps: Speiseplan und Vorräte


Vor jeder längeren Campingreise mit Selbstverpflegung sollte ein orientierender Speiseplan aufgestellt werden. Dazu passend mitgenommene Konserven werden schließlich nicht schlecht und lassen sich — wenn man doch mehr aus frischen Zutaten zubereitet, als zunächst geplant — auch noch zu Hause verwenden. Wählt man campingtypische Gerichte aus, die wenig Arbeit machen, so spart man doppelt Zeit: durch kurze Zubereitungszeiten und dadurch, dass umständliches Einkaufen entfällt.

Viele Campingfreunde kochen ihr Sonntagsessen für den Urlaub zu Hause vor und nehmen es eingeweckt mit. Dafür eignen sich z. B. Goulasch, Rouladen, Klopse, Frikassee oder Sauerbraten. Als Konservenglas sind die herkömmlichen Industriegläser mit Schraubverschluß hervorragend geeignet, wenn die Dichteinlage im Deckel noch unbeschädigt istKühle Lagerung kann nicht schaden!

Dauerwurst — z. B. Salami — kann beim Camping auf vielfältige Weise verarbeitet werden.

Außer als Stullenbelag kommt sie gewürfelt und angebraten im Eintopf aus Hülsenfrüchten (Tempo-Erbsen, -Bohnen, Zinsen) oder im Makkaroniauflauf zu schmackhafter Geltung. Auf langen Wanderungen bringt ein herzhafter Biß in eine Dauerwurst schnell neue Kräfte. Besonders schmackhaft wird sie, wenn man sie schon einige Wochen vor dem Urlaub kauft und zum Ausreifen an einen kühlen, trockenen Ort hängt.

Cornflakes sollten in keiner Campingküche fehlen.

In einen Teller Milch oder Fruchtnektar eingestreut, ist in Sekundenschnelle ein knuspriges, gut sättigendes und erfrischendes Frühstück bereitet, das sowohl Kindern als auch kalorienbewußten Erwachsenen willkommen ist-

Rechtzeitig vor Reiseantritt kontrollieren wir unseren Gasvorrat. Das Leergewicht der Flasche – komplett mit Verschlußkappe – ist auf dem Tragegriff eingeprägt. Ziehen wir es vom tatsächlichen, auf einer Waage ermittelten Gesamtgewicht ab, so erhalten wir die noch enthaltene GasmengeIst noch etwa 1 kg vorhanden, so reicht das bei vier Personen für ein Wochenendcamping zum Kochen aus. Im Zweifelsfalle ist es aber günstiger, die Flasche nachfüllen zu lassen-


Camping Tipps: Packen und Laden Teil 1


Viele erleben das faszinierende Wunder alljährlich neu, dass trotz eines unübersehbaren Gepäckberges das Auto nicht zusammenbricht und ohne sichtbare Schäden am Ziel ankommt.

Man darf trotzdem nicht „den Teufel am Schwanz ziehen“; denn überladene Fahrzeuge steuern und bremsen sich schwer, und die Bruchgefahr steigt. Sie sind darum eine böse Gefahrenquelle im Straßenverkehr. Kommt es zu einem Unfall, der durch grobe Verstöße gegen Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung über den Transport von Gütern verursacht wurde (Überladung oder nicht vorschriftsmäßige Beladung), dann kürzt die Versicherung die Entschädigung aus der Kaskoversicherung. Noch viel schlimmer aber können die Folgen einer Überladung für Gesundheit und Leben der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer sein. Eine einfache Addition der eingeladenen Kilo lohnt sich also in jedem Falle! Vorausgesetzt, man zieht die richtigen Schlüsse und lädt erforderlichenfalls Kaffeemaschine, Klavier und Kinderschaukel wieder aus.

Will man wissen, wieviel Kilogramm man real laden darf, dann muss man sämtliche nachträglichen An- und Einbauten beim Kfz von der zulässigen Nutzmasse abziehen.

Dazu zählen u.a. Schonbezüge, Radio und Konsole, Zusatzwerkzeug, Fußbodenbeläge, Kofferraumauskleidungen und ZusatzscheinwerferVor allem das Dachgatter, die Motorrad. Gepäckträger und die Anhängerkupplung als recht massives Zubehör werden dabei oft vergessen-

Wenn wir nicht alle Sitzplätze im Auto ausnutzen, so können wir je freibleibendem Sitzplatz an dieser Stelle bis zu 75 kg Gepäck einladen.

Die Belegung des Fahrgastraums mit Gepäck ist besonders günstig, weil das die Achslastverteilung weniger stört als starke Beladung des Kofferraums75 Kilogramm sind aber eine ganze Menge, die sich auf einem Sitz meist nicht unterbringen lässt. So empfiehlt es sich bei viel Gepäck, z.B. den Beifahrersitz auszubauen – das macht das Auto außerdem leichter – und an dessen Stelle einen Gepäckturm aufzuschichten. Es versteht sich von selbst, dass auch diese Ladung gegen Verrutschen gesichert werden muss und Sicht und Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht behindern darf-

Eine grobe Veränderung der vorgeschriebenen Achslastverteilung ist im allgemeinen nicht zu befürchten, wenn man die zulässige Höchstmasse für den Kofferraum strikt beachtet und das restliche Gepäck sinnvoll auf die freibleibenden Sitzplätze im Auto verteilt. Der einzig sichere Weg zur Ermittlung der tatsächlichen Achslasten führt auf eine Fahrzeugwaage, auf deren Plattform Vorder- und Hinterachse nacheinander gefahren und einzeln gewogen werden. Durch Umverteilung des Gepäcks können die höchstzulässigen Achslasten eingehalten werden. Bei einer festen Campingausrüstung, die man immer wieder mitnimmt, ist diese aufwendige Wägung nur einmal erforderlich, wenn man das Gepäck stets nach dem gleichen Schema lädt.

Beim Mitführen eines Anhängers empfiehlt es sich, den Kofferraum im Heck eines Autos mit Frontmotor nicht allzuschwer zu beladen.

Auf das Autoheck drückt außerdem die Stützlast! Beachtet man das nicht, so kann es bei Bodenwellen zu Nickschwingungen des Anhängers, zu starkem Durchfedern des Hecks, sogar zum Ausheben der Vorderräder kommen. Das Auto ist dann kurzzeitig nicht mehr lenkbar. Bei Pkw mit Heckmotor sollte der Kofferraum allerdings voll genutzt werden (unter Beachtung der Vorderachslast).

Beim Unterbringen der kleinen Gegenstände denkt man oft nicht daran, dass auch sie zur Ladung zählen, die transportsicher verstaut werden muss.

So gehören vor allem keine schwereren oder spitzen Gegenstände (Radiorecorder, Handtaschen, Schirme oder Werkzeuge) auf die Heckablage des Autos. Auch Spraydosen haben dort nichts zu suchen; bei Temperaturen über 50°C besteht die Gefahr des Platzens! Bei einer Notbremsung fliegen schwere Gegenstände nach vorn, können die Insassen verletzen oder zumindest den Fahrer zusätzlich entnerven.

Ein Dachgepäckträger beim Auto erlaubt uns ein größeres Gepäckvolumen zu transportieren.

Er hat aber auch bedeutende Nachteile: Er erhöht den Benzinverbrauch (besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten beträchtlich), macht das Auto langsamer, bei höheren Geschwindigkeiten sinkt das Beschleunigungsvermögen. Er verschlechtert die Schwerpunktlage des Pkw, die Gepäckstücke sind Wind und Wetter ausgesetzt. Wollen wir diese Nachteile etwas mildern, so beachten wir folgende Regeln:
  1. nur leichtes Gepäck auf das Dach laden, möglichst flach und glatt packen („windschlüpfrig“), keine herausragenden Gepäckstücke!
  2. mit einer überschlagenen Plane oder Folie für Wetterschutz und gute Luftumströmung sorgen,
  3. Vorderseite des Gepäcks so formen, dass sich eine Stromlinienform ergibt oder davor eine Luftleiteinrichtung aufsetzen,
  4. einen unbeladenen Dachgepäckträger nicht unnötig spazierenfahren; denn er kann selbst leer einen Mehrverbrauch bis zu 1 1/100 km verursachen.
Beim Beladen eines Dachgatters ist zu beachten, dass die zulässige Dachlast des Pkw nicht überschritten wird

Außerdem zählt dieses Gepäck bei der zulässigen Nutzlast natürlich mit! Auf sichere Befestigung des Trägers an der Regenrinne ist ebenso zu achten wie auf die Sicherung des Gepäcks auf dem GatterDazu bewähren sich z. B „Gepäckspinnen“ aus Gummischnüren mit Haken. Während einer Fahrtpause schadet es nichts, die Befestigungen sorgsam zu prüfen-

Fahrräder machen uns beim Camping beweglicher.

Abgesehen vom sportlichen und gesundheitlichen Wert des Radelns sind Fahrräder nützlich bei der Erkundung der Umgebung. Beim frühmorgendlichen Brötchenholen scheuchen wir nicht alle Nachbarn von den Matratzen, wie das die Kraftfahrzeugbenutzer tun. Man kann Fahrrad-Dachständer in mehreren Ausführungen im Fachhandel erwerben, aber zwei Fahrräder lassen sich auch liegend auf einem normalen Dachgatter oder auf dem Anhängerdeckel stabil und aerodynamisch günstig transportieren. Dazu schraubt man vom unteren Fahrrad eine Pedale ab und stellt die Lenker quer Schaumstoffzwischenlagen verhindern Scheuerstellen im Lack.

Ein auf der Heckklappe eines Autos montierter Gepäckträger oder -koffer hat auf den ersten Blick seinen Reiz.

Er behindert die Umströmung des Pkw kaum und erhöht somit den Verbrauch nur unwesentlich. Trotzdem kann man ihn nicht uneingeschränkt empfehlen. Zunächst eignet er sich nur für leichteres Gepäck — mehr halten die Klappenscharniere auf Dauer nicht aus —, andererseits wird die freie Sicht nach hinten versperrt, so dass ein zweiter Außenspiegel notwendig ist. Schließlich behindert ein solcher Aufsatz den freien Zugang zum Kofferraum oder Motor. Bei Autos mit Heckmotor ist zu bedenken, dass die ohnehin ungünstige Achslastverteilung noch weiter verschlechtert wird-

Beim Beladen eines Anhängers darf weder seine zulässige Gesamtmasse noch die zulässige Anhängelast des Zugfahrzeugs überschritten werden

Außerdem ist die vorgeschriebene Stützlast an der Anhängekugel durch geeignete Gepäckverteilung im Anhänger einzuhalten. Auch bei der Beladung des Autos ist die zulässige Gesamtmasse nicht zu überschreiten und die Achslastverteilung zu beachten. Das ist vor allem dann für das Fahrverhalten des Gespanns sehr wichtig (Windempfindlichkeit, Lenkfähigkeit, Durchschlagen der Hinterradfederung, Bruchgefahr), wenn die Beladung den Grenzen des Erlaubten sehr nahe kommt.

In jedem Anhänger muss unter Beachtung der zulässigen Nutzmasse die Ladung so verteilt werden, dass die Stützmasse (Stützlast')) an der Kugel der Anhängerkupplung zwischen 5 Prozent der Gesamtmasse des Anhängers und maximal 50 kg liegt.

Ist das Auto konstruktionsbedingt hecklastig (Heckmotor) oder federt es bei Beladung mit dem Heck stark durch, so wählt man am besten den kleinstzulässigen Wert. Das ist bei viel Gepäck ohnehin günstiger, weil sich die zulässige Zuladung des Pkw immer um den Betrag der Stützmasse reduziert-

Wie kann die Stützmasse ermittelt werden? Im Fachhandel gibt es Deichselwaagen zu kaufen, die sehr einfach zu handhaben sind. Diese Ausgabe kann man sich sparen, wenn man eine Personenwaage benutzt. Bei der Wägung sollte sich die Anhängerkupplung etwa in gleicher Höhe befinden wie beim fahrfertigen Gespann; ansonsten wird besonders bei hohem Anhängerschwerpunkt das Wiegeergebnis verfälscht. Durch Unterlegen von Hölzern unter die Waage kann die Deichsel austariert werden. Legt man sie dagegen auf die Waage , so muss das Wiegeergebnis korrigiert werden.

Bei Winterfahrten mit einem Anhänger muss man bei der Gepäckverteilung besonders auf ausreichende Belastung der Antriebsachse achten.

Sichere Straßenhaftung wird erreicht, wenn man dabei bis an die Grenze der zulässigen Achslast geht. Hat man dafür nicht genügend Nutzlast zur Verfügung, so ist es immer noch besser, sich mit Ballast zu behelfen. Dafür eignen sich Sandsäcke, deren Inhalt außerdem beim Anfahren an vereister Steigung weiterhelfen kann.

Beim Beladen eines Campinganhängers gibt es einiges zu beachten. Schwere Gegenstände gehören in die Nähe der Achse, z.B. in die Stauräume über den Radkästen oder zwischen die Sitze. Der Tisch soll abgesenkt werden. Auf die Polsterung der Sitze legt man am besten nichts; allzuleicht kommt das Gepäck ins Rutschen. Auch alle anderen Gegenstände müssen so fest verstaut werden, dass sie bei einer Notbremsung auf dem Platz liegenbleiben. Vor dem erstmaligen Verstauen der Schlafdecken im neuen Wohnwagen sollte man in den Stauräumen nach scharfen Kanten suchen.

Während des Beladens eines nicht angekuppelten Campinganhängers sollten die Kurbelstützen ausgestellt sein. Sonst besteht die Gefahr, dass der Hänger kippt.

Ein Lastenanhänger bringt beim Camping vielerlei Nutzen.

Einesteils braucht man nicht so streng mit den Kilos und dem Gepäckvolumen zu rechnen, andererseits hat man auf dem Zeltplatz ein zusätzliches Gepäckfach, da man einen Anhänger i.allg. am Zelt belassen kann. Lastenanhänger mit verschließbarem Deckel bieten unterwegs

und auf dem Zeltplatz Sicherheit gegen Langfinger. Sperrige und leichtere Gegenstände lassen sich auch auf dem Deckel unterbringen. Dazu ist ein Gepäckgatter günstig; die höchstzulässige Deckellast muss beachtet werden. Gepäck auf dem Deckel verschlechtert aber das Fahrverhalten des Anhängers, besonders in Kurven, weil sich sein Schwerpunkt nach oben verlagert. Anhänger mit Hochplane und Spriegel haben ein größeres, vor Witterungsunbilden beschütztes Gepäckvolumen, dafür sind sie aber nicht einbruchsicher. Einen Anhänger kauft man passend zum Zugfahrzeug. Die zulässige Gesamtmasse soll etwa gleich der Anhängerlast des Zugfahrzeugs sein oder kleiner. Ist der Anhänger nämlich zu groß ausgefallen, dann kann man wegen der größeren Eigenmasse oft weniger Last transportieren als in einem kleineren. Weniger bei Campingreisen, aber beim Transport sperriger Güter ist eine herausnehmbare Heckwand günstig.

Es gibt bei Lastenanhängem auch Ausführungen, bei denen sich der Kasten abnehmen lässt oder sich die Seitenwände einklappen lassen. Solche Anhänger lassen sich — in einer Garage hochkant gestellt — sehr raumsparend unterbringen.

Die Gepäckbeförderung auf Motorrädern — besonders auf Kleinkrafträdern — ist nach Masse und Volumen begrenzt.

Die höchstzulässige Nutzmasse liegt etwa zwischen 150 und 190kg und ist den Fahrzeugpapieren zu entnehmen. Weil Fahrerund Beifahrergewicht dazuzählen, ist es günstiger, lange Fahrten ohne Sozius zu unternehmen. Dann kann man hinten viel mehr aufladen, ohne dass die Maschine hecklastig wird, beim Anfahren „Männchen macht“ und sich ihr Lenkverhalten verschlechtert. Das Gepäck muss immer so geladen werden, dass keine Stücke über die Lenkerenden bzw. Spiegel herausragen. Auch hohe Auftürmungen, die den Schwerpunkt nach oben verlagern, sind zu vermeiden. Der Fahrer darf in keiner Weise behindert sein, und auch der Beifahrer muss noch bequem sitzen können. Gepäck ist sicher zu befestigen. Gurte müssen nach den ersten Kilometern nachgezogen werden, weil sie sich beim Gerüttel-der Fahrt anfangs wieder lockern. Zur Gepäckbefestigung sind starke Gummischnüre (aus einem Expander) besser geeignet als die oft rutschenden Lederriemen.

Gegen Straßenstaub und Feuchtigkeit schützen wir das Gepäck am besten in Plastiksäcken.

Auf Seitengepäckträger am Motorrad muss man sicher nicht hinweisen.

Sie sind festes Requisit nicht nur bei zeltenden Motorradfahrern. Wichtig ist, dass eine möglichst stabile Ausführung erworben und sie sorgfältig an der Maschine befestigt wird. Seitengepäckträger dürfen — auch wenn die zulässige Nutzmasse noch nicht erreicht ist — niemals so schwer beladen werden, dass sie das Vorderrad entlasten und die Maschine in ihrer Lenkbarkeit einschränken. Ein Pendeln des Vorderrads während der Fahrt deutet auf diese Gefahr hin. Es ist dann besser, einen Teil des Gepäcks vor dem Fahrer auf dem Tank aufzuschnallen

Nicht allein die zulässige Nutzmasse eines Motorrads zieht beim Beladen der Gepäckträger eine obere Grenze. Auch ihre vom Hersteller angegebene Tragfähigkeit darf nicht überschritten werden. Das sollte man bereits beim Kauf beachten-

Auf Fahrrädern kann die Ausrüstung auf zwei Gepäckträgern — vorn und hinten — und in Seitentaschen untergebracht werden. So vermeidet man auch Heck Lastigkeit. Eine schmale Lenkertasche nimmt kleine Gegenstände auf, die man schnell zur Hand haben möchte. Bei Herrenrädern kann ein schmaler Gepäckbeutel auch noch an die Querstange gebunden werden. Der Rücken eines Radfahrers soll möglichst frei von Gepäck bleiben, höchstens ein ganz kleines Rucksäcklein sei empfohlen.


Rucksack richtig packen für Wandern und Camping


Rucksackpacken will gekonnt sein!

Dabei gilt nicht die allgemeine Laderegel „Schwerpunkt möglichst tief“, vor allem nicht bei einem schwerbeladenen Rückentragegestell. Generell sollen schwere Gegenstände nach unten und möglichst dicht an den Körper kommen. Es kann nichts schaden, wenn man einen weichen, großen Gegenstand zum Abpolstern innen an der dem Rücken zugekehrten Seite verstaut. Ausrüstungsteile, die man schnell zur Hand haben muss, kommen ganz nach oben oder in die aufgenähten TaschenMit einem gut gepackten Rucksack muss man mühelos gerade stehen können. Muss man sich — um nicht die Balance zu verlieren — dagegen ständig vornüber neigen, so wird das Wandern bald zur kräftezehrenden Tortur. Aus diesem Grunde sollte der Rucksack auch nicht einseitig hängen. Herumbaumelnde Gegenstände sind auf Dauer sehr störend und vergeuden unnütze KraftAlles, was nicht in den Rucksack hineinpaßt, wird außen festgezurrt. Rollt man den Schlafsack z.B. zu einer länglichen Wurst, so .kann man ihn oben bogenförmig über den Rucksack schnallenDazu empfiehlt es sich, wenn nicht schon vorhanden, am Rucksack oder Tragegestell noch einige stabile Laschen oder Ringe anzubringen.

Ist der Rucksack nicht wasserdicht, Und das ist trotz Imprägnierung manchmal an den Verschnürungen und Klappen der Fall, so sollte er mit einem Überzug aus imprägnierter Zeltleinwand oder Plastikfolie geschützt werden.

Von dem genannten Packschema gibt es eine Ausnahme: Rucksäcke für Skiwanderungen werden mit tiefliegendem Schwerpunkt gepackt. Sonst verliert man bei der gebeugten Haltung beim Langlauf und bei Abfahrten schnell das Gleichgewicht und liegt samt Rucksack kopfüber im Schnee-

Das Gesamtgewicht des Rucksacks sollte beim Wandern in durchschnittlichem Gelände bei

Männern 40 Prozent, bei Frauen und männlichen Jugendlichen 25 Prozent und bei weiblichen Jugendlichen 15 Prozent des Körpergewichts nicht übersteigen. Als Höchstgrenze gilt bei Männern 35kg und bei Frauen etwa 25 kg.

Der Transport eines Faltbootes zum Campingort ist auf verschiedene Weise möglich.

Viele Camper nehmen ihr Boot verpackt auf der Bahn mit oder fahren auf dem Wasserweg zum ZeltplatzWird ein Wohnwagen oder ein geräumiger Anhänger mitgeführt, so sind in diesem die sperrigen Teile eines zerlegten Faltbootes am besten aufgehoben (zulässige Nutzmasse beachten!)Bei dieser Transportvariante stört das zeitraubende Auf- und Abrüsten des Bootes am Campingort.


Camping Tipps: Planung der Abfahrt und Reise


Beim Planen der Abfahrtszeit für eine Autoreise sind mehrere Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

Generell gilt, dass man die Fahrt nur ausgeruht und gesund antreten soll. Also fährt man nicht etwa nach Feierabend des letzten, ereignisreichen Arbeitstages ab.

In der Saison herrscht morgens auf den Hauptstrecken starker Verkehr, weil viele Urlauber, die sich das ganze Jahr auf diesen Tag gefreut haben, nun schnell am Ziel sein wollen. An Wochentagen kommt auf Landstraßen und in Städten die Spitze des Frühverkehrs hinzu. Es ist darum günstig, entweder sehr früh zu starten, oder in aller Ruhe auszuschlafen und erst relativ spät loszufahren.

Am ersten Tag der Schulferien ist der Trubel auf allen Urlaubsstrecken besonders groß.

Wenn irgend möglich, sollte man diesen Tag für Reisen aller Art meiden.

Bei der Zeitplanung sollten wir auch an die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit denken, die im Laufe des Tages schwankt. Bei den meisten Menschen liegt die Leistungsspitze etwa zwischen 8 und 11 Uhr, das Tief stellt sich zwischen 15 und 16 Uhr ein. Ist man dann noch

nicht am Ziel, wäre zumindest eine längere Pause fällig.

Es sei daran erinnert, dass Kinder bis zu 7 Jahre nicht und ab 8 Jahre auf dem Beifahrersitz nur dann befördert werden dürfen „wenn geeignete, ausreichende, sowie dem Alter und Verhalten der Kinder angemessene Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind“.

Das bedeutet, dass der Sicherheitsgurt in seiner Länge- und den Befestigungspunkten den Körpermaßen des Kindes angepasst sein muss. Wird das nicht beachtet, dann besteht die Gefahr, dass bei einem Verkehrsunfall das Kind am Hals gewürgt wird oder unter dem Gurt herausrutscht. Es ist unverantwortlicher Leichtsinn, wenn eine zwar selbst angeschnallte Mutti auf dem Vordersitz ihr Kleines auf dem Schoß hält. Sie möge sich vorstellen, was im Falle einer Notbremsung oder bei einem Auffahrunfall passieren kann!

Kleine Kinder gehören zusammen mit einem Erwachsenen auf den Rücksitz des Autos.

Die Kindersicherungen an den Türen sind einzuschalten. Hinten kann man eine mollige Liegefläche aus Woll- oder Campingdecken herrichten, auf der das Kind in Grenzen herumtollen und auch schlummern kann. Sicherer, aber viel langweiliger ist ein Kindersitz.

Etwas Spielzeug, ein Bilderbuch, besonders aber das vertraute Kuscheltier sollten nicht fehlen. Besclläftigung mit dem Kind während der Fahrt — z.B. Ratespiele: welche Autofarbe kommt uns gleich entgegen? — lassen die Zeit schneller verfliegen. Für die Schönheiten der vorbeisausenden Landschaft haben kleine Kinder nur selten einen Blick.

Säuglinge soll man nie während der Fahrt füttern. Dafür ist es zu unruhig — und sie könnten sich verschlucken.

Kinder lässt man niemals längere Zeit allein im Auto. Bei einer Überhitzung des Innenraums können Kleinkinder sich nicht allein helfen, und es droht ein Hitzschlag-

Der ungebändigte, auf die Bedienteile des Autos gerichtete Tatendrang heranwachsender Kinder hat schon zu manchem Unglück geführt. Auch das wilde Herumwürgen an der Lenkung im Stand — wie man es leider sehr oft beobachten kann — bekommt den Lenkungsteilen bestimmt nicht gut.


Tipps zum ermüdungsfreien Autofahren


Autofahren bedeutet weniger körperliche, dafür aber harte geistige Arbeit.

Die sich laufend verändernde Verkehrssituation stellt höchste Anforderungen an Konzentration, Reaktionsvermögen und Beobachtungsgabe des Fahrers. Viele Reize fluten über Auge, Ohr,

Tast- und Gleichgewichtssinn auf ihn ein, müssen vom Gehirn koordiniert und in fahrerische Reaktionen umgesetzt werden. Nicht alle Reize dringen dabei vollständig ins Bewußtsein, sondern die Handlungen des Fahrers laufen teilweise automatisch ab (Fahrroutine). Das ist aber frühestens nach etwa 10 000 Fahrkilometern — das entspricht einer Fahrpraxis von etwa einem Jahr — der Fall(Das „in Fleisch und Blut“ übergegangene Reagieren erfordert außerdem ständiges Fahrtraining. Bei Gelegenheitsfahrern verschwindet diese Fähigkeit immer wieder. Sie sollten die ersten Kilometer jeder Fahrt darum besonders vorsichtig angehen-

In kritischen Verkehrssituationen und bei dichtem Verkehr wird ein Fahrer von äußeren Reizen regelrecht überflutet.

Gereiztheit bis zur Aggressivität können je nach Temperament die Folge sein. Jedem Fahrer muss es ein Warnsignal sein, wenn er beginnt, sich über den „traumtänzerischen Idioten“ im vorausfahrenden Pkw zu ärgern. Dann ist es Zeit für eine Pause oder wenigstens etwas verlangsamte Fahrt. Kein Kraftfahrer darf dem inneren Drang nachgeben, sich in seiner Gemütsverfassung aufzuschaukeln und es „dieser Transuse zu zeigen, wie man ordentlich Auto fährt!“

Als Beifahrer sollte man bei schwierigen Verkehrssituationen tiefschürfende Gespräche mit dem Fahrer und sonstige Ablenkungsmanöver vermeiden.

Genauso schädlich wie eine Reizüberflutung kann sich ein Mangel an äußeren Verkehrsreizen auswirked.

Auf langweiligen Strecken mit geringer Verkehrsdichte wird der Fahrer nur wenig gefordert, die Aufmerksamkeit lässt nach, und besonders nachts kommt er schnell ins Dösen. Wenn ein Kraftfahrer plötzlich feststellt, dass er bei scheinbar hellwachen Sinnen nichts mehr über die letzgefahrene Strecke weiß, wenn er grundlos zusammenschreckt oder wenn Phantasiebilder herangaukeln, dann ist es allerhöchste Zeit etwas zu tun-.Frische, kühle Luft, Radiomusik, ein Gespräch oder auch eine kurze Rast mit aktiver Bewegung bringen die Lebensgeister wieder in Schwung und nehmen einer solchen Fahrt die GefahrAuch ein kurzer Schlaf von nur 15 bis 20 Minuten kann bereits Erquickung bringen-

Auf längeren Fahrten braucht man einen aufmerksamen Beifahrer.

Er übernimmt das Kartenlesen, ermittelt Entfernungen, sucht geeignete Stellen für eine Rast

und dirigiert den Fahrer durch unbekannte StädteDas setzt voraus, dass der Beifahrer nicht erst zur Karte greift, wenn die Entscheidungssituation bereits herangereift ist. Nichts wirkt entnervender auf den Piloten, als wenn er immer einige hundert Meter nach einer Abzweigung erfährt: „Ich glaube, da hinten hätten wir rumgemusst!“Auch während eintöniger Fahrt auf verkehrsarmen Straßen kommt dem Beifahrer erhöhte Bedeutung zu. Selbst wenn sich auf den Rücksitzen bereits alles in süßem Schlummer wiegt: Der Copilot muss wach bleiben und mit aufpassen. Eine kleine Plauderei mit dem Fahrer hält diesen munter und gibt beruhigende Gewißheit, dass dieser nicht nur körperlich, sondern auch geistig anwesend ist.

Während der Urlaubsfahrt sollte spätestens nach je zwei Stunden Fahrt eine kurze Rast von 15 bis 20 Minuten eingelegt werden.

Das ist für den Fahrer Wichtig, aber auch für mitfahrende Kinder. Diese bewegen sich dann schon von ganz allein. Darum beim Halt an einer Verkehrsstraße ein waches Auge behalten! Auch die Erwachsenen sollten die Zeit für ein paar Lockerungsübungen nutzen: einfache Gymnastik, wie man sie vom Frühsport her kennt. Wer sich scheut, vor den Augen der anderen Rastenden „herumzuhampeln“, der kann auch eine kurze Strecke durch den Wald rennen. Nervenaufreibende Zwangsaufenthalte in Staus, an Bahnübergängen oder in der Warteschlange an einer Tankstelle sind kein Ersatz für eine Erholungspause!

Für ermüdungsfreies Fahren ist die Sitzposition des Fahrers entscheidend.

Der Sitz sollte in Längsrichtung so eingestellt sein, dass bei mäßig angewinkelten Beinen die

Pedale bequem erreicht werden können, ohne dass man dabei mit den Oberschenkeln oder Knien unten am Lenkradkranz anstößt. Eine einmal gewählte Position sollte immer beibehalten werden, da man sich darauf „einfährt“ und in Notsituationen schneller reagieren kann. Dagegen kann die Neigung der Rückenlehne während der Fahrt auch mal geändert werden, um der Wirbelsäule und den Armen eine andere Lage zu gönnen. Die meisten Fahrer sitzen zu dicht am Lenkrad. Ist man es erst einmal gewohnt, dann fährt man mit ausgestreckten Armen sehr sicher und entspannt. Um ein Nachgreifen bei stärkeren Lenkbewegungen zu vermeiden ist es günstig, den Lenkradkranz mit den Händen bei „5 Minuten vor 3“ zu fassen.

Bei Kolonnenverkehr sollten wir uns bemühen, im Verkehrsstrom mitzuschwimmen.

Ständiges hektisches Überholen, vor allem das verbotene Lückenspringen mit Hineindrängeln in den Sicherheitsabstand anderer Fahrzeuge, stört wie betontes Bummeln übrigens auch den gleichmäßigen Geschwindigkeitsfluß auf der Straße und schadet schließlich allen. Wer aus einer Kolonne zum Rasten ausscheren will, der sollte diese Absicht durch deutliches Fahrverhalten den nachfolgenden Fahrzeugen kundtun (weit rechts in der Spur halten, Antippen der Bremse, rechtzeitiges Blinken).

Bei Verkehrsstaus sollten sich alle Fahrzeuge weit rechts halten, der Motor muss abgestellt werden. Keinesfalls darf man versuchen, sich auf der linken, teilweise noch freien Spur weiter nach vom zu mogeln; sie ist Einsatzfahrzeugen freizuhalten.

Vielen Menschen; vor allem Kindern, wird im Auto häufig schlecht. Selbst wenn der Fahrstil entsprechend milde gestaltet wird, der Fahrer Kurven und Bodenwellen behutsam angeht, kann er nicht immer vermeiden, dass schließlich bei irgend jemand das Frühstück wieder hervordrängt. Dann ist es zum Anhalten oft zu spät oder nicht der rechte Ort. Es hat sich in solchen Fällen bewährt, einen Vorrat gereinigter und oben aufgeschnittener Milchtüten aus Plastik griffbereit zu haben (schon beim Einpacken sollten sie 'probehalber aufgepustet werden). Einige bereitgelegte Zellstofftücher oder ein feuchter Waschlappen bewähren sich, nachdem alles vorüber ist.

Ganz schlimm betroffenen Personen verschreibt der Arzt ein sicher wirkendes Medikament, das einige Zeit vor der Fahrt genau nach Vorschrift einzunehmen ist. Das Mittel dämpft nicht nur, den Magen, sondern auch alle anderen physischen und psychischen Aktivitäten. Für den Fahrer ist daher ein solches Medikament absolut tabu.

Für die Unterwegs-Verpflegung für Autoreisende gelten sinngemäß die Tipps für die Bahnfahrt.

Man braucht wegen des weniger eingeschränkten Gepäcks aber nicht nur auf belegte Brote zu orientieren. Bei Ganztagsfahrten sollte man auf eine längere Mittagsrast mit warmem Essen nicht verzichten. Dazu bieten sich unterwegs viele Raststätten an. Am schnellsten geht es erfahrungsgemäß in kleineren Dorfgaststätten, besonders, wenn sie etwas abseits von der Hauptstraße liegenMit einem Campinganhänger am Haken kann man natürlich an einem stillen Fleck — z.B. an einem See — Rast machen, ein Schnellgericht bereiten oder Mitgenommenes aufwärmen, anschließend ein Sonnenbad nehmen oder sich in den kühlen Fluten etwas erfrischen. So wird bereits die Fahrt Bestandteil der aktiven Urlaubsgestaltung und vor allem für Kinder weniger eintönig.

Das alles funktioniert übrigens an schönen Tagen auch bei einer Mittagsrast mit Solo-Pkw, wenn man den Kocher und etwas Geschirr griffbereit verstaut hat.

Wer eine längere Fahrt ins Ausland plant, der sollte sein Auto gewissenhaft vorbereiten.

'Von absoluter Verkehrstüchtigkeit darf es keine Abstriche geben. Eine rechtzeitige gründliche Werkstattdurchsicht ist anzuraten, nicht erst in letzter Minute; denn es können sich noch größere Instandsetzungsarbeiten erforderlich machen. Die wichtigsten Zubehörteile werden eingepackt (Zündkerzen, Kerzenstecker, 2m Zündkabel, Zündspule, Kondensator, Benzinpumpenmembran, Keilriemen, Schlauchbänder, Sicherungen und Ersatzlampen, Reserveschlauch, Ventileinsätze, Zylinderkopfdichtung (!), Schraubensortiment, Blinkgeber, Bremsflüssigkeit, Zündverteiler mit Läufer, Handwaschpaste), und das Bordwerkzeug wird erweitert. In

manchen Werkstätten kann man sich für bestimmte Autotypen ein Ersatzteilpaket ausleihen; nur die entnommenen Teile müssen später bezahlt werden. Vorsichtige Fahrer haben sogar Gelenkwellen, Radlager und Reservekohlen für Lichtmaschine und Starter dabei.

Bei einer Auslandsfahrt mit Kfz sollte man bereits vorder Abreise einen genauen Streckenplan für Hin- und Rückfahrt ausarbeiten.

Das ist ein Zettel mit den zu durchfahrenen Hauptorten, Grenzübergängen und Abzweigungen, einschließlich der Entfernungsangaben. Soweit möglich sollten die vorgesehenen Tankstellen und Transitcampingplätze vermerkt werden. Es entsteht ein doppelter Vorteil: Einesteils kann man den Plan bereits zu Hause zur Basis der Zeit- und Fahrkostenplanung benutzen, andererseits ist er zur. Orientierung während der Fahrt sehr nützlich. Außerdem ist bekanntlich Vorfreude die schönste Freude.

Wegweiser haben ihre eigenen Gesetze!

Das gewünschte Ziel — vor allem, wenn es sich um eine mittelgroße Ortschaft handelt — wird nur selten ausgewiesen. Man spart sich unnötiges Herumirren, wenn man auf dem Streckenplan bei größeren Städten mit erwartungsgemäß schwieriger Durchfahrt auch den nächsten Ort und eine fernere Großstadt vermerkt, zu der die Route führt, auf der man die Stadt zu verlassen gedenkt. Eine gute Hilfe sind auch die auf den Autokarten angegebenen Straßennummern, die an sehr vielen Stellen der Straße und auf Wegweisem immer zu finden sind.


Camping Tipps mit dem Fahrrad oder Motorrad


Der Urlaub ist sicher für jeden ein Höhepunkt des Jahres, auf den er sich lange freut.

Um dieses schöne Erlebnis nicht zu schmälern oder gar dramatisch enden zu lassen, hier ein Appell besonders an die etwa 3 Millionen Motorradfahrer: Gerade im starken Urlaubsverkehr mit vollbeladenen Maschinen ist ein angemessenes und umsichtiges Fahrverhalten lebenswichtig. Lieber öfter etwas verhaltener, als einmal zu forsch! Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist auf einem Motorrad 20mal größer als in einem Pkw. Wirkliche Könner mißt man nicht an crossverdächtigen Kavalierstarts, nicht an rasanter Geschwindigkeit, nicht an gewagten Überholmanövern oder an sonstigem Imponiergehabe, sondern daran, wie rücksichtsvoll sie sich. gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten, wie sie Gefahrensituationen zu meistern verstehen und an ihrer jederzeit beherrschten Fahrweise.

Motorradtouristen, die längere Zeit mit dem Zelt Urlaub machen wollen, können von der empfohlenen Grundausstattung für Tramper ausgehen.

Dazu ist ergänzende Bekleidung nötig: regendichter Motorradanzug, Nierenschutz, Schutzhelm und Brille, langschäftige Stiefel und warme, lange Socken, Mund-Halstuch, Motorradhandschuhe, dicke Unterwäsche mit langer Unterhose. Außerdem sollten mitgenommen werden: Zeltplane als Sonnen- und Regenschutz, elektrische Lampe mit Handlampenstecker , Wolldecke und, wenn noch Platz ist, an Stelle der Biwakmatte eine Luftmatratze und ein 2oder 5-l-Wasserkanister.

Vor einer längeren Motorradtour kontrollieren wir die Maschine gründlich auf einwandfreien technischen und verkehrssicheren Zustand sowie auf Vollständigkeit des vorgeschriebenen Zubehörs.

Das Werkzeugsortiment sollten wir etwas erweitern, und auch ein paar Ersatzteile können nichts schaden. Wir empfehlen folgendes: zwei Zündkerzen, Kerzenstecker, Unterbrecherkontakt, zwei Kettenschlösser, Ventileinsätze, Reserveschlauch (bei unterschiedlich großen Rädern je einen), Bowdenzüge, mehrere Speichen, Reserveglas für Rückspiegel, Isolierband, Luftdruckprüfer, etwa 1 m Benzinschlauch (auch zum Umfüllen!), Schraubensortiment, Reparaturhandbuch, Handwaschpaste und Putzlappen.

Bei mehrtägigen Motorradreisen sind die täglich zu bewältigenden Kilometer kaum planbar.

Man kann zwar bei größeren Maschinen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55 bis 65 km/h (bei Kleinkrafträdern mit etwa 40 km/h) rechnen — auf Autobahnen sogar mit 90 km/h (55 km/h) —, aber das Wetter macht den Zweiradfahrern oft einen Strich durch ihre Kalkulation. Bei strömendem Regen kann es Zwangsaufenthalte von mehreren Tagen geben. Unter günstigen Bedingungen lässt sich bei Zeltübernachtung ohne Streß mit einer großen Maschine eine tägliche Strecke von 300 bis 400 km bewältigen, mit einem Kleinkraftrad 200 bis 250 km. Ist man sich seines Übernachtungsplatzes schon sicher, z. B. in einer vorbestellten Jugendherberge, so schafft man wohl auch 50 km mehr.

Bei Motorrädern sind Gruppenfahrten besonders günstig.

Das Gepäck lässt sich besser verteilen, seltener benötigte Ersatzteile und zusätzliches Werkzeug brauchen nur einmal eingepackt zu werden. Gruppenfahrten drosseln aber auch mehr

oder weniger das Durchschnittstempo, da man sich nach dem unerfahrensten Fahrer und der schwächsten Maschine richten muss. Daher empfiehlt es sich, nicht mit Kleinkrafträdern und großen Maschinen gemeinsam auf Fahrt zu gehen. Das führt dazu, dass die kleinen Maschinen ständig mit Vollgas gejagt werden und die großen kaum über den dritten Gang hinauskommen. Will man trotzdem zusammen Urlaub machen, so sollte man getrennt fahren, aber gemeinsam rastenDie geringere Geschwindigkeit der Kleinkrafträder gleicht man entweder durch eine Zeitvorgabe aus, oder die „Brummer“ fahren voraus und machen schon Quartier.

Motorradfahrer im Konvoi müssen sich im Verkehr besonders diszipliniert verhalten.

Ein Nebeneinanderfahren ist ebenso unerlaubt wie häufiger Positionswechsel der Kräder in der Kolonne. Es ist ausreichender Sicherheitsabstand einzuhalten. Fährt ein Teil der Gruppe an einer Ampel noch bei Grün/Gelb über die Kreuzung, so trennt er sich damit automatisch von den nachfolgenden Maschinen. Es ist darum in Städten besser, getrennt zu fahren und sich erst wieder am Ortsausgangsschild zu sammeln.

Bei Krafträdern ist ein Tankrucksack eine feine Sache. Er verbessert die Lastverteilung auf der Maschine und ist auch während der Fahrt zugänglich. Dann kommen alle Gegenstände hinein, die man schnell bei der Hand haben muss: Marschverpflegung, Ausweise, Geld, Karten, Handwaschpaste und Handtuch, Fotoapparat, Ersatzfilme, Sonnenbrille, Handschuhe, Regenplane und Luftdruckprüfer. Einen mit Riemen aufzuschnallenden Tankrucksack mit Reißverschluß kann man sich aus gummiertem Stoff oder imprägnierter Zeltleinwand passend zur Maschine selbst schneidern. Ein bis zwei flache Obertaschen nehmen die kleinen Dinge auf. Am Boden wird weicher Flanellstoff aufgenäht (z. B. Staubtücher), damit der Lack des Tanks nicht zerkratzt wird.

Die Grundausrüstung für Camping mit dem Fahrrad entspricht etwa der für Tramper.

Folgendes sollte ergänzt werden: kurze Jeans, Schal, Stoffmütze mit Schirm, Stauboder Sonnenbrille, statt Wanderschuhe besser knöchelhohe Sportschuhe und Handschuhe.

Tourenfahrräder sind für lange Fahrten geeigneter als Klappräder. Bei letzteren braucht man mehr Energie für die Fortbewegung, weil die viel kleineren Räder einen höheren Rollwiderstand habenWichtig für ermüdungsfreies Fahren ist, dass das Rad den Körpermaßen des Radlers angepasst wird. Der Sattel wird in einer Höhe eingestellt, dass man bei ausgestreckten Beinen noch mit den Zehenspitzen den Boden erreicht. Die Lenkergriffe sollen in gleicher Höhe wie der Sattel oder noch etwas höher stehen, jedoch kann individuell auch eine andere Position entspannender sein-

Beruhigt kann nur der auf eine längere Tour gehen, dessen Fahrrad sich in technisch einwandfreiem Zustand befindet.

Alle zur Verkehrssicherheit beitragenden Einrichtungen (zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen, Klingel, Beleuchtung, Rückstrahler am hinteren Schutzblech und an den Pedalen) müssen funktionieren. Auch ein Rückspiegel sollte vorhanden sein. Es empfiehlt sich, zusätzliches Werkzeug und einige Ersatzteile mitzunehmen, um nicht schließlich den Drahtesel schieben oder gar tragen zu müssen. Wir empfehlen — für zwei oder drei Fahrräder gerechnet — folgende Teile: zwei Ersatzschläuche, Flickzeug, mehrere Kettenschlösser, Ersatzlampen, Bremsklötze, Bowdenzüge für

Bremsen und Schaltung, mehrere Speichen, Ventileinsätze, Isolierband, Schraubensortiment für Fahrräder, Spezialschlüssel für Fahrradmuttern und Speichen, Kombizange, Luftpumpe, kleine Flachfeile und Dorn (etwa 2,5 mm für Kettenreparatur) und Fahrradschloß-

Mit dem Fahrrad sollte man sich keine größere tägliche Strecke als 60 bis 80, allerhöchstens 100 km vornehmen, anfangs weniger, später kann man sich steigern.

Die Fahrgeschwindigkeit soll 12 bis 18 km/h betragen. Ist man mit Kindern unterwegs, muss man deren Kräftehaushalt berücksichtigen und steuern; sie neigen dazu, sich anfangs mehr als notwendig zu verausgaben. Ausdauer kann man schon einmal vor der großen Fahrt testen.

Alle Beteiligten einer Radtour fahren hintereinander, ganz rechts auf der Straße. Wenn vorhanden, müssen Radwege benutzt werden. Der im Straßenverkehr erfahrenste Erwachsene fährt ganz vorn, ein anderer am Ende der Kolonne. Die Gruppe bleibt immer zusammen. Bei Gebirgsfahrten, aber auch bei Gegenwind zahlt sich eine Gangschaltung aus. Man spart Kräfte und ist insgesamt schneller.

Beim Radfahren vermeidet man, wenn es irgend geht, die Hauptverkehrsstraßen.

Besser ist es, Wald-, Feld-, Radwege oder Nebenstraßen zu bevorzugen. Bei einer Panne muss man unbedingt von der Straße herunter. An belebten Kreuzungen oder beim Linksabbiegen im dichten Verkehr ist es keine Schande, das Fahrrad an der Hand zu leiten.


Tipps zum Wasserwandern mit dem Boot


Eskimos waren die ersten Kanuten. Ihre offenen Fellboote, leicht und wendig, dienten vorrangig dem Nahrungserwerb. Heute sitzen Freizeitkapitäne in ganz ähnlichen Konstruktionen, sind damit im Urlaub auf Seen und Flüssen unterwegs, wechseln zwar den Übernachtungsort, aber campieren doch im Zelt oder auf ihrem etwas größeren Boot.

Wasserwandem mit Paddelbooten, egal, ob im Einer, im Zweier, im Faltboot oder im Plastikboot, hat seinen besonderen Reiz.

Man erlebt die Natur unmittelbar, durch keinen Motorenlärm gestört, und man sitzt so nahe am nassen Element, dass man sich mit ihm eng verbunden fühlt. Selbst in die schmalsten und flachsten Wasserläufe kommt man hinein. Rinnsale, in denen sich Motorbootfahrer bereits die Scherstifte zertrümmert und die Bootshäute zerschrammt hätten, sind für Paddler kein Hindernis. Selbst dann nicht, wenn sie mit Wehren und Stegen nur so gespickt sind.

Eine erlebnisreiche Urlaubsform also, aktiv-erholsam für Leib und Seele! Die Ausrüstung ist nicht teuer und sogar von noch Wenigverdienenden aufzubringen. Auch auf die Ausleihe einer kompletten Ausrüstung sei hingewiesen. Sie ist in manchen Orten möglich, man muss sich nur rechtzeitig vor Saisonbeginn darum kümmern. Am besten, man fragt in einem größeren Sportgeschäft nach.

Was braucht der Wasserwanderer auf seiner Fahrt?

Kurz, er benötigt gerade eben so viel, dass er nie friert, sich ernähren und geschützt schlafen kann, ein bißchen für die Körperhygiene und etwas fürs Boot, Papiere und Kartenmaterial. Ein Mehr bringt meist schon Stauprobleme, manches ist auch nässegefährdet (Fotoapparat!). Besonders Pfiffige sitzen auf dem gefalteten Schlafsack, die Luftmatratze als Rolle unter den Knien, die „Futterkiste“ vorn aufs Verdeck geschnallt, um auch während der Fahrt keinen Schwächeanfall zu erleiden. So wird Raum geschaffen für das Bier, den Grill und vor allem für den Stereorecorder! Der geforderte Freibord von 15 cm ist längst unterschritten. Wer denkt schon daran, dass er mal kentern kann?

Des Paddelns noch Ungeübte sollten sich in den ersten Tagen der Fahrt nicht zuviel vornehmen.

Sonst hängen ihnen am Abend die Arme wie „schlaffe Würste“ am Körper. Die anhaltende und ungewohnte Beanspruchung der Arm- und Brustmuskulatur will trainiert sein!

Für die erste Tour wählen wir eine Route, bei der die Rückfahrt mit der Wasserströmung erfolgt. Im Wasserwanderatlas ist die Fließrichtung der Gewässer durch Pfeile markiert.

Auch die Paddeltechnik will geübt sein.

Man greift das Paddel, die Knie sind im Boot leicht angewinkelt, der Oberkörper vorgebeugt. Bei der Paddelbewegung wird das Paddel bei gestrecktem Arm ins Wasser gesetzt, der andere, in Nasenhöhe gehaltene Arm ist gebeugt. Dann wird das Paddel unter Beugen des gestreckten Armes durch das Wasser gezogen, wobei diese Bewegung durch Strecken des anderen Arms unterstützt wird. Jede der beiden das Paddel greifenden Hände beschreibt also eine Ellipse im „Gegentakt“ Kurven fährt man, indem auf der kurvenäußeren Seite entweder stärker „durchgezogen“ oder überhaupt nur auf dieser Seite gepaddelt wird. Die Paddelbewegung übt man zunächst auf einem unbefahrenen und stillen Gewässerabschnitt. Zwei Gummiringe (Wasserabweiser), rechts und links auf den Paddelschaft geschoben, verhindern, dass Wasser vom Blatt über die Arme und Beine und ins Boot läuft.

Das Paddelboot wird von zwei Personen ins Wasser gesetzt, am Bug und am Heft gefasst.

Der Bug zeigt dabei gegen die Strömung bzw. zum offenen Wasser. Beim Einsteigen von einem Steg aus oder aus dem flachen Wasser muss man vorsichtig zu Werke gehen, damit einerseits das Boot nicht kentert, andererseits Gerüst oder Haut nicht beschädigt werden. Darum immer auf die Bodenleiter treten und das Boot mit einer Hand zum Körper ziehen. Ist kein Steg vorhanden, steigen wir immer von der flachen Uferseite ins Boot.

Das Boot wird beladen, wenn es im Wasser liegt.

Etwas weichere Gepäckteile kann man sich auf den Sitz legen, aber das hat Vor- und Nachteile. Sitzt man zu hoch, so beeinflußt der hohe Schwerpunkt die Kippstabilität des Bootes, sitzt man dagegen zu tief, so paddelt es sich schwerer. Ein vorteilhaftes Mittelmaß sollte darum jeder selbst erproben.

Paddler halten sich möglichst in der Nähe des Ufers, in engen Gewässern und Kanälen grundsätzlich rechts.

Weiter draußen tummeln sich in Seen und auf breiten Flußstrecken die Sportmotorund -segelboote, und die Berufsschiffahrt zieht ihre vorgeschriebene Bahn in der Fahrrinne. Beim gegenseitigen Überholen, Kreuze 41 der Kurse und beim Ausweichen gelten die Regeln der Sportbootanordnung, die auch der Paddler genau kennen und befolgen muss. Die Berufsschiffahrt hat grundsätzlich Vortritt!

Wer mit seinen Kräften haushalten will, der wählt auf breiten Flußstrecken bergwärts immer die Seite mit der geringeren Strömung.

In Flußbiegungen ist das im allgemeinen die kurveninnere Seite, bei der man auch die Kurve kürzer und weniger steil durchfährt. Vorsicht aber wegen der dort häufigen Untiefen infolge von Sandablagerungen. Zwischen den Buhnen großer Flüsse kann sich die Strömungsrichtung in Ufernähe sogar umkehren. Das hilft bei richtigem Kurs Kräfte sparen-

Wehre und Wasserfälle mit einem Kanu zu überfahren ist in Abenteuerfilmen nicht ohne Effekt. Der Neuling in diesem Sport sollte aber selbst ganz flache Wehre zunächst lieber umtragen, sonst endet die Angelegenheit mit einem Kopfstand oder als „Unterseeboot“. Könner dagegen gehen auch im Boot über nicht allzu hohe Wehre, wenn der Wasserstand ausreichend ist. Unbekannte Wehre sind vor dem Befahren unbedingt auf Hindernisse zu überprüfen, damit nicht die Bootshaut aufgeschlitzt wird.

Sportboote fahren in der Reihenfolge in die Schleuse ein, in der sie angekommen sind.

Vorher müssen sie am vorgesehenen Liegeplatz warten, bis die Schleuseneinfahrt freigegeben wird. Oft gibt auch das Schleusenpersonal Anweisungen, wie man sich in der Schleusenkammer zu stapeln hat. Die Berufsschiffahrt hat auch in der Schleuse Vorrang. In der Schleuse ist der Motor abzustellen, jedoch wird im allgemeinen nicht gefordert, dass man ein Motorboot in die Kammer hinein- und auch wieder herauspaddelt. Segel müssen aber vor der Einfahrt geborgen werden. In der Schleuse bleibt man im Boot, auch die Kinder sollten keine Spaziergänge unternehmen!

Der schlimmste Fehler, den man in einer Schleusenkammer begehen kann, ist, das Boot festzumachen.

Wenn man dann beim Fluten oder Lenzen der Kammer in der Aufregung nicht schnell genug reagiert, wird das Boot entweder ersäuft oder erhängt. Einige Schleusenwärter versichern ehrenwörtlich, das so etwas schon öfter passiert sei. Am sichersten legt man sich in der Schleuse fest, indem man eine Leine als lose Schleife um eine senkrechte Stange an der Kammerwand legt.


Reisetipps für Rucksacktouristen


Rucksacktouristik

Bei vielen jungen Menschen ist die erste selbständige Campingreise mit dem Trampen verbunden. Wegen des typischen Kennzeichens solcher Camper — dem prallgefüllten Rucksack mit der Zeltausrüstung — werden sie auch als Rucksacktouristen bezeichnet. Weite Strecken werden zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Anhalter zurückgelegt. Sei es, dass das Trampen als Reisemethode zum geplanten Zielort, dass es als Urlaubstour mit Übernachtung in verschiedenen vorbestellten Quartieren oder einfach nur als Tour „ins Blaue hinein“ verstanden wird, immer ist es die abenteuerlichste, erlebnisreichste und meist auch preiswerteste Art zu reisen. Allerdings ist es nicht die unbeschwerteste und auch nicht die komfortabelste. Überall finden sich aber Gleichgesinnte und neue Freunde. Später werden die erlittenen Strapazen von den schönen Erinnerungen bald überwachsen.

Rucksacktouristik erlaubt nur spartanisches Gepäck.

Einesteils muss man für jede Übernachtungsform und für jedes Wetter gerüstet sein, andererseits belastet jedes zusätzliche Kilo den zügigen Wanderschritt. Als Mindestausrüstung für eine Ferienwandertour mit Zelt sei empfohlen an

Kleidung: Pullover, Hemd, Jeans, feste Wanderschuhe (durch mehrmaliges Einfetten wasserdicht gemacht), leichte Turnschuhe oder stabile Sandalen, Wollmütze, zwei T-Shirts, Unterwäsche zum Wechseln, drei Paar Strümpfe (davon ein Paar dicke Wollsocken), Bade- und Sportzeug, Regencape oder wasserdichter Anorak mit Kapuze;

Zelt- und Kochausrüstung: Berg- oder Wanderzelt (möglichst Synthetik), Biwakmatte, Schlafsack, Eßund Kochgeschirr, Büchsenkocher für Benzin oder Hartspiritus, dazu Brennstoff, Plastik-Trinkflasche, Zeltapotheke, Nahrungsmittel für kleine Mahlzeiten, Gasfeuerzeug, Dosenöffner und eine kleine Wachstuchdecke.

Sonstiges: Zwei Handtücher, Waschbeutel, Näh- und Schreibzeug,

Waschmittel in der Tube, kleine Gummischüssel, Armbanduhr, Nagelfeile, Toilettenpapier, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, Taschenmesser, Kartenmaterial, Kompaß, zwei Taschentücher, eventuell Fotoapparat und Ersatzfilme, Geld und Ausweispapiere in einer Gürteltasche oder im Brustbeutel.

Jeder trägt seine Sachen im Wanderrucksack oder auf dem Tragegestell selbst.

Gemeinsam benutzte Dinge werden gleichmäßig auf alle verteilt. Breite Schultergurte sind günstiger als schmale, sie drücken auf Dauer weniger. Gurte lassen sich im Schulterbereich auch mit Schaumstoffstreifen in Stoffschläuchen abpolstern. Das ist für Dauerwanderer sehr zu empfehlen. Sehr vorteilhaft ist ein Rucksack mit Tragegestell, das sich auch als Hocker aufstellen lässt.

Beim Trampen in der kühleren Vor- und Nachsaison muss man wärmere Kleidung mitnehmen.

Wegen der allgemein stärkeren Bodennässe sind zum Wandern auch leichte Gummistiefel geeignet (mindestens eine Nummer größer kaufen). Darin trägt man zwei Paar lange Socken übereinander: am Fuß dicke Wolle oder Baumwolle. Günstig sind außerdem Einlegesohlen oder Füßlinge aus dünnem Filz, die man sich passend selbst nähen kann. Auch beim Übernachten im Zelt sollte für zusätzliche Wärme- und Feuchtigkeitsisolierung gesorgt werden, z.B. mit einer Schicht trockenen Laubs oder Strohs unter dem Zeltboden. Notfalls hilft schon eine untergelegte Plastikfolie, die seitlich etwas unter dem Zeltboden herausragt.

Tramper bemühen sich meist, größere Strecken per Anhalter vorwärtszukommen.

Das stößt vor allem im Ausland seit einiger Zeit auf große Schwierigkeiten, weil zu Fuß ständig mehr, mit dem Auto dagegen immer weniger Urlauber unterwegs sind. Viele Tramper erschweren sich aber ihre Situation zusätzlich selbst. Gehen wir davon aus, dass es die Autofahrer sind, die den Anhaltern einen Dienst erweisen, so nimmt es nicht wunder, dass viele von ihnen auf Äußerlichkeiten bei ihrem Fahrgast achten. So bleiben verwahrlost anmutende Gestalten, die mit den trägen Bewegungen einer Aufziehpuppe zum Anhalten animieren, oft lange Zeit am Wegesrand stehen.

Weibliche Tramper sollten bedenken, dass sich mitunter hinter der freundlichen Bereitwilligkeit des Fahrers zur Mitnahme auch unlautere Absichten verbergen können.

Ist eine junge Dame erst einmal im Auto, dann kann sie sich meist nicht mehr wirksam zur Wehr setzen. Obwohl auch das keine vollständige Garantie gegen Belästigungen bietet, sollten Anhalterinnen das Mitfahren auf die Stunden des Tageslichts beschränken und möglichst zu zweit sein. Es kann auch nicht schaden, schon vor dem Einsteigen einen unauffälligen Blick auf das polizeiliche Kennzeichen mit der Zulassungsnummer zu werfen.

Es gibt einen hinterhältigen Trick, einen einsamen Autofahrer zum Anhalten zu bewegen.

Ein attraktives, aber verlassen wirkendes weibliches Geschöpfchen lockt ihn mit eifrigem Winken an den Straßenrand, was im allgemeinen nicht schwerfällt. Erst wenn das geklappt hat, springt ihr Begleiter — turmhoch mit Rucksäcken beladen — freudig hinter einem Gebüsch hervor. Klar, dass der Fahrer dann sauer reagiert! Nicht etwa, weil ihm die Petersilie verhagelt ist, sondern weil er so viel Gepäck beim besten Willen nicht mehr unterzubringen vermag. Und das kann ihm doch niemand übelnehmen?!


Tipps zum Übernachten zwischendurch


Gegen ein Paar Stunden Schlaf im Wohnwagen oder Auto auf einem öffentlichen Parkplatz wird kaum jemand etwas einzuwenden haben.

Voraussetzung ist, es geschieht in aller Stille, und man entwickelt nicht „fröhliches Campingleben“ mit lustig-lärmender Sitzrunde, Grillparty und lauter Kofferradiomusik. Im übrigen hängt das Verhalten bei einer solchen Notübernachtung auch etwas von den örtlichen Bedingungen ab. Auf bewachten Parkplätzen holen wir die Erlaubnis des Parkwächters ein.

Bei einer Übernachtung außerhalb öffentlicher Campingplätze müssen wir die Bedingungen des Naturschutzes besonders beachten.

Wir wählen am besten eine Lichtung, eine Wiese an einem Flüßchen, einen Sandstreifen am See oder einen Feldrain. Keinesfalls dürfen wir bewirtschaftete Ackerflächen schädigen oder Feld- und Waldwege versperren. Wir vergraben auch nicht unseren Müll, sondern wir nehmen ihn am nächsten Morgen mit und deponieren ihn in einem Abfallbehälter. Nur eine Ausnahme davon gibt es: Unsere körperlichen „Abfälle“ gehören unter die Erde; ein Spaten sollte darum unseren diesbezüglichen Weg in die Büsche begleiten-

Generell sollte eine Übernachtung außerhalb eines Zeltplatzes — egal ob im In- oder Ausland — als Notlösung betrachtet werden und eine Ausnahme sein.

Das gilt vor allem für die Zwischenaufenthalte bei tagelangen Auslandsfahrten. Prinzipiell ist eine Übernachtung auf einem Campingplatz immer möglich, wenn man die Fahrt etwas plant. Man weiß dann, wo und wann der nächste Platz erscheint. Die „üble Praxis, die manche schöne Theorie verdirbt“, sieht dagegen oft anders aus: Kommt man sehr spät an, so nimmt der auserwählte Platz wegen Überfüllung niemanden mehr auf, ist es dagegen noch früh am Tage, so möchte man noch etwas vorwärtskommen, -. und dann findet sich kein Campingplatz mehrTrotz alledem: Der Zeltplatz ist immer die bessere Lösung, auch wenn die Tagesetappe einmal etwas kürzer ausfällt. Dort ist man sicher untergebracht und findet hygienische Einrichtungen vor. Wie erfrischend, wenn man nach Hunderten von Kilometern auf staubiger Landstraße kühl duschen, in einem nahegelegenen Restaurant warm essen und den nächsten Reisetag mit einer kulturvollen Morgentoilette beginnen kann. Kommt man wirklich einmal früher als geplant an, so kann man am Rest des Tages die Umgebung erkunden und reizvolle Sehenswürdigkeiten erschließen.

Jugendliche, die „per pedes“ oder Zweirad im Urlaub unterwegs sind, sollten auch an die Möglichkeit einer Zwischenübernachtung in einer Jugendherberge denken.

Das ist zwar in der Saison ohne Vorbestellung eine äußerst unsichere Sache, aber Anklopfen kostet nichts. Für diejenigen, die ein kleines Wanderzelt im Gepäck haben, steigen die Chancen beträchtlich; denn viele Jugendherbergen gestatten im Rahmen ihrer Kapazität dessen Aufstellung am Haus. Dann kann man auch die Einrichtungen der Herberge ganz oder teilweise mitbenutzen.

Wer in seinem Zeltanhänger zwischendurch auf der Reise übernachten will, der ist in keiner sehr glücklichen Lage. Einesteils ist der Aufwand für das Aufstellen und Wiederzusammenbauen bei nur einer Übernachtung doch unverhältnismäßig groß, andererseits verzögert sich die Abreise am nächsten Morgen oft um einige Stunden, weil das Zelt erst abtrocknen muss (auch vom Morgentau). Regnet es schließlich weiter, so weiß man überhaupt nicht mehr so recht, wie es weitergehen sollBesser ist, man führt ein kleines Beizelt mit sich. Ein Teil der Mannschaft schläft im Auto, der Rest im Zelt.


Hilfe bei der Kaufentscheidung eines Camping Zelts


Das Angebot an Zelten aller Größen ist so vielfältig und wechselt so oft, dass eine Beschreibung einzelner Typen nicht lohnt.

Wir besprechen die Zelte daher nur nach Größengruppen bzw. ihrem Verwendungszweck und müssen die Information über Details dem Käufer selbst überlassen. Dazu stehen reichhaltige Prospekte des aktuellen Angebots in den Fachverkaufsstellen bereit.

Beim Kauf eines Zelts muss man etwas perspektivisch denken.

Das trifft weniger für ein Hauszelt zu, in dem ein Jugendlicher mit Freund oder Freundin das Campieren in seiner ursprünglichen Form erleben will, sondern mehr für ein Steilwandzelt mit umfangreicher Ausrüstung, das sich ein unlängst getrautes Paar zulegt. Nachwuchs wird sich einstellen, und dann ist bei einem zu klein gekauften Zelt der Platz zu eng. Eine zunächst etwas üppig ausgefallene Leinwandvilla bläht zwar das Gepäck auf, beim Wohnen hat man aber durchaus willkommene Ellbogenfreiheit.

Schlafen — und darauf allein orientiert die vom Hersteller angegebene Personenzahl für ein Zelt — ist nur die eine Seite des Campinglebens. Ebenso lange — bei andauerndem Regen erheblich länger — muss man im Zelt den weitaus bewegungsaktiveren Lebenszustand verbringen. Den dafür notwendigen Lebensraum muss jeder Käufer selbst abschätzen und mit dem Platzangebot im auserwählten Zelttyp vergleichen.

Die Vorteile von Touristenzelten (Haus-, Wanderoder Bergzelte) sind geringes Gewicht, kleine Packmaße, gute Sicherheit gegen Sturm und der niedrige Preis. Touristenzelte bestehen fast immer aus nur einem Raum. Seitenwände, der etwas hochgezogene Boden und das Spitzdach mit Traufe sind fest miteinander vernäht. Wegen ihrer recht einfachen Gestängekonstruktion — heute fast immer mit stabfreiem Eingang —, die im Extremfall nur aus einer oder zwei senkrechten Stützen besteht, sind sie sehr schnell aufzustellen. Für das Dach und die Seitenwände wird vorrangig Baumwollgewebe, bei sehr, leichten Bergoder Wanderzelten auch Synthetik verwendet. Der Zeltboden besteht aus stabiler, wasserdichter Folie oder beschichtetem Gewebe. Beim klassischen Hauszelt ist hinten ein Gepäckgiebel (die sogenannte Apsis) angesetzt.

Die meisten Ausführungen geben zwei bis drei Personen Raum, jedoch ist die Bewegungsfreiheit gering und der Komfort spärlich. Nur im Mittelbereich größerer Hauszelte kann man stehen.

Besonders vorteilhaft ist bei einem Hauszelt ein überdach.

Es gibt Doppeldachzelte, bei denen das Innenzelt in das Überzelt eingehängt wird. Aber man kann sich ein Überdach auch selbst aus Folie oder hellem Zeltleinen anfertigen, das im Abstand von 10 bi 20 cm über dem eigentlichen Zeltdach auf einer zweiten Firststange aufgespannt wird. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Nässeschutz, und das dazwischenliegende Luftpolster isoliert wirksam gegen Hitze und Kälte. Das Überzelt kann soweit vorgezogen werden, dass vor dem Zelteingang ein wettergeschütztes Plätzchen entsteht. Dieses ist vor allem zum geschützten Kochen geeignet, wird aber auch gern als Bodentisch benutzt, wenn man, bäuchlings auf der Matratze liegend, den Kopf draußen, liest, schreibt oder gemütlich klönt. Zwei befreundete Mannschaften stellen dazu gern ihre Zelte mit den Eingängen gegenüber auf. In jedem Fall ist bei einem Überzelt auf sturmsichere Abspannung zu achten.

Bergund Wanderzelte haben mitunter recht kurios anmutende Formen und Konstruktionsdetails.

Da gibt es sechsund achteckige Grundrisse, außenliegendes Gestänge, spitzenund tunnelförmige Dächer und schließmuskelartige Schlupföffnungen als Eingang. Alle diese Formen sind kein Qualitätsmerkmal, sondern von Zweckmäßigkeit diktiert. Sie dienen hauptsächlich der Gewichtsreduzierung, dem schnellen Aufstellen und der Sicherheit gegen SturmDie zum Schlafen nicht nutzbaren Ecken lassen sich immer als Gepäckstauraum nutzen.

Steilwandzelte sind gegenüber Hauszelten erheblich komfortabler. Sie lassen sich sehr wohnlich einrichten, haben größere Fenster mit Gardinen und, bei abgeteilten Räumen, auch ein größeres Platzangebot. Man kann im ganzen Zelt aufrecht stehen. Steilwandzelte haben aber auch Nachteile. Dazu zählen größere Masse und Packvolumen, die Anfälligkeit gegen Sturm, die erforderliche große und ebene Stellfläche, die längere Aufbauzeit und der bedeutend höhere Preis. Steilwandzelte gibt es ab 5 m2 Grundfläche für zwei Personen bis über 25 m2 für eine sechsköpfige Gemeinschaft. Zum eigentlichen Schlafbereich kommen der Wohnbereich und der Küchentrakt hinzu, die doppelt bis 3,5mal so groß wie der Schlafbereich sein sollten. Ein Vordach — die sogenannte Veranda — kann besonders bei schönem Wetter den Wohnbereich beträchtlich erweitern, außerdem ist man der Natur näher.

Je mehr Zeit mah während des Jahres im Zelt verbringt, um o größer sollte die Zeltgrundfläche gewählt werden (Richtzahl für Dauercamping: je Person etwa 3,5 bis 4 m2, ohne Veranda). Ein günstiger Kompromiß zwischen geschlossenem Zelt und Zelt mit Veranda ist eines mit herausnehmbarer, aufstelloder aufrollbarer Vorderwand.

Steilwandzelte sind bereits zweckmäßig in Schlaf-, Wohnund Küchenbereich aufgeteilt.

Zum Schlafbereich zählen die am Gestänge aufgehängten Innenkabinen mit wasserdichtem Boden, die für gute Wärmeisolierung sorgenEltern und Kinder sollten möglichst getrennte Kabinen bewohnen, auch wenn durch sie kaum ein Geräuschoder Lichtschutz, sondern nur ein Sichtschutz gegeben ist. Kinder wissen es zu schätzen, wenn sie ihre eigene „Kabuse“ bewohnen dürfen, in der sie sich unbeobachtet, trotzdem aber in elterlicher Nähe geborgen fühlen können

Der Raum mit den großen Folienfenstern bleibt für die Sitzgruppe reserviert.

Bei sehr großen Steilwandzelten ist oft ein Abstelloder Garderobenbereich abgeteilt. Fehlt er, kann man selbst einen Vorhang ziehen.

Bei Steilwandzelten richten sich die Konstruktion und der Materialeinsatz nach dem Verwendungszweck.

Man unterscheidet nach vorrangiger Eignung für Kurzzeitcamping (einige Tage bis zu fünf Wochen im Jahr) und für Langzeitcamping (bis zu 26 Wochen im Jahr). Die richtige Auswahl ist entscheidend für die Lebensdauer des Zelts-

Steilwandzelte für Langzeitcamping bieten insgesamt mehr Grundfläche je Person.

Sie haben meist ein Plastikbeschichtetes, völlig wasserdichtes Dach und stabileres Gewebematerial. Weil man davon ausgehen muss, dass das Zelt auch einige Zeit unbeaufsichtigt Sturm und Regen ausgesetzt ist, gibt es Klappen an den Gazefenstern und solidere Abspannungen (kleinere Lüftungsöffnungen sollten aber auch bei längerer Abwesenheit geöffnet bleiben)Mit alldem ist natürlich nicht gemeint, dass sich nicht auch die leichter gebauten Steilwandzelte für Dauercamping verwenden ließen. Dann aber empfiehlt sich unbedingt ein stabiles Folienzelt mit eigenem Gestänge.

Steilwandzelte für Kurzzeitcamping bestehen meist aus etwas dünnerem Baumwollgewebe, seltener aus Synthetik.

Das Dach ist aus dem gleichen, nur etwas dickerem Material. Insgesamt sind solche Zelte bei vergleichbarer Grundfläche bis zu 50 Prozent leichter und, verpackt, auch kleiner als die für Langzeitcamping.

Synthetisches oder beschichtetes Zeltgewebe weist durchaus nicht nur Vorteile auf.

Reiner Synthetikstoff ist zwar leichter als Baumwolle und unempfindlich gegen Verottung oder Schimmelbildung (Stockflecken), dafür ist Baumwolle aber luftdurchlässig und gibt Feuchtigkeit sehr schnell wieder. Das Zelt ist weitaus besser klimatisiert. Zelte mit vollbeschichtetem Dach neigen bei höherer Luftfeuchte, beim Kochen oder Heizen mit Propan

zu Schwitzwasserbildung. Daher ist eine gute Belüftung unerläßlich. Günstig ist immer eine vom Hersteller gewählte Kombination unterschiedlicher Gewebearten, zusammen mit einer guten Luftführung im Zelt.

Zelte haben, bezogen auf die überbaute Grundfläche, das geringste Gewicht und zusammengelegt auch das weitaus geringste Volumen aller Campingunterkünfte.

Trotzdem darf man Masse und Packmaße, besonders bei großen Steilwandzelten, nicht unterschätzen. Daher sind bei der gewünschten Größe und Ausführung auch die Transportmöglichkeiten zu berücksichtigen. Richtwerte dabei sind:

leichte Bergund Wanderzelte 1,5 bis 2,5 kg/Schlafplatz

Hauszelte, einfach 2,5 bis 4,0 kg/Schlafplatz

Doppeldachzelte 3,0 bis 6,0 kg/Schlafplatz

Steilwandzelte ohne Veranda 5,5 bis 8,5 kg/Schlafplatz

Steilwandzelte mit Veranda 6,5 bis 11,0 kg/Schlafplatz

Bei Zelten aller Art rechnet man je Person mit einer Schlaffläche von mindestens 0,65 x 2 m.

Für zwei Personen auf einer Doppelmatratze genügen auch 1,20 m, für drei Personen werden etwa 1,80 bis 2,10 m Breite gebraucht. Möchte man jedoch Campingliegen aufstellen, so sollte man schon beim Zeltkauf darauf achten, dass die Schlafflächen bzw. Innenkabinen mindestens 2,10 m tief sind.


Empfohlene Küchenausrüstung zum Campen


Vor dem Erwerb der Camping-Küchenausstattung muss eine Frage geklärt werden: Sollen alle Mahlzeiten selber gekocht werden oder beschränken wir uns aufs Frühstück und Abendessen im Zelt und suchen ansonsten Gaststätten auf?

Im zweiten Fall genügen nämlich ganz wenig Küchengegenstände. Man braucht einen kleinen Kocher, einen Topf oder Wasserkessel, Frühstücksgeschirr (Tassen, Untertassen nach Personenzahl, Frühstücksteller oder -brettchen, Kanne und Bestecke)Ein Topf ist meist günstiger als ein Kessel, weil man in dem Topf bereits einen Teil des Geschirrs verstauen und auch mal Würstchen wärmen oder eine Suppe kochen kann. Die Ausstattung wird ergänzt durch diverse Vorratsdosen für Butter, Käse, Wurst, Kaffee oder Tee, Brot, Salz usw. Den braucht man noch Brotmesser (Taschenmesser), Büchsenöffner, Korkenzieher und eventuell einen Satz Mehrzweckgläser oder -becher.

Wer mit mehreren Personen unterwegs ist und sich alle Mahlzeiten selbst zu kochen gedenkt, der muss selbstverständlich dafür gerüstet sein.

Das erfordert entsprechenden Raum zur Unterbringung am Campingort. Dieser Raum ist in Campinganhängern in Form des Küchentrakts mit ausreichend Fächern bereits vorgesehen. Bei Steilwandzelten empfiehlt sich dafür ein spezieller Kochtisch („Campingküchenbox“), der eine brandsichere Kocheraufstellung erlaubt und in dessen Untergestell sich Geschirr und Vorräte unterbringen lassen.

Wir empfehlen als vollständige Küchenausrüstung folgende Teile: (davon sollte — was irgend möglich — aus bruchsicherem Plastik gekauft werden):

  1. Satz Aluminiumtöpfe mit Wasserkessel und Pfanne als Deckel (teilweise auch zum „Turmkochen“ verwendbar),
  2. Eimer mit Deckel (Plastik),
  3. Gummischüssel (zum Abwaschen),
  4. Satz Schüsseln (3 Stück),
  5. Eßteller, halbtief (wenn nicht erhältlich, dann sind tiefe Teller universeller zu benutzen als flache),
  6. Tassen, Frühstücksteller oder -brettchen, Kompottschälchen,
  7. Bestecke,
  8. Kaffeeoder/und Teekanne,
  9. Vorratsdosen (möglichst durchsichtig, eckig, stapelbar) für Nährmittel und Gewürze (dafür Mehrzweckgläser oder -becher)
  10. eventuell Eierbecher aus Plastik
  11. Suppenkelle
  12. Brot und kleines Küchenmesser
  13. Dosen und Kronenverschlußöffner
  14. Korkenzieher
  15. kleines Sieb
  16. Kartoffelschäler
  17. Brotröster aus Aluminium
  18. Wasserkanister (10l, besser noch 2 x 5l, durchscheinend)
  19. am besten kleinere Döschen, zusammen in einer passenden größeren
Man sollte vermeiden, Salz, Nudeln, Reis, Mehl, Zucker usw. in Tüten zu belassen. Alles wird schnell feucht und muffig.

Für größere Familien ist ein Schnellkochtopf beim Camping sehr günstig.

Er dampft nicht stark, kein Fett spritzt herum und verunreinigt die Zeltleinwand, und man spart wertvollen Brennstoff. Außerdem geht's wesentlich schneller.


Geeignete Schlafutensilien und Luftmatratzen zum Campen




Die ersten Luftmatratzen gab es schon, als an Camping noch nicht zu denken war, nämlich anno 1737.

In einem Almanach konnte der Zeitgenosse von damals erstaunt lesen, wie „ein mit Wind gefülltes Bette zu machen“ sei: Aus Leder luftdicht genähet und „von einem Blas-Balg gefüllet“

entsteht ein „zugerichtetes weiches Bette, welches zur hitzigen Sommerszeit nicht allein sehr kühle ist, sondern bei vorhabenden Reisen, als leere Säcke sich bequem zusammenpacken und beim Gebrauch geschwind wieder aufblasen lassen“.

Die jedem bekannten heutigen Luftmatratzen gibt es in vielfältigen Ausführungen.

Besonders vorteilhaft sind mehrteilige Einzelmatratzen (für einen Schläfer). Jedenfalls sollte das Kopfteil getrennt aufblasbar sein (zweiteilige Matratze).

Bei dreiteiligen Luftmatratzen kann durch Veränderung des Luftdrucks in den drei Kammern eine optimale anatomische Anpassung an den Körper des Schläfers vorgenommen werdenSolche Matratzen lassen sich außerdem als „Sessel“ benutzen. Allerdings ist das nichts für Dicke; denn bei solch einer Belastung knickt das Ganze bejammernswert zusammen.

Mit Kastenmatratzen lässt sich eine insgesamt sehr ebene Liegefläche herstellen.

Normale Luftmatratzen haben eine Länge von etwa 1,90 m. Einfachmatratzen sind etwa 0,7 m breit, Doppelmatratzen bringen es auf 1,20 bis maximal 1,50 m. Werden Luftmatratzen richtig aufgeblasen, so liegt man recht bequem und vor Bodenkälte geschützt.

Eine Doppel-Luftmatratze ist zwar etwas preisgünstiger als zwei einzelne, trotzdem sollte man sich ihre Anschaffung überlegen.

Ein unruhiger Schläfer versetzt nämlich seinen Matratzenpartner bei jeder Lageänderung in SchaukelbewegungenAußerdem ist man mit zwei Einzelmatratzen viel variabler, z. B. am einem Tuch oder dem Bademantel vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, sowie eine nasse Luftmatratze immer im Schatten trocknen lassen.

Campingliegen oder -betten bestehen aus einem stabilen Rahmen mit bügelartigen Füßen und einem Stoffbezug.

Bei einer Steckliege werden stabile Stäbe durch die Schlaufen des Bezuges geschoben und zusammengesteckt. Das ist eine transportfreundliche, aber meist nicht sehr belastbare Konstruktion, die im allgemeinen nur für zierliche Personen und Kinder empfohlen werden kann.

Bei den robusteren Klappliegen ist der Bezug meist mit Federn am Rahmen befestigt, und das Kopfteil lässt sich in der Neigung verstellen. Allerdings sind diese Liegen auch zusammengeklappt nicht ganz klein.

Bei der Anschaffung von Campingbetten sollte man auf Stabilität und auf das Gewicht achten, das zwischen 3 und 8,5 kg variieren kann.

Campingliegen haben gegenüber anderen Schlafgelegenheiten Vorund Nachteile

Für gesunden Schlaf sind sie sehr zu empfehlen, weil sie luftdurchlässig sind und weil auch unter dem Bezug die Luft zirkulieren kann. Dadurch wird der Körperschweiß gut abgeleitet. Man kann ohne Beeinträchtigung dieser Funktion sogar noch eine Wolldecke auflegen — oder eine spezielle Auflagematte —, dann schläft es sich noch weicher und bequemer. Für unruhige Schläfer, besonders solche, die eine angewinkelte Seitenlage bevorzugen, ist eine Campingliege recht unbequem. Bei einer Luftmatratze schwebt ein solcher Schläfer schlimmstenfalls etwas über dem Rand, bei einem Campingbett sind an dieser Stelle aber harte, unnachgiebige Gestänge und kneifende Federn.

Campingliegen haben noch einen profanen Vorteil: Unter ihnen lässt sich eine ganze Menge Gepäck unterbringen!

Die Füße einer Campingliege belasten den Zeltboden stark, drücken sich leicht ein und können ihn beschädigen. Um das zu vermeiden ist es günstig, unter jeden Bügel ein mit Nadelfilz beklebtes Brettchen zu schieben.

Weder eine Luftmatratze noch eine Campingliege ist für ein Kleinkind oder gar ein Baby zu empfehlen.

Von diesen Schlafstätten können sie allzu leicht herunterrollen und sich stark erkälten. Für diese Nachwuchscamper hält der Handel spezielle Camping-Kinderbettchen bereit; es istauch mit einfachen Mitteln ein Selbstbau möglich.

Die spezielle Wirkung eines Schlafsacks liegt darin, dass er die Körperwärme des Schläfers nicht herauslässt, wohl aber seine ausgedünstete Feuchtigkeit. Die Luftpolster der wärmeisolierenden Füllstoffe erwärmen sichAllgemein gilt: Je flauschiger ein Schlafsack beschaffen ist, je lockerer seine Füllung, um so wärmer ist er auch. Ein Schlafsack soll nicht zu eng sein, er soll dem Schläfer Bewegungsfreiheit geben, er darf aber auch nicht schlabberig weit sein. Daher gibt es für Kinder und Jugendliche spezielle Kinderoder Jugendschlafsäcke.

Schlafsäcke werden in sehr unterschiedlicher Fasson gefertigt.

Recht praktisch ist die Deckenform mit einem durchgehenden Reißverschluß an einer Schmalund einer BreitseiteDer Schlafsack lässt sich vollständig öffnen und wie eine Schlafdecke verwenden. Die Schlupfform hat nur einen kurzen Reißverschluß oben in der Mitte, eine angearbeitete Kapuze erweitert sie zur Mumienform. In einem solchen Schlafsack liegt man warm und eingemummelt wie der heranwachsende Schmetterling in seiner Puppenhülle-

Für Schlafsackoder Deckenbezüge, auch Laken, sind helle Stoffe nicht gar so günstig.

Musterungen und gedeckte Farben verschleiern die Spuren doch etwas diskreter, die bei dreibis vierwöchiger Strapazierung unvermeidbar entstehenSicher bekommt eine allzu reinliche Hausfrau an dieser Stelle „Zustände“, aber wer kann schon beim Camping wöchentlich die Bettwäsche wechseln? Natürlich geht es auch ganz ohne Bezüge — gar mancher Tramper wird sich ohnehin fragen, wovon hier eigentlich die Rede ist. Trotzdem: ein Schlafsack ist zwar von Natur aus recht bunt, aber ein Bezug lässt sich am Saisonende doch einfacher waschen-

Wer es gewohnt ist, seinen Kopf weich zu betten, der sollte beim Zelten ein kleines Kuschelkissen nicht vergessen. Das ist vor allem bei Campingliegen, Schaumstoffmatten oder Kastenluftmatratzen ohne Kopfteil anzuraten. Bei einer mehrteiligen Luftmatratze kann man dagegen das Kopfteil so weich aufblasen, dass ein Kopfkissen überflüssig ist. Etwas weniger „verweichlichte“ Camper benutzen an Stelle eines Kopfkissens eine zusammengerollte Decke.

 

Tipps für die Wahl der richtigen Campingmöbel


Zu einer Campingausrüstung gehören so viele bequeme Campinghocker, -stühle oder -sessel, wie Personen mitfahren.

Es empfiehlt sich nicht, die Sitzgelegenheiten im Wohnwagen oder Zeltanhänger mitzuzählen; denn bei schönem Wetter will man schließlich im Freien sitzen. Über den Komfort der Sitze entscheidet der zur Verfügung stehende Gepäckraum und die Solvenz beim Kauf. Übrigens: Besuchen sich auf dem Zeltplatz die Camper untereinander, dann ist es üblich, dass jeder unaufgefordert seinen Stuhl (und bei bestimmten Anlässen auch sein Glas) mitbringt.

Bei der Anschaffung von Campingsitzgelegenheiten sollte man nicht sparen.

Wieviel Zeit man tatsächlich auf ihnen zubringt merkt man oft erst, wenn man eine unbequeme Ausführung erworben hat. Armlehnen und eine weiche Schaumstoffpolsterung oder in Federn aufgehängte Stoffbezüge sind sehr zu empfehlen, ebenso eine verstellbare Rückenlehne. Weil

solche Sessel je nach Fabrikat unterschiedlichen Gepäckraum beanspruchen, sollte man sorgfältig wählen, sich den Sitz auch zusammengeklappt anschauen und einmal zur Probe sitzen. Schnell abziehbare Stoffbezüge erleichtern die Pflege der beim Camping sehr beanspruchten Stoffe. Etwa nach vier bis fünf Reisen ist ein neuer Bezug fällig, den man für manche Modelle nachkaufen kann. „Luxus-Campingsessel“ mit Kunstlederbezügen sind zwar leicht sauberzuhalten, trotzdem sind sie nur bedingt zu empfehlen. Bei Hitze schwitzt man darin sehr und klebt mit der nackten Haut am Bezug fest, an feucht-kühlen Abenden fröstelt man am Rücken und dessen empfindlichem Anhängsel.

Doppelsessel, sogenannte Campingbänke, empfehlen wir höchstens für Dauercamper, die ohnehin viel Gepäck zu transportieren haben.

Solche Möbel sind auch zusammengelegt noch sehr sperrig und in ihrer Aufstellung nur wenig variabel. Die bekannten Anglerhocker sind als Campingsitze völlig ungeeignet. Das Sitzen auf ihnen ähnelt eher einem Balanceakt.

Auch für eine Campingschaukel — eine etwas zierlichere Variante der normalen Hollywoodschaukel — dürften nur wenige den erforderlichen Gepäckraum übrig haben.

Für Camper, die mit jedem Gramm Gepäck zu rechnen haben, sind Campingtisch und -stühle ein unvertretbarer Luxus.

Als Sitzgelegenheiten müssen dann umgestürzte Baumstämme, Wurzelstöcke und Steine herhalten, im günstigsten Fall eine dreiteilige LuftmatratzeAuf einen Tisch können diese Naturburschen ebenfalls verzichten, bestenfalls dient ein Brett, eine ausgediente Obstkiste oder eine ausgebreitete Decke als Provisorium. Leider werden für solche Möbel auch Knüppelhölzer oder kleine Baumstämme verarbeitet, die frevelhafterweise durch „Einschlag“ kleiner Bäumchen oder Äste gewonnen werdenSolch ein naturschänderisches Tun kann erheblichen Ärger verursachen!

Bei der Unterbringung der 1000 kleinen Dinge, angefangen von der „Aalangel“ bis zur „Zwirnrolle“, gibt es im Zelt immer Probleme.

Sehr praktisch sind dafür die sogenannten Zeltecken, zusammenrollbare Stoffgebilde mit vielen Fächern und Taschen, die man in einer Ecke im Steilwandoder Wohnwagenvorzelt am Gestänge anbinden kann. Sie sind federleicht und nehmen sowohl zusammengelegt wie auch angehängt nur sehr wenig Platz weg.

Ein Camping-Kleiderschrank — ein raumzehrendes Drahtgestell mit Stoffbespannung und Reißverschluß — nimmt zwar zusammengelegt nicht allzuviel Raum ein,

zwecke kommen Gasflaschen mit 2, 3 oder 5kg Inhalt in Frage, die zusammen mit einem Druckregler mit Anschlußschlauch und dem zweioder dreiflammigen Kocher die Kochanlage darstellen. Erfahrungsgemäß ist eine 5kg Flasche für einen dreibis vierwöchigen Urlaub einer vierköpfigen Familie selbst dann ausreichend, wenn alle Mahlzeiten gekocht werden. Will man außerdem eine Propanleuchte und oder einen Wärmestrahler anschließen, dann sind zwei Flaschen mit je 3 kg Inhalt günstiger. Eine leere Flasche kann dann ohne Hast zum Nachfüllen abgegeben werden trotzdem sollten wir abwägen, ob eine solche Anschaffung überhaupt notwendig ist.

Meist findet sich nämlich in einem Steilwandzeit zwischen den Schlafkabinen oder in einem ungenutzten Winkel ein schmaler Raum, den man z. Bmit einem Vorhang abteilen kann. Kaufen wir trotzdem das erwähnte Requisit, dann sollten wir darauf achten, dass sein Stoff auch dicht ist und die Sachen vor Flugstaub zu schützten vermag.

Und: öfters Lüften nicht Vergessen!


Camping Tipps: Kochen, Kühlen, Leuchten, Heizen



Mit Flüssiggas (umgangssprachlich „Propan“) kann man am kostengünstigsten und saubersten kochen.

Die geringen Brennstoffkosten von nur kompensieren sehr schnell den höheren Preis für die Anlage. Im Durchschnitt ist 1 kg Gas ausreichend für etwa 10 bis 15 Stunden Kochen auf voller Flamme.

Nur wenige Camper kochen mit Hartspiritustabletten.

Eigentlich schade; denn der zugehörige kleine Klappkocher, den man sich mühelos auch selbst basteln kann, ist zum Aufwärmen einer Dose, zum Erhitzen von Wasser für einige Tassen heißen Getränks u. ä. sehr praktisch. Der größte Vorteil ist, dass der Brennstoff weder auslaufen noch sich als Gas verflüchtigen kann. Hartspiritus soll nur im Freien verwendet werden, weil sich bei ungenügender Luftzufuhr während der Verbrennung gesundheitsschädliche Dämpfe bilden können. Das Kochen auf Hartspiritus ist nicht gerade preiswert.

Einen Tauchsieder im Gepäck zu haben kann niemals schaden, vor allem nicht bei Auslandsfahrten.

Wir wählen einen Reisetauchsieder kleinerer Leistung, mit dem sich warmes Wasser für Getränke oder eine leichte Suppe allemal zubereiten lässt, wenn einmal der Brennstoff für den Kocher alle wird-

Schließlich wollen wir die offenen Kochfeuerstellen nicht vergessen, für die wir das Bauund Brennmaterial in der Natur finden.

Vor allem für Kesselgerichte sind sie bestens geeignet, und sie vermitteln außerdem einen

Hauch des alten Nomadenund Hirtenlebens. Voraussetzung für das Anlegen einer offfenen Kochund Feuerstelle ist, dass es aus Brandschutzgründen an dieser Stelle nicht verboten ist.

Schließlich wollen wir die für Kurzzeitcamping bewährten Kühltaschen nicht vergessen.

Sie werden bereits zu Hause mit Speisen und Getränken beladen, die im Tiefkühlfach des Kühlschranks vorgekühlt wurden. Dazwischen werden möglichst „frostige“ Kühlakkus gesteckt (Beuteloder Kastenform). Je seltener eine Kühltasche geöffnet wird und je kühler sie steht, um so länger hält ihre Wirkung an.

Wem die ganze Kühlerei mit zusätzlicher Energie zu kostspielig oder

zu wenig campingtypisch erscheint, der darf sich wieder auf die „klassischen“ Verfahren besinnen.

Schon eine leicht gestylte Erdgrube hält unsere Vorräte erstaunlich frisch. Beim Kühlen von Butter oder anderen leicht verderblichen Nahrungsmitteln hilft uns ein physikalischer Effekt, den schon unsere Urahnen ausnutztenMit etwas Glück kann man sich einen unglasierten Steinguttopf mit einem passenden Glasoder Plastikeinsatz beschaffen, in den das zu kühlende Gut getan wird. Notfalls funktioniert es auch mit einem großen Blumentopf, bei dem das Bodenloch verschlossen wird. Zwischen Außenund Innengefäß wird Wasser gefüllt, das durch die Poren des Tongefäßes hindurchtritt und an der Außenwand verdunstet. Infolge der Verdunstungskälte wird dem Innenraum Wärme entzogen; je heißer der Tag, um so besser funktioniert das ganze. Ein längliches Gefäß, in das gerade eine Flasche paßt, ist bei besonderen Anlässen auch ganz praktisch!

Eine batteriegespeiste Taschenlampe oder Campingleuchte darf bei keinem Camper fehlen!

Sie ist beim nächtlichen Gang über den Zeltplatz wegen der vielen Zeltleinen und Wurzeln ebenso wichtig wie zur nächtlichen Orientierung im Zelt. Für Dauerbeleuchtung sollte man aber besser auf andere Lichtquellen zurückgreifen, weil das Beleuchten mit Monozellen insgesamt ein recht teurer Spaß ist.

Offen brennende Kerzen sollte man zumindest in kleineren Zelten aus Brandschutzgründen nicht verwenden. Günstiger sind kleine Leuchter oder Latemchen mit schützendem Glaskörper für Haushaltskerzen oder Teelichte. In einem gut isolierten Wohnwagen oder im Bergzelt reicht ein Licht bereits aus, um den Raum spürbar zu temperieren.

 



Richtige und zweckmäßige Kleidung auf dem Campingplatz



Zweckmäßige Kleidung

Luft an die Haut lassen! Sie soll leicht zu pflegen sein und gut aussehen. Wir bedenken bei ihrer Auswahl die tausendfache Erfahrung, dass man fast immer viel zu viel und meist die falschen Sachen mitgenommen hat. „Die Menge der Kleidung halbieren, dafür das Reisegeld verdoppeln!“, wer machte doch diesen Vorschlag zum Reisen ohne Reue?-

Beim Camping ist eine sinnvolle Beschränkung auf das Notwendigste besonders wichtigDie mitgenommenen Stücke sollen den Bedingungen des Campings entsprechen, also strapazierfähig, waschbar und bügelfrei sein und sich gut miteinander kombinieren lassen.

Auf einem Campingplatz wohnen Hitze und Kälte, Regen, Feuchte und Sonnenschein dicht beieinander.

Auch das sollten wir bei der Kleiderwahl bedenken. Keinesfalls, egal mit welchem Verkehrsmittel, mit welcher Campingbehausung wir unterwegs sind, sollten wir folgende Kleidungsstücke vergessen: Badesachen, Shorts und kurzärmelige Hemden, einen dicken Pullover, Strickoder Sporthemden, Regenbekleidung (möglichst mit Kapuze, auch ein wasserdichter Anorak oder eine leichte Parka ist geeignet), warme Unterwäsche, Trainingsanzug (wer ihn tagsüber trägt, braucht darüberhinaus auch noch eine Nachtbekleidung, z. B. einen nicht zu dünnen Schlafanzug), Jeans, warme Wollsocken — auch in kühlen Nächten gut zu gebrauchen. Als Fußbekleidung empfehlen wir bequeme Turnschuhe, Sandalen oder ganz einfache Schnürsandaletten (sogenannte „Jesuslatschen“, selbst herstellbar!). Leichte Gummistiefel können bei feuchtem Untergrund (Wiesen) vorteilhaft sein, besonders für Kinder. Wer im Urlaub viel zu wandern gedenkt, braucht darüber hinaus noch einige zusätzliche Kleidungsstücke .

Kleidung schützt vor Kälte, gegen Wärme, Wind, Nässe von außen, gegen zu intensive Sonneneinstrahlung und gegen Verletzungen.

Zweckmäßige Kleidung für das Camping auswählen heißt folgende Forderungen zu beachten: Die Kleidung soll die Körperwärme bewahren, dabei aber schweißdurchlässig sein.

Kleidungsstücke sind sehr individuelle Requisiten.

Spezielle Auswahlkriterien sind darum nur schwer anzugeben, besonders, wenn es sich um modische, aber trotzdem noch campinggerechte Sachen handeln sollWas jeder über die empfohlene Grundausstattung hinaus mitnehmen möchte, wird schließlich auch vom vorhandenen Gepäckraum diktiert. Latzhosen, sportliche Jacken, Hemdpullover und T-Shirts gehören sicher dazu. An Stelle der unverwüstlichen Jeans kann beim Ausgehen auch einmal eine Hose mit sportlichem Schnitt oder ein Rock getragen werden.

Auf einige Kleidungsstücke kann man aber fast immer verzichtenDazu zählen Kittelschürzen, Mäntel, festliche Anzüge mit dem obligaten Schlips.

Auch beim Zelten sollten wir das gleiche Kleidungsstück — vor allem die Unterbekleidung, die Strümpfe und die Schuhe — nicht tagelang tragen.

Wir lassen sie wenigstens zwischendurch gründlich auslüften, angeschmutzte Sachen werden gewaschen (bei kleinem Gepäck findet ein Tubenwaschmittel immer noch Platz!)Diese zwischendurch eingeschobenen „kleinen Wäschen“ machen es möglich, dass wir nicht allzuviel Sachen zum Wechseln mitnehmen müssen.

 



Nützliches und überflüssiges Zubehör für den Campingurlaub

 


Bei jedem zwar komforterhöhenden, aber im Grunde entbehrlichen Ding müssen wir seine Gepäcklast und sein Volumen bedenken.

Günstig ist immer Zubehör, das bei hohem Nutzoder Spieleffekt klein und leicht ist. Das beste Beispiel ist ein nur wenige Gramm leichter Wanderkompaß. Man kann mit ihm das Kartenlesen üben, ihn mit den Kindern beim Wandern gebrauchen, und wer sich beim Pilze suchen schon einmal rettungslos verlaufen hat, der weiß seinen Wert besonders zu schätzen.

Zum wichtigsten Campingzubehör, auf das kein Zelter mit ausreichend Gepäckraum verzichten sollte, gehören folgende Gegenstände:
  1. Campinguniversalbeil, auch als Hammer zu gebrauchen, z. T. mit Spaten, und Säge kombiniert;
  2. Campingluftpumpe oder — ganz komfortabel — ein elektrischer Campingkompressor)
  3. Gummioder Holzhammer für Heringe und Windschutz
  4. Klappspaten
  5. Wäscheleine mit Klammern
  6. Sturmleinen mit großen Heringen (ca. 40 cm)
  7. Windschutz
  8. Einkaufsbeutel, Schuhputzbox, Nähetui, Schreibzeug
  9. Bürste, Handfeger und Schippe als Plastikset (nicht nur für den Wohnwagen, auch fürs Zelt zum Ausfegen und Abbürsten von Staub und Blattwerk)
  10. Sportund Unterhaltungsspiele, die wenig Raum beanspruchen (Steckschach, Spielkarten, Würfel, Federballspiel, Wurfscheibe, Plastikeball, Family-Tennis-Spiel usw.). Größere Spielgeräte, wie Boccia, Krickett, Jassen sich fast auf jedem Campingplatz ausleihen; damit sollte man sich nicht belasten.
Besonders für Dauerzelter, aber auch für Auslandscamper empfiehlt sich ein Ersatzteilpaket, das nach eigenem Ermessen eine Auswahl der folgenden Gegenstände enthalten sollte:
  1. Luftmatratzenstöpsel;
  2. etwa 20 Schlüsselringe (ca. 10 mm)
  3. Reißverschlußschieber;
  4. zwei Rohre aus Duraluminium oder Stahl (ca. 15 mm dick, 0,6 m lang) zum Schienen abgeknickter Gestänge;
  5. Draht, Isolierband
  6. Gummispannringe, Ersatzheringe und Zeltnägel;
  7. Nägel, Klampen und Haken (nicht für die Bäume!)
  8. gummierter Luftmatratzenstoff und Zeltleinwand im Fleck;
  9. starkes Nähgarn, Sattlernadel, Lederflicken und Einschlagösen (zur Reparatur ausgerissener Befestigungen)
  10. Teppichklebeband (zur Notreparatur von Rissen im Stoff)
  11. Gurtband (ca. 10 mm breit)
  12. Große Druckknöpfe, Sicherheitsnadeln, Hosenträgerclips (vielseitig verwendbar, z. B. zum Anklammern von Zelteingängen, Vorhängen, Bandschlaufen);
  13. Imprägnierspray
  14. Streichhölzer, wasserdicht verpackt
  15. Reservebüchsenöffner
  16. Ersatzlampen für Wohnwagenbeleuchtung
An Kleinwerkzeugen sollten enthalten sein: stabile Schere, kleine Kombizange, Hammer, Eisensägeblatt, Holzbohrer, Schraubendreher und spitzes, stabiles Messer.

Als Notvariante, wenn es einmal irgendwo ganz schlimm durchregnet, sind 3 bis 4 m2 Plastikefolie zu empfehlen.

Das alles klingt nach einer gewaltigen Menge! Es lässt sich aber zu einem relativ kleinen Notpaket verschnüren, und im Ernstfall ist man sich selbst für seine Vorsorge dankbar!

Ein Zeltteppich aus Folie ober beschichtetem Gewebe hat Vorund Nachteile.

Wer ihn nicht generell als campinguntypisch ablehnt, der muss an Stelle des Zelts nun öfter den Teppich säubern. Er schafft zwar auf erdigern oder feuchtem Grund größere Reinlichkeit im Vorzelt, aber wenn man ihn schließlich wieder zusammenlegt, hat man mit der Reinigung der Unterseite viel zu tun. Wenn Zeltteppiche auf bewachsenem Grund verlegt werden, verbleibt nach ihrem Entfernen ein unschöner Fleck abgestorbener Vegetation, der die Platznachfolger kaum zur Freude animiert. Zeltteppiche, vor allem die „Auslegware“ für das ganze Vorzelt, sind außerdem recht schwer. Wir empfehlen einen kleineren Folienfleck, etwa 1 x 1,5 m, mit Ösen oder Schlaufen an den Rändern, den wir mit Zeltnägeln vor dem Zelteingang oder der Schlafkabine feststecken und den wir leicht ausschütteln können.

Obwohl ein großer Sonnenschirm nicht zu den gängigen Campingutensilien zählt, kann man ihn doch unter gewissen Bedingungen empfehlen.

Er spendet Schatten bei Sonnenbrand, bewahrt sich auch als Windschutz am Strand und erlaubt das Kochen im Freien wenn es regnet. Man denke nur an die herausschwenkbare Küche eines Zeltanhängers, wenn sie unterwegs bei einer Rast genutzt werden soll.

Eine nützliche Ergänzung ist eine Hängematte.

Auf fast jedem Stellplatz finden sich zwei Bäume im geeigneten Abstand zur Befestigung (Stammdurchmesser mindestens 12 bis 15 cm). In lauer Sommernacht ist die Hängematte ein idealer Schlafplatz, tagsüber vermittelt sie wiegende Entspannung, und von den Kindern wird sie gern zum Schaukeln benutzt.

Besondere Aufmerksamkeit ist der Befestigung zu widmen. Es dürfen niemals morsche oder zu dünne Leinen verwendet werden. Diese haben nämlich ein Vielfaches des Körpergewichts an Zugkraft auszuhalten, das der Ruhebedürftige in die Matte legt. Diese Seilkräfte werden geringer, wenn man die Hängematte nicht zu stramm

spannt, sondern leicht durchhängen lässt. Reißen Halteseile, so sind weniger die blauen Flecken unangenehm, sondern gefährliche Rückgradverletzungen können die Folge sein. Darum soll man Hängematten nie hoch anbinden.

Für Gegenden, in denen landschaftlich reizvolle Ziele und Sehenswürdigkeiten erwandert werden können, für den Wassersport und für die Auslandsfahrt ist gutes Kartenmaterial wichtig.

Man kauft es möglichst schon vor Reiseantritt, um alle Routen schon mal mit dem Finger „abfahren“ zu können. Als günstig haben sich folgende Maßstäbe erwiesen: Verkehrsübersichtskarten: 1:5 000000; Verkehrskarten: 1:500000 bis 1:1 000000; Wasserwanderkarten: 1:100000 bis 1:200000; Wanderund Touristenkarten: 1:30000 bis 1:120 000; Stadtpläne: 1:10000 bis 1:25000.
 



Tipps zur Campingausrüstung: Zeltapotheke und Hygieneartikel




Auf Campingplätzen besteht naturgemäß eine größere Verletzungsgefahr als in der Geborgenheit des heimischen Herdes.

Daher ist eine gut ausgestattete Zeltapotheke unbedingt zu empfehlen. Damit sie nicht zu umfangreich wird, muss ihr Inhalt auf die typischen Verletzungen und Erkrankungen beim Zelten abgestimmt werden. Wichtig ist auch, dass die Verbandmaterialien und Arzneimittel nicht überlagert sind. Verbandstoffe können unsteril werden, Medikamente büßen ihre Wirkung ein. Ist man sich der Sache nicht mehr sicher, so nimmt man am besten den ganzen Inhalt mit zur nächsten Apotheke und lässt sich beraten.

Auf ein kleines Schnellhilfepäckchen sollte kein Camper verzichten. Es kann sehr klein zusammengestellt werden und ist überall unterzubringen. Zur Mindestausstattung eines solchen Päckchens gehören: Pflaster, fertig geschnitten, 6 cm breit; Idealbinde und Verbandpäckchen, 8 cm;

  1. Magentropfen;
  2. Kohletabletten gegen Durchfall;
  3. Mittel gegen Insektenstiche; Schmerztabletten;
  4. Halsschmerzund Hustentabletten.

Ist eine Familie mit Kindern und großer Ausrüstung unterwegs, wird sich im Gepäck sicher noch Platz für einen Plastikkasten finden, in dem eine erweiterte Medikamentenauswahl unterzubringen ist.
In diesen gehört hinein:
  1. Pflaster, geschnitten in verschiedenen Breiten (vor allem bei Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren kann erheblicher Bedarf entstehen!)
  2. zwei Verbandpäckchen 6 cm und 8 cm;
  3. vier Kompressen 8 x 10 cm, keimfrei verpackt (sowohl zum Reinigen und Abdecken von Wunden als auch als Augenkompressen)
  4. Idealbinde, 8 cm breit
  5. zwei Mullbinden, 8 cm breit
  6. Lederfingerling, mittlere Größe
  7. Augenklappe
  8. Pinzette, spitz
  9. Fieberthermometer
  10. Schmerztabletten
  11. Halsschmerztabletten
  12. Hustenmittel
  13. Nasentropfen für Kinder ab 2 Jahre
  14. Abführmittel
  15. Kohletabletten
  16. Magenmittel
  17. Beruhigungsmittel (Baldriantropfen)
  18. Feindesinfektionsmittel
Diese Ausrüstung ist auch als Grundausstattung für Auslandsfahrten geeignet. Sie ist dazu aber unbedingt nach einer vorbeugenden Beratung beim Hausarzt zu ergänzen!

Von den Vorschlägen zum Inhalt der Zeltapotheke werden die persönlichen Arzneimittel nicht berührt.

Jeder, der auf ein bestimmtes Medikament angewiesen ist, sollte sich dieses in ausreichender Menge mitnehmen. Besonders auf einer Auslandsreise kann man nicht davon ausgehen, dass man „seine Pillen“ erhält, und eine kurzfristige Umstellung auf ein ähnliches, ausländisches Präparat ist nicht in jedem Falle möglich.

Im Urlaub hat jeder die Möglichkeit, einen überhöhten individuellen Arzneimittelkonsum etwas einzuschränken.

Man muss nicht mit Hilfe eines Schlafmittels zu bestimmter Zeit zur Ruhe kommen, weil man schließlich nicht früh im Betrieb sein muss. Die ruhige Urlaubsatmosphäre braucht nicht mit

Hilfe eines Beruhigungsmittels weiter „gedämpft“ zu werden. Gegen Kopfschmerz genügt oftmals schon die sauerstoffreiche Luft des Waldes. Man hat mehr Zeit für Bewegung, um eine gesunde und verdauungsfördernde Kost auszuwählen und kann auf abführende Medikamente leicht verzichten. Die an Tablettenunterstützung gewöhnten Organe fühlen sich in den Urlaub einbezogen und nehmen in vielen Fällen ihre normale Funktion wieder auf.

Zur Unterbringung der Waschund Toilettenartikel eignet sich ein Beutel aus dünnem Stoff sehr gut.

Man kann ihn an einen Zelthaken aufhängen; so trocknet er besser aus als z. B. ein Kulturtäschchen. Im Campingwaschraum braucht man ihn nicht auf die nassen Ablagen zu stellen.

Es ist günstig, wenn jedes Familienmitglied einen eigenen Waschbeutel hat.

Sie lassen sich durch verschiedene Farben auseinanderhalten, oder der Name wird aufgestickt. Erfahrungsgemäß marschieren morgens sowieso alle in eine andere Richtung: an die Waschrinne, zum Strand oder gleich hinters Zelt (verwerflich!).

Für den Inhalt des Waschbeutels seien folgende Artikel empfohlen: Grundausstattung: Seife in einer Dose, Zahnbürste im Plastikbehälter, Zahnpasta nach eigenem Geschmack, eventuell Mundwasser, Handwaschbürste (!), Kamm, mehrere Shampoonkissen.

Zusätzlich je nach Bedarf: Rasierutensilien, Gesichtswasser, Wattebällchen, Haarspangen, Cremes. Stielkamm und Haarbürste